Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Menschen to mention (CIII):

Von Abschieden und Nachfolgen …

und von Mathe zu Legal: Ein Asset Manager regelt frühzeitig die Stabübergabe in seiner Chefetage, ein anderer verstärkt sich, eine der größten EbAV des Landes baut ebenfalls ganz oben um, ein Spitzenbeamter verabschiedet sich in den Ruhestand – doch wo es viele Abschiede gibt, gibt es auch eine Rückkehr.

Nach einiger Zeit heute auf PENSIONSINDUSTRIES erneut eine Vermeldung von HR-Bewegungen auf dem Parkett in der Rubrik „Menschen to mention“:

Soka-Bau: Nachfolgeregelung an der Spitze und direkt darunter

Werner Schneider, Soka-Bau.

Werner Schneider, seit 2008 Bereichsleiter Asset Management bei der Soka, ist gestern in den Vorstand der Sozialkassen der Bauwirtschaft eingetreten. Zum 1. Juni wird er Nachfolger von Gregor Asshoff, der auf eigenen Wunsch aus dem Unternehmen ausscheidet. Schneider leitet die Soka-Bau künftig gemeinsam mit Gerhard Mudrack, der seit 2020 dem Vorstand angehört.

Außerdem besetzt die Soka nach dem Eintritt Schneiders in den Vorstand die Führung ihrer Kapitalanlage neu: Die Leitung des Bereichs Asset Management hat gestern Tobias Bockholt übernommen.

Gregor Asshoff, Soka-Bau. Foto: Soka-Bau, Detlef Gottwald.

Jurist Asshoff, Jg. 1964, war bereits zwischen 1994 und 1998 bei der Soka-Bau, u.a. als Leiter der Europaabteilung. Es folgten 17 Jahre bei der IG BAU, doch kehrte er 2015 als Vorstand zur Soka zurück. Sein Rückzug erfolge auf eigenen Wunsch, er werde künftig als RA und AM-Berater tätig sein, wie die Soka mitteilte.

Schneider, Jg. 1969 und ebenfalls Jurist, ist seit 1998 in verschiedenen Funktionen bei der Soka-Bau, hat seit 2008 das Asset Management und damit alle liquiden und illiquiden Assets einer der größten EbAV Deutschlands verantwortet und ist nun im Vorstand u.a. für Asset Management, IT, Rentenverfahren zuständig.

Tobias Bockholt, Soka-Bau.

Betriebswirt Bockholt, Jg.1972, verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Investment-Banking und Asset-Management. Seit 2015 war er für die Unternehmensberatung WTW tätig, zuletzt als Chef der WTW Investment, in der das kontinentaleuropäische Investment Consulting gebündelt ist. Sein Fokus lag auf der Betreuung von institutionellen Anlegern und insb. auf regulierten Einrichtungen wie Pensionskassen und Versorgungswerken. Zuletzt hatte WTW unter seiner Verantwortung einen eigenen PE-Co-Investmentfonds aufgelegt.

Unter dem Dach der Soka-Bau mit Sitz in Wiesbaden sind zwei gemeinsame Einrichtungen der Tarifvertragsparteien der Bauwirtschaft vereint: die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft (ULAK) und die Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes AG (ZVK). Die ZVK bietet allen Beschäftigten der Baubranche eine überbetriebliche zusätzliche Altersversorgung und ist nach Kopfzahl die größte Pensionskasse Deutschlands. Erfasst sind rund eine Million Arbeitnehmer, 80.000 Arbeitgeber, 40.000 Azubis und 360.000 Ruheständler. Das gemeinsame Kampfgewicht von ULAK und ZVK liegt bei rund 15,5 Mrd. Euro AuM.

Union Investment: Stabübergabe des alten Recken

Hans Joachim (Aki) Reinke, CEO der Union Investment, wird zum 1. April 2026 nach 35 Jahren bei Union Investment, davon 22 Jahre im Vorstand der Union Asset Management Holding AG, seine Aufgaben übergeben.

Der Aufsichtsrat der Union hat in seiner Sitzung vom 21. März 2025 beschlossen, dass André Haagmann am 1. April 2026 den Vorstandsvorsitz des dann 64jährigen Reinke übernehmen wird. Der 52-jährige Haagmann ist seit März 2022 Mitglied im Vorstand der Union Asset Management Holding AG und verantwortet derzeit das Institutionelle Geschäft, die Investmentanalyse und das Immobiliensegment der Gruppe.

Hans Joachim Reinke, Union Investment.

Der studierte Bankbetriebswirt Reinke startete 1987 bei der Volksbank Wachtberg, leitete dort ab 1990 die Vermögensberatung und später den gesamten Bereich Passivgeschäft. 1991 kam er zur Union, zunächst als Vertriebsberater, doch schon im August 2001 erfolgte die Ernennung zum Geschäftsführer der Union Investment Privatfonds GmbH. Bereits im Januar 2004 wurde er Vorstand der Union Asset Management Holding AG, insb. für das Privatkundengeschäft zuständig. Seit 1. Juli 2010 ist er CEO und verantwortet diestrategische Weiterentwicklung und Steuerung des Hauses. „Union Investment wird im kommenden Jahr 70 Jahre alt. Ich hatte das einzigartige Privileg, 35 Jahre davon mitgestalten zu dürfen. Dabei war es immer mein Ziel, die Weichen für einen nachhaltigen Erfolg unserer Union Investment Gruppe zu stellen. Jetzt, wo wir dieses Ziel erreicht haben, ist es an der Zeit, die Verantwortung an die nächste Generation zu übergeben“, begründet Reinke seine Entscheidung.

André Haagmann, Union Investment.

Haagmann wiederum arbeitet auch schon seit 2006 für Union Investment, begann als Leiter der Konzernentwicklung, wurde 2015 in die Geschäftsführung der Union Investment Institutional GmbH berufen, übernahm 2019 das Segment Institutionelle Kunden und trat wie erwähnt 2022 in den Vorstand ein. Dort verantwortet derzeit das institutionelle Geschäft, die Investmentanalyse und das Immobiliensegment der Union Investment Gruppe.

Die Union Investment, gegründet 1956 von mehr als einem Dutzend Genossenschaftsbanken und einigen wenigen Privatbanken, vereint heute unter ihrem Dach zahlreiche Tochterunternehmen, beschäftigt fast 4.000 Menschen und verwaltet für mehr als fünf Millionen Kunden ca. 500 Mrd. Euro.

Luther: Braun back on Stage

Caroline Braun, Luther.

Caroline Braun ist zurück: Die Aktuarin, bis Ende Februar 2024 als Mitgründerin GGF des inhabergeführten Münchner Aktuarshauses H²B, hat sich zurückgemeldet:

Braun ergänzt seit 1. März bei Luther RAe das Team um Marco Arteaga und Annekatrin Veit. Hierfür bringt sie über ein Vierteljahrhundert Beratungsexpertise in der bAV mit. Die Aktuarin (DAV), Versicherungsmathematische Sachverständige (IVS) und Rentenberaterin, die im Laufe ihrer Laufbahn – bei Bode Grabner Beye, später Aon und ab 2015 bei H²B – auf Erfahrung mit zahlreichen bAV-Neuordnungen, die Betreuung von Versorgungswerken in Großunternehmen und Tätigkeiten als VA und Vorstand für Pensionskassen verweisen kann, unterstützt damit im Team Arteaga/Veit Mandaten bei Luther in Fragen der bAV.

Die international tätige Wirtschaftskanzlei Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH mit Hauptsitz in Köln operiert mit 420 Anwälten, StB und weiteren Fachleuten – davon 150 Partnern – an elf Standorten in Europa und Asien.

Berenberg: Verstärkung im Wealth und Asset Management

Berenberg baut sein Team für institutionelle Kunden weiter aus: Wolfram Grohnert ist als Experte für Unternehmenskunden und Risikomanagement in das Institutional Clients-Team eingetreten. Grohnert bringt mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Beratung von institutionellen Bankkunden mit und berichtet an Matthias Grimm, Leiter Institutional Clients Deutschland. Das Team betreut v.a. Versicherungen, Versorgungswerke und EbAV.

Wolfram Grohnert, Berenberg.

Zuletzt war Grohnert bei HSBC Trinkaus & Burkhardt rund 14 Jahre für Unternehmenskunden in DACH und Nordics im Risikomanagement tätig; frühere Stationen waren Merrill Lynch und J.P. Morgan.

Berenberg – gegründet 1590, damit Deutschlands älteste Privatbank, phG geführt, Sitz in Hamburg mit Präsenzen u.a. in Frankfurt, London und New York – fokussiert sich auf unabhängige Beratung in Wealth and Asset Management sowie auf lnvestment- und Corporate Banking und verwaltet heute ca. 40 Mrd. Euro AuM.

BMAS: Der Staatssekretär ist gegangen

Zum Schluss in die Bundesregierung: Während die Neubesetzung an der Spitze des BMAS noch unklar ist, hat sich der beamtete Staatssekretär Rolf Schmachtenberg, jüngst hier Gesprächspartner von PENSIONSINDUSTRIES, nun doch in den Ruhestand verabschiedet.

Rolf Schmachtenberg, BMAS. Foto: Scherhaufer.

Wie das Ministerium gegenüber der Redaktion bestätigte, ist Schmachtenberg nach sieben Jahren als beamteter StS nun Ende März ausgeschieden, eine Nachfolgereglung aber noch nicht erfolgt (da dies wohl dem kommenden Minister, wer auch immer das sein wird, vorbehalten bleibt).

Ursprünglich hatte der promovierte Mathematiker nicht ausgeschlossen, seine Dienstzeit auf Wunsch noch zu verlängern. Infolge der sich hinziehenden Koalitionsverhandlungen und der damit einhergehenden Unklarheit, wer künftig überhaupt an der BMAS-Spitze stehen wird, hat der StS sich nun offenbar doch für den Ruhestand entschieden. Seine Aufgaben übernehmen kommissarisch die beiden beamteten StS Lilian Tschan und Leonie Gebers, so das Ministerium gegenüber der Redaktion.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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