Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (XXXIX):

Zwischen Frankfurt, Darmstadt und Bayern

Erneut gibt es Personalbewegung auf dem Parkett auch mit Wirkung auf das Pensionswesen. Heute drei Mal externe Lösung: Ein genossenschaftlicher Asset Manager holt einen neuen Leiter für sein institutionelles Geschäft, eine kirchliche Einrichtung verpflichtet einen neuen CEO, und ein Vermögensverwalter baut seinen Vertrieb aus.

 

Nachdem LEITERbAV jüngst über Bewegung in der bAV zwischen Berlin und Freiburg sowie in Köln berichtet hatte, da folgt heute die nächste Meldung:

 

Neuer Chef bei den Genossenschaftlichen in Frankfurt …

 

Harald Rieger, Union Investment.

Harald Rieger übernimmt spätestens zum 1. August 2022 die Leitung des institutionellen Geschäfts der Union Investment Gruppe.

 

Der 44-jährige Wirtschaftswissenschaftler folgt damit auf André Haagmann, der wie berichtet im März 2022 in den Vorstand der Union Asset Management Holding AG wechselt. Vorbehaltlich der BaFin-Zustimmung wird Rieger zeitgleich zum Geschäftsführer der Union Investment Institutional GmbH berufen.

 

Zuvor war Rieger 10 Jahre bei der Deutschen Bank und 14 Jahre bei der DWS, zuletzt als Geschäftsführer der DWS International GmbH, dort zuständig für Vertrieb, Marketing und die europäischen Niederlassungen, sowie Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Pensionsfonds AG.

 

Die Union Investment Institutional GmbH ist eine Tochtergesellschaft der zur genossenschaftlichen FinanzGruppe gehörenden Union Asset Management Holding AG. Sie bündelt innerhalb der Union Investment Gruppe das Geschäft mit institutionellen Kunden im In- und Ausland. Die Union Investment, gegründet 1956 von mehr als einem Dutzend Genossenschaftsbanken und einigen wenigen Privatbanken, vereint heute unter ihrem Dach zahlreiche Tochterunternehmen, beschäftigt fast 4.000 Menschen und verwaltet für mehr als fünf Millionen Kunden ca. 390 Mrd. Euro.

 

und bei den Evangelischen in Darmstadt …

 

Volker Heinke, EZVK.

Zahlreiche Fachmedien hatten es zwischenzeitlich schon vermeldet: Der Aufsichtsrat der Evangelischen Zusatzversorgungskasse (EZVK) hat Volker Heinke mit Wirkung zum 1. September 2021 zum neuen Vorstandsvorsitzenden bestellt. Zu seinem Ressort gehören dabei auch Finanzen und Kapitalanlagen.

 

Der gegenwärtige CEO der EZVK, Stephan Schulze Schwienhorst, wird nach drei Amtsperioden im November 2021 mit 65 Jahren seine Tätigkeit für die EZVK beenden. Dem Vorstand gehört weiterhin Vanessa Baumann an. Im Januar 2020 war bereits Sabine Mahnert als Abteilungsleiterin Kapitalanlagen zur EZVK nach Darmstadt gestoßen. Mahnert kam seinerzeit von Willis Towers Watson und war zuvor bei Morgan Stanley, Goldman Sachs und der aba.

 

Der 52jährige promovierte und habilitierte Betriebswirt Heinke war bis 2020 als Kapitalanlage- und Finanzvorstand für die Provinzial Rheinland tätig. Zuvor war er bis 2015 Vorstandsmitglied bei den LVM-Versicherungen und bis 2011 Vorstandsmitglied der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen (KZVK) sowie der Gemeinsamen Versorgungskasse für Pfarrer und Kirchenbeamte (VKPB). Außerdem lehrt Heinke als Privatdozent am Center of Finance der Universität Münster.

 

Um den Nichtbeamteten im kirchlich-diakonischen Dienst eine Zusatzversorgung zu ermöglichen, haben sich 1967 die Arbeitgeber evangelischer Landeskirchen und der Diakonie zusammengeschlossen und die EZVK als Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet, die heute über 100.000 Rentner und mehr als 750.000 Versicherte von ca. 7.600 Arbeitgebern betreut. Hierzu verwaltet die EZVK für die beteiligten Arbeitgeber und die Versicherten aus dem kirchlich-diakonischen Bereich Planvermögen in Höhe von rund acht Mrd. Euro.

 

und neuer Partner für den Sales

 

Jürgen Scharfenorth, Nixdorf und Pensions-Akademie.

Jürgen Scharfenorth hat den Custodian Caceis zum 30. Juni dieses Jahres verlassen, um als Partner bei der Nixdorf Kapital AG Gruppe einzutreten.

 

Die Vermögensverwalter und Plattformanbieter mit Sitz in München und Ruhstorf an der Rott (bei Passau) ist im Nachhaltigkeits- und Impact Investing tätig. Scharfenorth übernimmt den Auf- und Ausbau des Geschäftszweiges Vertrieb. Seine Tätigkeit als Vorstand in der Pensions-Akademie nimmt er weiter wahr.

 

Scharfenorth blickt auf über 30 Jahre Erfahrung in der Finanzdienstleistung zurück. Zuletzt war er Senior Sales Manager – Asset Manager & Institutional Clients bei Caceis Investor Services, davor Managing Director – Head of Relationship Management Germany & CEE bei der Bank of New York Mellon. Bis 2011 leitete er als Geschäftsführer die Société Générale Securities Services. Außerdem ist er der Geschäftsführer der JS Financial Service & Consulting.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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