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SONDERMELDUNG – Das Parkett in Bewegung (LXXIX):

Von Essen nach Köln

Eine Laufbahnänderung, wie sie nicht alle Tage vorkommt: Eine der profiliertesten deutschen Pensions-Expertinnen unternimmt einen Wechsel – sie tauscht ihre Rolle als Head of Benefits mit sehr breit gefächerter, globaler Verantwortung in einem großen Chemie-Konzern aus dem Ruhrgebiet gegen die Position einer Vorstandssprecherin eines nicht minder profilierten Aktuarhauses am Rhein.

Susanna Adelhardt, Evonik Industries.

Susanna Adelhardt, bis dato Head of Benefits der Evonik Industries AG, tritt mit Wirkung zum 1. März 2024 als Sprecherin in den Vorstand der Heubeck AG in Köln ein. Sie folgt damit auf Friedemann Lucius, der sich wie bereits vermeldet aus dem Gremium zurückzieht, aber weiter Chefaktuar der Heubeck AG bleibt.

Wie die Kölner mitteilen, übernimmt Adelhardt als künftige Vorstandssprecherin die strategische Aufgabe, „die Dienstleistungen der Heubeck AG weiterzuentwickeln und an aktuelle Herausforderungen anzupassen“.

Susanna Adelhardt hat sich als Führungspersönlichkeit in der unternehmerischen Praxis und in den Fachgremien der deutschen und europäischen bAV einen Namen gemacht“, erklärt Michael Breuer, Aufsichtsratsvorsitzender der Heubeck AG. Das ist wahr. Adelhardt ist ohne Zweifel eine der herausragenden Persönlichkeiten des deutschen Pensions-Parketts. Nicht nur, dass sie bei der Evonik Industries sämtliche Pensionspläne weltweit und weitere Nebenleistungen des Spezialchemiekonzerns verantwortet (u.a. als CEO der Pensionskasse Degussa), sondern sie spielt außerdem in der Facharbeit des deutschen Aktuarwesens eine erhebliche Rolle; seit April 2023 ist sie stellvertretende Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Aktuarvereinigung DAV, darüber hinaus gehört sie dem Vorstand des Instituts der Versicherungsmathematischen Sachverständigen IVS an. Adelhardt und Lucius kennen sich nicht zuletzt daher bestens.

Friedemann Lucius, IVS und Heubeck.

Wenn Adelhardt nun sagt, dass sie sich auf die langfristig angelegte Zusammenarbeit mit Lucius in seiner neuen Rolle als Chefaktuar freue, kann man davon ausgehen, dass es sich hier nicht nur um eine der gängigen Floskeln der Unternehmenskommunikation handelt, sondern ernst gemeint ist.

Von der Großindustrie zum Berater, das sieht man nicht alle Tage. Andererseits ist deutsche bAV die deutsche bAV – mit all ihren sehr spezifischen, landestypischen Anforderungen, egal wo. So hat die Evonik unter Adelhardt jüngst erst inhouse einen neuen Pensionsplan entwickelt, den auch die Finanzabteilung des Konzerns einer reinen Beitragszusage bei selber Beitragshöhe vorgezogen hat (mehr dazu in Kürze auf LEITERbAV). Pensions auf Effizienz trimmen – den Fokus wird sie wohl auch (wenn auch weniger inhouse) in der neuen Aufgabe haben. „Mich reizt aber der deutlich breitere Blick, aus meinem mittlerweile reich an Umsetzungserfahrung gefüllten Baukasten die besten Puzzleteile für jeden Kunden individuell zusammenzustellen, die dann auch noch ineinander passen,“ so Adelhardt zu LEITERbAV.

Barbara Wefers, Evonik Industries.

Fest steht: Mit Adelhardt dürfte die Heubeck AG die seit 15. November vakante Position im Vorstand fachlich adäquat besetzt haben.

Und fest steht auch bereits die Nachfolge bei der Evonik Industries:

Barbara Wefers, als Senior Consultant im Benefit-Bereich bereits seit mehr als zehn Jahren umfassend mit bAV-Aufgaben bei Evonik befasst und seit 2018 Vorstandsmitglied der Pensionskasse Degussa, übernimmt ab 1. März 2024 die Leitung der Altersversorgung.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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