Über ein Jahrzehnt lang standen Schwellenländer im Schatten – belastet durch einen starken US-Dollar, schwaches globales Wachstum und geopolitische Spannungen. Doch die Rahmenbedingungen ändern sich: 2025 verzeichnen Emerging Markets eine deutliche Outperformance. Ist das nur ein Strohfeuer oder der Beginn einer strukturellen Trendwende? Albrecht Bassewitz erläutert fünf zentrale Katalysatoren, derentwegen Schwellenländer wieder Chancen auf den Titel haben.
Seit 2015 erzielte der MSCI Emerging Markets Index eine annualisierte Rendite von 5,2%, was unter der durchschnittlichen Performance des Aktienmarktes von 6-7% pro Jahr lag und weit entfernt war von den 13,6% des S&P 500. Die Differenz zu den USA ist das genaue Gegenteil zu den Jahren 2000 bis 2012, als der Emerging Markets Index eine Rendite von 8,8% pro Jahr in US-Dollar erzielte und der S&P 500 gerade einmal 1,6%.1 Wenn wir weiter zurückblicken, zeigt sich, dass das Auf und Ab der Schwellenländer im Vergleich zu den Industrieländern im Laufe der Zeit einem bestimmten Muster gefolgt ist.
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2025 dagegen überzeugen Schwellenländer durch ihre Outperformance. Die Frage ist nur: Ist das ein Wendepunkt, oder weckt die starke Wertentwicklung falsche Hoffnungen?
1. Der US-Dollar schwächelt
Als der US-Dollar nach der Finanzkrise 2008 einen Aufwärtstrend verzeichnet, dämpft er das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern, weil diese gezwungen sind, hohe Realzinsen aufrechtzuerhalten, um ihre Währungen zu stützen. Dagegen scheint die derzeitige US-Regierung eher die Nachteile eines starken US-Dollars und seiner Rolle als Weltreservewährung zu sehen als die Vorteile. Zudem veranlasst die Unvorhersehbarkeit der amerikanischen Politik Regierungen und Institutionen weltweit dazu, neu zu bewerten, wie attraktiv auf US-Dollar lautende Vermögenswerte noch sind. Die anhaltende Rallye des Goldpreises ist ein Beleg dafür.

Früher waren Schwächephasen des US-Dollars nur von kurzer Dauer. Aber allein im Jahr 2025 fiel der Greenback um 10,8%. Das ist die schlechteste Performance für das erste Halbjahr seit 1971 – und könnte bedeuten, dass sich die Rahmenbedingungen ändern.
2. China ergreift Comeback-Maßnahmen
China macht etwa ein Drittel des Schwellenländerindex aus, und als größter Handelspartner fast aller großen Schwellenländer ist die Konjunkturabkühlung in China weithin zu spüren und schadet der Anlageklasse.
Strenge Covid-Lockdowns und der Rückgang der Immobilienpreise erschütterten das Vertrauen der Verbraucher in China, und es kann schwierig sein, das Vertrauen wiederherzustellen. Aber die Regierung konzentriert sich genau darauf und legt neuerdings eine deutlich positivere Haltung gegenüber dem Privatsektor an den Tag. Sie rehabilitierte öffentlich Persönlichkeiten wie Jack Ma, lockerte im Dezember letzten Jahres erstmals seit 14 Jahren die Geldpolitik und veröffentlichte einen 30-Punkte-Aktionsplan zur Ankurbelung des Binnenkonsums.
3. Rohstoffe werden zum strategischen Gut
Zu den Schwellenländern zählen sowohl wichtige Rohstoffproduzenten wie Brasilien, Indonesien, Südafrika oder Chile, als auch starke Verbraucher wie China und Indien. Auf Seiten der Nachfrager wächst das Bewusstsein für die strategische Bedeutung kritischer Mineralien, insb. für die nationale Sicherheit. Darüber hinaus basieren viele der derzeit interessantesten Anlagethemen – wie Künstliche Intelligenz, Robotik oder Energiewende – auf der dafür erforderlichen physischen Infrastruktur. Und diese Technologien sind in hohem Maß vom Zugang zu wichtigen Rohstoffen abhängig.
4. Korea verbessert die Corporate Governance
Einige Schwellenländer, wie etwa Brasilien, haben eine lange Tradition beim Schutz von Minderheitsinteressen, Korea dagegen hinkte lange hinterher. Jetzt aber erkennt die Politik dort, dass auch Wähler an den Aktienmärkten engagiert sind, und macht sowohl die Verbesserung der Marktrenditen als auch die Reform der Corporate Governance zum Thema. Das „Value-Up-Programm” in Korea läuft nun seit über einem Jahr und erhielt im Juli 2025 neuen Schwung, als das Parlament die Treuhandpflicht der Vorstandsmitglieder gegenüber Minderheiten stärkte. Könnte das den Anfang vom Ende des „Korea-Discounts” bedeuten? Dass eine bessere Corporate Governance möglich ist, hat Japan eindrucksvoll bewiesen.
5. Bewertungen sehen vielversprechend aus
Die Bewertungen der Schwellenländer sind mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 nicht anspruchsvoll und zeigen einen deutlichen Abschlag im Vergleich zu den Industrieländern, insb. den USA, wo der vergleichbare Abschlag so groß ist wie selten. Der Anteil der Schwellenländer an der globalen Marktkapitalisierung ist ebenfalls deutlich unter den langfristigen Trend gefallen. Aktienmärkte können Bewertungsunterschiede zwar für gewisse Zeit ignorieren, aber nicht auf Dauer.
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Fazit: Schwellenländer rücken ins Rampenlicht
Nach Jahren der Underperformance könnten Schwellenländer vor einer Phase nachhaltiger Stärke stehen. Historische Muster, attraktive Bewertungen und strukturelle Reformen deuten darauf hin, dass die Weichen für eine langfristige Outperformance gestellt sind. Alle fünf Katalysatoren zusammen könnten Schwellenländer von Nachzüglern zu Vorreitern machen.
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Albrecht Bassewitz ist Head of Corporate & Pensions Germany, Invesco.
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FN 1: MSCI, LSEG. Auf 1 rückgerechnet am 31. Dezember 1987.
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