Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

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Drei Mal Premiere …

und mit der Zukunft muss man rechnen: Ein Verband, in dem sich viele gute Rechnerinnen und Rechner organisiert haben, hat gestern eine neue Vorsitzende gewählt – und die ist alles andere als eine Unbekannte. Außerdem hat sich ein deutscher Industriekonzern in seinem Pensions aktuariell verstärkt, ein Private Markets-Spezialist unternimmt dies in seinem Sales, eine Airline hat einen neuen Pensions-Chef, der gleichzeitig in einem Verband ein Ruder von einer alten Reckin übernimmt … und auch in der Führung eines europäischen Verbandes gibt es einen Stabwechsel an der Spitze.

DAV: Adelhardt übernimmt, Bierbaum wird Stellv.

Susanna Adelhardt, seit gut einem Jahr Vorstand der frisch verehelichten Heubeck AG, ist gestern im Zuge der gerade laufenden DAV/DGVFM Jahrestagung in Bonn zur Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Aktuarvereinigung gewählt worden. Sie folgt damit auf Max Happacher von der Ergo, der die DAV die vergangenen zwei Jahre geführt hatte. Neuer stv. Vorsitzender wird Jürgen Bierbaum, stv. Vorsitzender der Vorstände der ALH Gruppe.

Susanna Adelhardt, Heubeck AG, DAV, IVS.

Auf der DAV-Mitgliederversammlung stimmten knapp 96% Prozent für die Aktuarin aus Köln, die auch Vorstand des für die bAV zuständigen DAV-Zweigvereins IVS ist. Und für die DAV bedeutet die Berufung der Statistikerin Adelhardt gleich eine dreifache Premiere:

Zum ersten Mal übernimmt eine Frau den Vorsitz. Zum ersten Mal übernimmt ein IVS-Vorstand den DAV-Vorsitz. Und zum ersten Mal übernimmt jemand den Vorsitz, der nicht von einem Lebens- bzw. Rückversicherer kommt.

Übrigens war die absehbare Berufung Adelhardts auch der Grund für den seinerzeitigen Teilrückzug von Heubecks Chefaktuar Friedemann Lucius vom IVS-Vorsitz – den seitdem Mercers Stefan Oecking inne hat – um zu vermeiden, dass die Vorsitzenden beider Gremien gleichermaßen aus dem Hause Heubeck stammen.

Juergen Bierbaum, ALH-Gruppe.

Die neue Verbandschefin der deutschen Aktuarinnen und Aktuare skizzierte die wesentlichen Schwerpunkte, die sie sich für ihre zweijährige Amtszeit gesetzt hat: „Die DAV hat kein Nachwuchsproblem, im Gegenteil. Unser Berufsbild ist attraktiv, das Mitgliederwachstum außergewöhnlich. Aktuell hat die DAV 6.700 Mitglieder, Tendenz weiter steigend. Dennoch müssen wir gem. unserem Vereins-Motto ‘mit der Zukunft rechnen‘ mathematische Neugier und Leidenschaft in jungen Jahren wecken – eine Schlüsselaufgabe, der sich die DAV heute stellen muss, um in Zukunft stark zu bleiben. Mein persönliches Ziel: junge Menschen früh für diesen Beruf zu begeistern und damit gleichzeitig die Bekanntheit unseres Berufstands weiter zu steigern.“

Außerdem betonte Adelhardt angesichts internationaler Entwicklungen, die seit Jahren die Rahmenbedingungen des aktuariellen Berufsstands maßgeblich prägen, dass man diese Internationalisierung aktiv mitgestalten wolle. Beispielhaft nannte sie die umfassende Überarbeitung von Solvency II, die Umsetzung von IORP-II, die komplexe Implementierung von IFRS17 oder der nicht nur eine einzelne Branche betreffende AI Act. Auch Themen wie Value for money, IRRD, FiDA oder der Klimawandel werden die Aktuare europa- und weltweit intensiv beschäftigen, und daher „werden wir uns weiter institutionell und persönlich in die internationalen Diskussionen einbringen und unsere Positionen vertreten – auf europäischer Ebene in der Actuarial Association of Europe AAE, global in der International Actuarial Association IAA oder im direkten Austausch mit anderen nationalen Aktuarvereinigungen.“

BASF: Mit Jucht kommt aktuarielle Verstärkung aus Köln

Katja Jucht, BASF.

Nach acht Jahren Teamleitung u.a. im Bereich Zusatzversorgung und Beamtenversorgung bei der der Heubeck AG ist die Aktuarin (DAV/IVS) Katja Jucht zum 1. April an Bord der BASF SE gegangen und unterstützt dort das Team von Beate Petry in allen Grundsatzfragen der bAV des Ludwigshafener Konzerns, insb. in der Thematik Global Pension bei M&A Projekten weltweit, aber auch bei der Pensionskasse und den Direktzusagen des Konzerns.

Frühere Stationen der Mathematikerin und Informatikerin Jucht waren Zurich und Höfer.

Deutsche Lufthansa und aba: Koudhai übernimmt die Ruder

Samir Koudhai hat die Position des Senior Directors Compensation & Benefits bei der Deutschen Lufthansa AG übernommen; Vorgänger Christian Thomas ist in den Ruhestand gegangen. Koudhais Verantwortungsbereich – bis dato war der 43jährige Betriebswirt Chef des HR Insurance Managements der Airline – erweitert sich dadurch signifikant und erstreckt sich auf alle Durchführungswege der bAV in Deutschland sowie die Entwicklung von Vergütungsstrukturen, Nebenleistungen und Versorgungssystemen weltweit.

Samir Koudhai, Lufthansa. Foto: Sandra Wildemann.

Darüber hinaus ist Koudhai, seit fast 20 Jahren bei der Lufthansa Group, im Vorstand der Versorgungskasse Kabine – der Gruppen-U-Kasse der Lufthansa.

Henriette Meissner, Stuttgarter. Foto: Sandra Wildemann.

Apropos U-Kasse: Koudhai übernimmt mit Wirksamkeit zum Ende der kommenden aba-Jahrestagung in Berlin am 14.Mai auch die Leitung der Fachvereinigung U-Kasse der aba. Als ihr derzeitiger Stellv. übernimmt er das Amt von der altgedienten U-Kassen-Expertin des deutschen Pensionswesens, Henriette Meissner, der bAV-Chefin der Stuttgarter. Damit wird der waschechte Arbeitgebervertreter auch in den Vorstand der aba eintreten.

Houlihan Lokey: Nink betreut institutionelle Kunden

Niclas Nink, bis dato bei Edmond de Rothschild tätig, hat nach drei Jahren bei dem französischen Asset Manager ein neues Kapitel aufgeschlagen: Wie Houlihan Lokey mitteilte, übernimmt Nink als Senior Vice President am Standort Frankfurt die Verantwortung für die Betreuung institutioneller Investoren der Private Funds Group in der DACH-Region.

Niclas Nink, Houlihan Lokey.

Frühere Stationen des Ökonomen Nink waren u.a. Fidelity International und Pimco Prime Real Estate.

Die Houlihan Lokeys Private Funds Group bietet Lösungen in den Bereichen Primary-, Secondary- und Directs-Advisory an weltweiten Standorten, u.a in Los Angeles, San Francisco, Chicago, New York, Paris, London, Frankfurt und Dubai an.

PensionsEurope: Van Dijken new Chair

Jacques Van Dijken, PensionsEurope.

Eingangs Verband, zum Schluss nochmal Verband: Der europäische bAV-Verband PensionsEurope (in dem abas Klaus Stiefermann stv. Vorstandsvorsitzender ist), hat auf seinem Board Meeting am 11. April seinen bisherigen Vize, den Niederländer Jacques Van Dijken zum Chairman gewählt. Die Amtszeit läuft zunächst nur bis zum kommenden November

Van Dijken, im Zivilleben bei der niederländischen Pensioenfederatie tätig, folgt auf den Iren Jerry Moriarty, der das Amt seit November 2023 inne hatte und nun aus privaten Gründen einige Monate vor den turnusgemäßen Neuwahlen niedergelegt hat.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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