Der Buy-and-Maintain-Ansatz verspricht auf Dauer mehr Erfolg als rein regelbasierte Indexfonds. Zugleich kann der Ansatz den Portfolioumschlag soweit wie möglich begrenzen – das drückt die Transaktionskosten. Matthieu-Emmanuel Levilion erläutert.
Das Niedrigzinsumfeld war in den vergangenen Jahren in aller Munde. Einerseits führte der Trend zu geringeren Anleiherenditen zunächst zu stetig steigenden Kursen – andererseits erschwerte er es institutionellen Investoren aber auch zunehmend, mit Fixed-Income-Investments noch auskömmliche Renditen zu erzielen. Doch damit nicht genug: Neben diesem, von Ökonomen und Anlegern ausführlich diskutierten Phänomen, warteten eine Reihe weiterer Herausforderungen. So haben strengere regulatorische Vorgaben und gestiegene Eigenkapitalanforderungen an Banken dazu geführt, dass die relevanten Marktakteure deutlich weniger Anleihen in den eigenen Büchern halten als früher. Die Folgen: geringere Liquidität und höhere Transaktionskosten.
Eine erfolgversprechende Strategie ist in diesem Umfeld der Buy-and-Maintain-Ansatz. Der Kapitalerhalt steht dabei an erster Stelle. Das Portfoliomanagement verfolgt das Ziel, Zahlungsausfälle der Anleihe-Emittenten zu vermeiden. Darüber hinaus will es den Portfolioumschlag gering halten. Das heißt, Titel gilt es möglichst lange zu halten, anstatt sie ständig zu kaufen und zu verkaufen. Diese Strategie schmälert die Transaktionskosten und verbessert damit die Renditechancen.
Buy and Maintain ist nicht gleich Buy and Hold
„Buy and Maintain“ ist nicht mit „Buy and Hold“ zu verwechseln. Buy-and-Hold-Strategien sind so konzipiert, dass sie jede Anleihe bis zu ihrer Fälligkeit halten. Damit gehen Investoren jedoch ein größeres Kreditrisiko ein, weil es zu Zahlungsausfällen kommen kann.
Beim Buy-and-Maintain-Ansatz von AXA Investment Managers (AXA IM) kontrollieren und verwalten die Fondsmanager jede Position mit dem Ziel, Verluste zu vermeiden. Dazu stellen die Experten das Portfolio pragmatisch zusammen und überprüfen ständig die Risiken. Erträge aus auslaufenden Anleihen und Zinszahlungen werden wieder angelegt. Dabei nutzen die Manager günstige Bewertungen. Bei Anleihen, die beispielsweise in verschiedenen Währungen verfügbar sind, werden die günstigsten ausgewählt, ohne zusätzliche Laufzeitrisiken einzugehen.
Vorteile gegenüber passiven Fonds
Der Buy-and-Maintain-Ansatz soll die Ineffizienzen einer passiven Indexnachbildung vermeiden. Hintergrund: Typische passive Fonds bilden einen Index nach, der in der Regel am Monatsende angepasst und nach einem regelbasierten Ansatz gemanagt wird. Dabei verkaufen passive Fonds automatisch Anleihen, wenn diese herabgestuft werden und ihren Investmentgrade-Status verlieren – unabhängig von ihrem Kurs. Das heißt: Die Anleihe wird womöglich ausgerechnet dann veräußert, wenn der Markt einen Ausfall befürchtet und die Kurse bereits entsprechend gefallen sind.
Beim Buy-and-Maintain-Ansatz hingegen verkaufen die Portfoliomanager herabgestufte Anleihen nicht, wenn sie nach umfassenden und sorgfältigen Analysen von der Kreditqualität der entsprechenden Anleihen überzeugt sind. Hierbei nehmen sie zum einen die Renditechancen wahr, die bei passiv gemanagten Anleihefonds durch etwaige vorzeitige Verkäufe erst gar nicht möglich sind. Zum anderen verursacht dieser regelbasierte Ansatz bei einem typischen passiven Indexfonds unnötige Transaktionskosten – Schätzungen zufolge sind dies jährlich rund 25 Basispunkte. (Quelle: Barclays Research, Stand Januar 2017, auf Basis des US Corporate IG Index, Januar 1990 bis März 2016.)
Abb: Der Ansatz des Buy-an-Maintain im Vergleich.
Quelle: AXA Investment Managers. Grafik zur Volldarstellung anklicken.
Buy-and-Maintain-Strategien eignen sich insbesondere für Investoren, die mit den hohen Transaktionskosten des aktiven Credit-Managements sowie den Ineffizienzen passiver Indexstrategien unzufrieden sind. Trotz des Namens steht „Buy and Maintain“ für aktive und pragmatische Portfoliokonstruktion und Risikokontrolle. Dieser Ansatz ist nicht an schlichte Regeln gebunden. Er vereint vielmehr die Vorteile von aktiven und passiven Management-Ansätzen und zielt darauf ab, über einen kompletten Marktzyklus hinweg attraktive Erträge zu erwirtschaften. AXA IM setzt dabei auf Investments in bonitätsstarke und vergleichsweise sichere Staats- und Unternehmensanleihen.
Top-Down-Selektion
Zugleich gewährleistet das Portfoliomanagement durch eine intelligente Top-Down-Titelselektion eine optimale Diversifikation, ohne die Investments zu stark auf einzelne Regionen, Sektoren oder Emittenten zu beschränken. Die Buy-and-Maintain-Spezialisten von AXA IM nehmen attraktive Qualitätsanleihen ins Portfolio auf, um sie – wenn möglich – bis zur Endfälligkeit zu halten. Zudem achtet das Management auf ein gleichmäßiges Cashflow-Profil durch aufeinander abgestimmte Fälligkeiten. Wird ein stetiger Ertragsstrom erreicht, durch dessen Wiederanlage sich das Portfolio kontinuierlich erneuert, lassen sich neue Chancen nutzen und die gewünschten Portfolioeigenschaften langfristig erhalten, ohne dass ungewollte Transaktionskosten entstehen.
Fazit: Der Buy-and-Maintain-Ansatz zeichnet sich zum einen durch seine günstige Kostenstruktur aus. Im Gegensatz zu herkömmlichen aktiv gemanagten Fonds soll der Portfolioumschlag soweit wie möglich begrenzt werden. Dies mindert die Transaktionskosten. Zum anderen werden die bei passiven Strategien üblichen regelbasierten „Zwangsverkäufe“ vermieden. Ein Verkauf einer Anleihe erfolgt also nicht automatisch, wenn sie herabgestuft wird. Stattdessen gelten für das Fondsmanagement Kriterien wie Kreditqualität oder Fälligkeit, den Titel im Portfolio zu behalten.
Lesen Sie mehr zu unserem Buy-and Maintain-Ansatz und sehen Sie sich Videos unserer Experten auf folgender Website an: https://institutionelle.axa-im.at/de/buy-and-maintain
Der Autor ist Head of Buy & Maintain der AXA Investment Managers in Paris.
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Internet: www.axa-im.de
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Stand: 06. September 2018 © 2018 AXA Investment Managers. Alle Rechte vorbehalten.
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