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Kassandra:

Die kommentierte Presseschau zur bAV

Regelmäßig Freitags bringt LEITERbAV eine kommentierte Presseschau zur bAV. Heute: Auf dass der Wahnsinn Methode habe…

 

 

Der Spiegel (2. August): „Sozialausgaben steigen auf über 900 Milliarden Euro.“

 

918 Milliarden Euro hat die Bundesrepublik 2016 für Sozialleistungen ausgegeben, schreibt der Spiegel, das sind 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Es sei hier zum Vergleich erwähnt, dass einer der Problemfälle Nummer 1 in der deutschen Altersvorsorge – die volle Verbeitragung von Betriebsrenten zur GKV – mit zwei bis drei Milliarden zu Buche schlüge, so er denn korrigiert würde.

 

Die Sozialausgaben laufen völlig aus dem Ruder, und die Wähler, die in irgendeiner Form von Staats- respektive Steuergeld leben, dürften bereits über eine satte absolute Mehrheit in Deutschland verfügen. Keine schöne Perspektive. Doch sollte sich jedermann vor Augen halten, dass wir hier erst ganz am Anfang der Entwicklung stehen und folglich dass das mit irgendwo zwischen fünf und sieben Billionen Euro implizit verschuldete Super-PIG BRD genauso von der Notenpresse abhängig ist wie andere europäische Krisenstaaten auch. Das korrespondiert mit der nächsten Meldung.

 

 

Handelsblatt (1. August): „EZB-Anleihekäufe – Zwei Billionen Euro – und kein Ende in Sicht.“

 

So, zwei Billionen also, vermeldet das HB. Es sei ergänzt, das QE nur ein Teil der Geldschwemme ist. Schwer zu quantifizieren, doch praktisch hinzuzuaddieren sind Null Prozent Hauptrefinanzierungssatz und negative Einlagenfazilität, 1-Billionen-Bazooka, 500-Milliarden-schwere ANFA-Aufkäufe und im Prinzip wohl auch die auch Target-II-Salden.

 

Kassandra bleibt dabei: Diese Geldschwemme ist eine ordnungspolitische Katastrophen-Strategie. Und aus dieser gibt es für Euroland und seine Notenbank – wenn überhaupt – nur einen einzigen denkbaren Exit, der eben die totale real- und finanzwirtschaftliche Katastrophe samt Währungszusammenbruch vermeidet, und in Kurzform lautet dieser Exit:

 

Weiter Staatsschulden und vor allem endlich Aktien per QE kaufen, die aufgekauften Staatsschulden dann entsorgen (per Mülleimer oder per ewiger Refinanzierung), dann das Staatseigentum an der mit Notenbankgeld quasi-verstaatlichten Industrie versilbern, den Gewinn an die Trägerstaaten ausschütten (Deutschland 27 Prozent), damit diese die frisch privatisierte Industrie mit der Sanierung der Infrastruktur in Euroland beauftragen und so Wachstum erzeugen können. Wichtig für Deutschland ist dabei, darauf zu achten, dass beim QE-Aufkauf der Sovereigns auf den Capital Key geachtet wird (ob aber die deutschen Vertreter in dem Spiel überhaupt die nötige Raffinesse besitzen, darf man bezweifeln).

 

Das Ganze ist wie geschildert eine Vabanque-Strategie, für die die Verantwortlichen das benötigen, was der Spanier üblicherweise Cojones nennt. Denn längst ist die EZB – und mit ihr ihre Trägerstaaten – Gefangene des eigenen Handelns. Aus dem QE, aus der gesamten Geldschwemme in dieser Dimension gibt es kein Aussteigen auf halber Strecke mehr. Nun muss man den Weg auch weitergehen, koste es, was es wolle – Mario Draghi würde sagen „whatever it takes“.

 

Bleibt also zu hoffen, dass der Wahnsinn Methode hat. Denn wenn nicht, wenn man das Vabanque-Spiel jetzt irgendwann halbschwanger abbricht, dann hat man all die Jahre und mit dem vielen Geld wirklich nichts gewonnen – außer Fallhöhe. Die aber nicht zu knapp.

 

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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