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Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

2. VDT-Fachgespräch Asset Management:

100 ist das neue 60 …

und die Rede ist hier nicht von der Demographie. Über Megatrends, Zentralbankkapitalismus, De-Risking, Outsourcing, ESG Best Practise im Asset Management und mehr sprachen Deutschlands Treasurer jüngst in Frankfurt. Olaf John war dabei – und gibt für LbAV einige Inhalte im Telegramm-Stil wieder.

 

7. Oktober, Frankfurt am Main: Der Verband Deutscher Treasurer (VDT) hält sein „2. Fachgespräch Asset Management“ ab.

 

Prof. Heinrich Degenhart, Leuphana Universität Lüneburg.

Prof. Heinrich Degenhart, Mitglied des VDT-Vorstands und Leitung des Fachressort Asset Management im VDT, eröffnet das Fachgespräch, welches hybrid – online und in Präsenz – stattfindet:

 

+++ Motto „Performance im Asset Management“ und Praxisaustausch +++ neue Co-Leitung des Fachressorts Asset Management übernimmt Gregor Stephan, Senior Manager Risk Financing and Strategy der Siemens AG +++ Termin für die VDT-Jahrestagung Asset Management 25. Januar 2022 +++

 

Teil des neuen Regimes: Rettungsschirme von 50% des BIP

 

Ingo Mainert, AGI.

Ingo Mainert, Managing Director und CIO Multi Asset Europe der Allianz Global Investors, legt die „Strategische Asset Allokation im Spannungsfeld von Politik dominierter makroökonomischer Entwicklungen“ dar:

 

+++ Schwindender Risikobegriff hin zur semiradikalen Unsicherheit des ohne-Zins-Umfeldes +++ Dimension der Rettungsschirme (finanz- und geldpolitisch) seit Finanzkrise unfassbar groß, zum Teil 50% des BIP +++ Staatsschuldenquote von 100% scheint zum neuen 60% zu werden +++ bei Diskussionen um Schuldentragfähigkeit: (technisch) ewiger Nullkupon in den Zentralbankbilanzen, gewollt leicht höhere Inflation und Steuererhöhungen möglich +++ neues Regime der finanziellen Repression, fiskalischer Dominanz und einer Finanzdominanz +++

 

+++ Begriff eines Zentralbankkapitalismus – auch Modern Monetary Theory MMT genannt – macht sich breit +++ verdrehte Welt: Früher haben Notenbanken Orientierung gegeben, Märkte haben sich danach ausgerichtet; heute ist es umgekehrt +++ Ausstieg bzw. Abschwächen lockerer Geldpolitik nur in den USA und Großbritannien zu erkennen, BoJ und EZB gehen – wenn überhaupt – eher homöopathisch vor +++ Finanzmärkte zeigen in einigen Segmenten klare Zeichen der Übertreibung +++ Diversifikation und Risikomanagement sind das Gebot der Stunde +++

 

Outsourcing: Mit vier Pfeilern gegen die Komplexität

 

Christian Ciszewski, Global Pension Manager der Siemens Healthcare GmbH, und Timo Guse, Asset Manager der Liebherr-International AG, berichten von „Trends im Asset Management institutioneller Investoren in Deutschland“:

 

+++ Vorstellung eines modularen Outsourcing-Konzeptes für Best-in-Class-Lösungen, die an bestehende Strukturen angepasst werden +++

 

+++ Vier Eckpfeiler eines Pension Target Operating Model: Simplify, Cluster, Standardise, Digitalise +++ Einbeziehen der wesentlichen Stakeholder aus Accounting, HR und Treasury +++ Individuelle Ausschreibung von Modulen, z.B. zu CTA und Consulting +++ Zukunftsthemen: Digitalisierung, De-Risking, Governance Tier 2 Countries +++

 

+++ Fallstudie Auswahl Asset Manager für die Verwaltung der strategischen Liquidität: erhöhte Komplexität durch grenzüberschreitende Themen, Bedeutung des Investmentvehikels und steuerliche Thematik +++

 

ESG: Das Korsett wird enger

 

Caroline Herkströter, Norton Rose Fulbright.

Caroline Herkströter, Rechtsanwältin & Partnerin bei Norton Rose Fulbright LLP, trägt zu „ESG-Targets und Implementierung im Pension Asset Management“ vor und gibt eine Einführung in die rechtlichen Rahmenbedingungen:

 

+++ Wille und Druck für die Umsetzung politischer ESG-Ziele enorm: UN Agenda 2030, Pariser Klimaschutzabkommen, EU-Aktionspläne, CSR-Richtline und EFRAG Sustainability Reporting Standard, BaFin-Merkblatt, TaxonomieVO, OffenlegungsVO, EU-Standard für grüne Anleihen, EU-Klimabenchmarks sind nur einige Beispiele +++

 

+++ Auch wenn BaFin-Merkblatt oder EU-OffenlegungsVO nicht für alle Marktteilnehmer direkt gelten (z.B. CTA, kommunale oder berufsständische Versorgungswerke) wird ESG-Korsett enger durch indirekte Regulierung von Unternehmen, Fondsgesellschaften und anderen Marktteilnehmern +++ Europa Vorreiter in Sachen ESG, in anderen Regionen ist Entwicklung zaghaft +++

 

Im Zweifel: raus damit

 

Horst Grögler, Traton.

Horst Grögler, Head of Pension Asset Management der Traton SE, gibt Einblicke zur Umsetzung von ESG im Pension Asset Management:

 

+++ Ableitung von ESG-Vorgaben – bestehendes Wertesystem der Bundesrepublik Deutschland: EU-Richtlinien, deutsche Gesetze, internationale Abkommen, anerkannte internationale Normen, z.B. UN Global Conduct, acht ILO Core Conventions sowie zusätzlich Traton SE Code of Conduct und Corporate Values: Integrity, Respect, Determination, Customer Focus, Team Spirit +++

 

+++ Umsetzung ESG-Screening durch Drittanbieter +++ bei Kontroversen im Zweifel aus dem Portfolio ausschließen +++

 

Im Schatten der Megatrends: Was alles auf den Prüfstand muss

 

Olaf John, Mercer.

Der Autor dieses Beitrags referiert über „Global Best Practise im Asset Management“:

 

+++ Globale Megatrends – Niedrigzins, Demografie, Klimawandel – sind für niedrige Ertragsaussichten, Inflationsängste und Anstieg der Kapitalmarktrisiken verantwortlich +++ einzig der Megatrend Technologischer Fortschritt bildet insb. mit Digitalisierung und Automation Gegengewicht +++

 

+++ Anleger nutzen Diversifikation, um sich dem schwierigen Marktumfeld zu stellen +++ Einfluss von Regulierung: Asset-Allokation von CTA- und VAG-Anlegern unterscheidet sich deutlich +++ VAG-Anleger halten höchste Immobilienquote institutioneller Anleger in Europa – im Schnitt 22%, erlaubt sind 25% +++ CTAs dagegen halten im Schnitt weniger als 5% in Immobilien +++

 

+++ Allokation in Alternatives und Aktien in Deutschland sehr hoch und weiter steigend, insb. Private Debt und Infrastruktur +++

 

+++ Checkliste für Best Practise – auf den Prüfstand stellen, ggf. zu aktualisieren sind: Diversifikation, Inflationsschutz, Kosteneffizienz, Governance, Outsourcing-Potential, Risikomanagement, ESG (Policy, Reporting und Prozesse) +++

 

Der Autor ist Aktuar und Commercial Leader of Investment Solutions Germany, Mercer Global Investors Europe Ltd.

 

Von ihm bzw. anderen Mercer-Autorinnen und Autoren sind zwischenzeitlich auf LEITERbAVerschienen:

 

Das könnt Ihr doch nicht ernst meinen! 

von Stefan Oecking, Dortmund, 17. Juli 2013

 

bAV statt Resturlaub?

von Rita Reichenbach, Frankfurt am Main, 12. März 2014

 

Das hat dort nichts zu suchen!

von Thomas Hagemann, Frankfurt am Main, 25. Februar 2014

 

Spannung jenseits des BRSG

von Thomas Hagemann, Mannheim, 9. Mai 2017

 

Nicht genug dazu gelernt

von Frank Zagermann, Wiesbaden, 29. Mai 2017

 

Die EIOPA wächst mit ihren Aufgaben 

von Thomas Hagemann, Frankfurt am Main, 10. August 2017

 

Künftig alle zwei Jahre EIOPA-Stresstest“

von Bettina Nürk, Frankfurt; Mannheim, 4. Oktober 2017

 

Zumutung und Kostenbelastung

von Bettina Nürk, Frankfurt; Mannheim, 5. Oktober 2017

 

Zulagenförderung ist besser als ihr Ruf! 

von Klaus Bednarz, Hamburg, 12. Dezember 2017

 

In beiden Fassungen?

von Thomas Hagemann, 31. Oktober 2018

 

Alles auf Reset beim Wertguthaben?

von Judith May, 23. April 2019

 

Was heißt hier „lediglich“?

von Thomas Hagemann, Düsseldorf; Wiesbaden, 8. Mai 2019

 

Flexible Lösungen und digitale Tools sind gefragt

von Klaus Bednarz und Stephan Hebel, Frankfurt, 28. Oktober 2019

 

BaFin-Merkblatt: Selbst nicht nachhaltig?

von Andreas Kopfmüller, 30. Januar 2020

 

bAV in den Zeiten des Virus‘: Kurze Arbeit und lange bAV

von Dr. Judith May, München, 30. März 2020

 

Aufsicht: Konstruktiv durch die Krise

von Dr. Bernhard Holwegler und Thomas Hagemann, 16. April 2020

 

Prioritäten in der Krise: So navigieren Sie sicher in turbulenten Zeiten

von Jeffrey Dissmann und Michael Sauler, 27. Mai 2020

 

Übersterblichkeit und Covid-19:

Man stirbt nur einmal!

von Thomas Hagemann und Christian Viebrock, 5. Juni 2020

 

bAV in der Corona-Krise:

Neun Maßnahmen, die die Politik ergreifen muss

von Dr. Judith May, Stefan Oecking und Thomas Hagemann, 26. Juni 2020

 

Von Fiduciary Management, Outscourced Chief Investment Officer und Delegated Solutions:

Mit besserer Governance durch unsichere Zeiten

von Olaf John, 16. Dezember 2020

 

Mal wieder Handlungsbedarf bei Zusagen mit Beschränkung der Hinterbliebenenversorgung:

Wenn alte Liebe rostet …

von Nadine Wolters und Elisabeth Lapp, 22. März 2021.

 

Übersterblichkeit und Covid-19 (II):

Resümee der zweiten Welle

Von Thomas Hagemann und Christian Viebrock, 16. April 2021.

 

aba-Forum Steuerrecht 2021:

Alles außer Schaumweinsteuer

von Thomas Hagemann, 26. April 2021

 

Erfurt, Teilzeit und die bAV:

Kein Taschenrechner in Eigenregie

von Dr. Judith May, 8. Juli 2021

 

Forum „bAV“ der VVB:

My sweet fifteen

von Michael Ries, Dr. Judith May, Klaus Bednarz und Markus Klinger, 16. August 2021

 

Bilanzneutral, befristet, BOLZ:

Flexible Risikoabsicherung mit Mercer FlexProtect

von Stephan Hebel und René Jung, 3. November 2021

 

2. VDT-Fachgespräch Asset Management:

100 ist das neue 60 …

von Olaf John, 15. November 2021

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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