Positive Nachrichten aus Berlin gibt es für Deutschland nicht so häufig. Doch gestern konnte das schwergewichtige Versorgungswerk von Gesamtmetall und IG Metall erneut den Ausbau ihrer Position als größtes deutsches Branchenversorgungswerk vermelden. Die Zahlen für das vergangene Jahr lesen sich fast durch die Bank gut.
Die MetallRente, das 2001 gegründete, gemeinsame Versorgungswerk von Gesamtmetall und IG Metall und noch recht frisch unter neuer Führung, ist nach einem starken 2021 auch 2022 weiter gewachsen:Wie die Berliner gestern vermeldeten, gehörten zum Jahresende 2022 insgesamt rund 1,06 Mio. Verträge zur kapitalgedeckten Altersvorsorge und zur Arbeitskraftabsicherung zum Bestand – ein Gesamtzuwachs von rund sechs Prozent. Zudem konnte die MetallRente ihren Verbreitungsgrad in der Metall- und Elektroindustrie und den angeschlossenen Branchen Stahl, Textil und Bekleidung, IT sowie Holz und Kunststoff weiter ausbauen und einen deutlichen Zuwachs an neuen Kundenunternehmen verbuchen.
Wachstum über dem Markt
Im Jahr 2022 verzeichnete das Versorgungswerk 69.200 Neuverträge zur betrieblichen und privaten Altersvorsorge – ein Anstieg um 22% zum Vorjahr. Die Neubeiträge beliefen sich auf 75,2 Mio. Euro. Der Bestand an bAV-Verträgen hat um 5,75% zugelegt.
Damit sei die MetallRente erneut deutlich stärker gewachsen als der Gesamtmarkt der bAV, der 2022 laut Branchenverband GDV mit 16,4 Mio. Bestandsverträgen auf dem Niveau des Vorjahres stagnierte, schreiben die Berliner. „Besonders freuen wir uns, dass sowohl die Unternehmen für ihre Beschäftigten als auch die Beschäftigten selbst, trotz spürbarer Inflation und der damit verbundenen finanziellen Anspannung, weiter in die bAV investieren“, kommentierte MetallRente-Geschäftsführerin Kerstin Schminke.
Derzeit sind die Angebote der MetallRente in rund 52.000 Unternehmen verfügbar. Damit zählte das Versorgungswerk im Dezember 2022 rund 2.000 Kundenunternehmen mehr als im Vorjahresmonat. „Positiv nehmen wir wahr, dass immer mehr Unternehmen ihren Beschäftigten die bAV zunehmend auch im MetallPensionsfonds ermöglichen. Bei dem kapitalmarktorientierten Durchführungsweg hatten wir 2022 einen Zuwachs an Kundenunternehmen um mehr als 60%“, hebt MetallRente-Geschäftsführer Hansjörg Müllerleile hervor.
Auch bei den Beschäftigten Plus-Zeichen: 2022 wurden rund 23.900 neue Vorsorgeverträge im MetallPensionsfonds abgeschlossen – etwa doppelt so viele wie im Vorjahr.
Bei der privaten Arbeitskraftabsicherung geht noch was
Insgesamt ist der Bestand an Verträgen zur Arbeitskraftabsicherung 2022 um 6,3% auf mehr als 148.000 Verträge angewachsen. Gleichwohl bleibe die Verbreitung des Arbeitskraftschutzes hinter den realen Bedarfen zurück, bemängelt man in der gestrigen Mitteilung: Rund 8.800 Beschäftigte haben 2022 einen MetallRente-Vertrag zum finanziellen Schutz ihrer Arbeitskraft abgeschlossen. Das sind 48% weniger als 2021.
„In Zeiten der Inflation ist es nachvollziehbar, dass die Beschäftigten mit ihrem Geld stärker haushalten müssen. Gerade aber an der Absicherung der eigenen Arbeitskraft zu sparen, kann fatal sein, denn statistisch ist jeder vierte Beschäftigte im Laufe seines Lebens von BU oder Erwerbsminderung betroffen. Es ist daher der sozialpolitische Auftrag der MetallRente, für alle Beschäftigten passende Lösungen zur finanziellen Absicherung bei BU, Erwerbsminderung und den Verlust von Grundfähigkeiten anzubieten“, erklärt Schminke.
Gesamtverzinsung für Neuverträge steigt
Zur Verzinsung: Im sicherheitsorientierten Vorsorgekonzept PROFIL steigt die Gesamtverzinsung für Neuverträge auf 3,1% (2022: 2,8%). „Diese Erhöhung ist ein starkes Signal für Arbeitgeber wie Beschäftigte in den MetallRente-Branchen“, heißt es in der Mitteilung der MetallRente.
Quelle: MetallRente. Grafik zur Volldarstellung anklicken.
Ausbau des Angebots
Die MetallRente erweitert ihr Angebot in der MetallDirektversicherung im April 2023 um das fondsgebundene Vorsorgekonzept CHANCE, das „durch deutlich verbesserte Konditionen um bis zu 15 Prozent höhere Leistungen im Vergleich zum Vorgängerprodukt erzielen kann“.
Hierbei werden bis zu 50% der Beiträge im MetallRente.Fondsportfolio investiert. Zudem steht den Beschäftigten in der MetallDirektversicherung weiterhin das sicherheitsorientiere Angebot PROFIL zur Verfügung, bei dem die Konditionen ebenfalls zugunsten der Beschäftigten verbessert worden seien. Auch den MetallPensionsfonds bietet man 2023 in gewohnter Weise an. Er verbindet eine 100%-Beitragsgarantie per BZML mit Aktien- und Fondsinvestments von bis zu 80% im MetallRente.Fondsportfolio, das seit Auflage eine jahresdurchschnittliche Rendite von 4,6% erzielt hat. „Als gemeinsames Versorgungswerk der Sozialpartner Gesamtmetall und IG Metall ist es unsere Aufgabe, mit einem breiten Produktportfolio bedarfsgerechte Angebote für Beschäftigte und Arbeitgeber bereitzustellen. Insbesondere bietet das kollektive Sparen in kapitalmarktorientierten Produkten für junge Menschen eine effiziente und renditestarke Möglichkeit für die Altersvorsorge“, so Müllerleile.
Auch die KlinkRente mit guten Zahlen
Auch das auf Initiative des Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken e.V. (BDPK) initiierte Branchenversorgungswerk KlinikRente, gegründet Jahr 2002 und mit einem Konsortium aus mehreren großen Trägergesellschaften operierend, vermeldet gute Zahlen für 2022. Wie Geschäftsführer Hubertus Mund schreibt, ist die Gesamtverzinsung in den Sicherungsvermögen zum ersten Mal seit vielen Jahren gestiegen und liegt für 2023 in der Direktversicherung bei 3,15% und in der U-Kasse in den Tarifen Perspektive und Chance bei 3,20%.
Auch im letzten Jahr ist das Versorgungswerk gewachsen. Um rund 400 Unternehmen stieg die Anzahl der Mitgliedsunternehmen auf nun rund 5.600.
Die KlinikRente bietet ab 2023 auch in der U-Kasse einen kapitalmarktnahen Tarif, und zwar in asset-seitiger Kooperation mit der MetallRente. Schon seit 20 Jahren wird ein Teil der Beiträge in das MetallRente.Fondsportfolio investiert.
Seit acht Jahren baut die KlinikRente auch ihr Angebot bei Pflegeversicherung, BU– und Grundfähigkeitsabsicherung aus. Mittlerweile betreut man hier über 34.000 Versicherte.