Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (XVIII):

5 x Chefposten

In den Wochen und Monaten rund um den Jahreswechsel vollziehen sich auch auf dem eher stetigen Pensions-Parkett zahlreiche Personalwechsel, die LEITERbAV in den nächsten Tagen schubweise vermelden wird – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Heute im Fokus: 37 Jahre. Chefs übernehmen von Chefs. Und ein Altkanzler betritt das Pensions-Parkett.

 

Nachdem LEITERbAV schon im Herbst einige prominentere Wechsel vermeldet hatte, sind es der Bewegungen um den Jahreswechsel viele. Hier nur ein erster Anfang, alle in der Chefetage:

 

Bayerische Versorgungskammer: von Graf zu Müller

 

München, 28. November 2019, Künstlerhaus am Lenbachplatz: Auf einer Feier mit 200 geladenen Gästen, darunter der bayerische Innen- und Kommunalminister Joachim Herrmann, verabschiedet die Bayerische Versorgungskammer Reinhard Graf, ihren langjährigen Vorstand und Leiter des Bereichs Kommunales Versorgungswesen, in den Ruhestand.

 

Mehr als 37 Jahre war gebürtige Münchener Graf für die BVK tätig, davon die letzten 17 Jahre als Vorstand. Nachfolger des Juristen wird Stefan Müller.

 

Reinhard Graf, Joachim Hermann und Stefan Müller auf dem Festakt (v.l.n.r.).

 

Der neue Vorstand Müller, der 2014 für rund zwei Jahre Herrmanns Referent im Ministerbüro und stellv. Büroleiter war, startete bereits 1997 bei der BVK zunächst als Referent in der Apotheker-, Architekten-, Ingenieur- und Rechtsanwaltsversorgung, später war er unter anderem Leiter des Vorstandsreferats.

 

Mit Wirkung zum 1. Januar 2020 ist Müller nun für die BVK Beamtenversorgung, die ZVK der bayerischen Gemeinden sowie das Versorgungswerk des Bayerischen Landtags zuständig. Im Vorstand der Bayerischen Versorgungskammer verantwortet er gemeinsam mit dem Vorstand um den Vorsitzenden Daniel Just alle zwölf Versorgungseinrichtungen.

 

Die BVK ist die größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe Deutschlands mit insgesamt knapp 2,3 Mio. Versicherten und Versorgungsempfängern. Als Oberbehörde des Freistaats Bayern besitzt die BVK das Recht zur Selbstverwaltung und führt eigenverantwortlich die Geschäfte von zwölf rechtlich selbständigen kommunalen und berufsständischen Altersversorgungseinrichtungen. Die jährlichen Beitrags- und Umlageeinnahmen liegen bei ca. 4,8 Mrd. Euro, die Rentenzahlungen erreichen ca. 3,4 Mrd. Euro.

 

Die BVK beschäftigt über 1.300 Menschen und managt die Kapitalanlage für alle unter ihrem Dach angesiedelten Versorgungswerke und mit einem Volumen von derzeit über 77 Mrd. Euro.

 

Parallel zum Wechsel bei der BVK vollzieht auch die AKA, die Arbeitsgemeinschaft kommunale und kirchliche Altersversorgung, ihren Generationenwechsel. Auch dort tritt Müller die Nachfolge Graf als Vorsitzender an.

 

Veritas Institutional: Wechsel der Geschäftsführung planmäßig abgeschlossen

 

Jens Göttler, Veritas.

Bereits zum 1. Oktober 2019 ist Jens Göttler in die Geschäftsführung der Veritas Institutional eingetreten. Der Wirtschaftswissenschaftler und Ingenieur Göttler, Jahrgang 1962, hat über 23 Jahre Berufserfahrung in der europäischen Immobilien Branche.

 

Außerdem sind zum 2. Dezember 2019 die Wirtschaftsrechtlerin Berit Hamann und der Volkswirt Dennis Jeske (beide Jahrgang 1986) in das Spitzengremium der Hamburger Asset Management Boutique berufen werden.

 

Berit Hamann, Veritas.

Ex-Chef Dirk Rogowski steht beratend der Geschäftsführung bis Mitte des Jahres zur Verfügung.

 

Veritas Institutional, gegründet 2007, operiert in der Portfolioverwaltung für institutionelle Investoren u.a. mit seinem Risikomanagementsystem Risk@Work.

 

 

 

Dennis Jeske, Veritas.

Die Veritas Institutional und ihre Schwestergesellschaft La Française Asset Management GmbH (vormals Veritas Investment GmbH) gehören seit Dezember 2018 zur französischen La-Française-Gruppe, die seit 40 Jahren im Asset Management für institutionelle und Privatkunden tätig ist und mit gut 600 Mitarbeitern ca. 68 Milliarden Euro verwaltet.

 

La Française gehört zu Credit Mutuel Nord Europe (CMNE), einer in Nordfrankreich und Belgien ansässigen Banken- und Versicherungsgruppe.

 

 

AGI: Wechsel an der Spitze

 

Andreas Utermann, ehem. AGI.

Im Zuge einer Nachfolgeregelung findet auch bei der Asset-Management-Tochter der Allianz zum 1. Januar 2020 ein Wechsel in der Führung des Unternehmens statt.

 

Tobias C. Pross, derzeit Global Head of Distribution, und Deborah Zurkow, Global Head of Alternatives, werden die Positionen von Andreas Utermann übernehmen, der sich zurückzieht.

 

 

Tobias C Pross, AGI.

Pross wird zum CEO der Allianz Global Investors berufen, Zurkow als Global Head of Investments die Führung der Anlagesparte übernehmen.

 

Utermann kam 2002 zur AGI und führte diese seit 2012, seit 2016 als CEO. Pross ist bereits seit 20 Jahren für die Allianz tätig, hatte bis dato mehrere Leitungspositionen im Vertrieb inne und gehört dem Global Executive Committee, dem obersten Leitungsgremium der AGI, seit 2015 an.

 

 

Deborah Zurkow, AGI.

Zurkow kam 2012 zu AGI, um den Bereich Infrastructure Debt aufzubauen. Als Global Head of Alternatives ist sie jetzt verantwortlich für die Sparte der Alternativen Investments, deren verwaltetes Vermögen aktuell laut AGI bereits bei 70 Mrd. Euro liegt. Sie gehört dem Global Executive Committee seit 2016 an.

 

Die Allianz Global Investors operiert an 25 Standorten weltweit und verwaltet mehr als 557 Mrd. Euro AuM für institutionelle und private Anleger.

 

 

MEAG: ERGO-Vorstand übernimmt

 

MEAG, der Asset Manager der Munich Re und der ERGO, hat seine Führungsstruktur geändert. Zum 1. November 2019 hat Andree Moschner den Vorsitz der Geschäftsführung der MEAG übernommen – zusätzlich zu seiner Funktion als Mitglied des Vorstandes der ERGO Group AG.

 

Der 56jährige Moschner gehört der MEAG-Geschäftsführung seit 2016 an und übernimmt den Vorsitz von Philipp Waldstein Wartenberg, der aus dem Unternehmen ausscheidet.

 

Moschner war vor seiner Tätigkeit in der Munich Re Group u.a. im Vorstand der Deutschen Bank 24, der Dresdner Bank und der Allianz Deutschland.

 

Die MEAG ist in Europa, Asien und Nordamerika präsent und verwaltet derzeit insgesamt rund 270 Milliarden Euro.

 

BUVK: Altkanzlerprominenz im Vorstand

 

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder hat zum 1. Januar 2020 einen Vorstandsposten im BVUK. Verband (Betriebliche Versorgungswerke für Unternehmen und Kommunen e. V.) übernommen.

 

Das seinerzeit von meiner Regierung geschaffene Anrecht auf bAV bietet Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland eine ideale Möglichkeit, sich frühzeitig individuelle und auskömmliche zusätzliche Rentenbausteine aufzubauen,“ ließ sich der 75jährige Bundeskanzler a.D. zitieren.

 

Gerhard Schröder (l.) und Michael Reizel. Foto BVUK. Verband, Manuel Reger.

 

Der BVUK. Verband mit Sitz in Berlin ist Teil der Würzburger BVUK. Gruppe, die im Jahr 2000 gegründet wurde und auch als Spezialmakler für Berufsunfähigkeit und Altersvorsorge agiert, geführt von Vorstandschef Michael Reizel.

 

To be continued…

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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