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Menschen to mention (LXXXII):

Von Beförderungen und Ruheständen

Gestern Parkett in Bewegung auf PENSIONSINDUSTRIES heute, Parkett in Bewegung auf PENSIONSINDUSTRIES: Eine Aktuarin stellt die Lebensweichen um, ein langgedienter Chef eines Versorgungswerkes ebenso, ein Infrastruktur-Haus vermeldet zwei Beförderungen – und ein noch junger Impact Placement Agent verpflichtet einen Partner von einem Partner.

Wie gestern angekündigt, hier und heute der zweite Teil der gestern begonnenen Berichterstattung zu den Bewegungen auf dem Pensions&Assets-Parkett – die wir mit einem Rückzug beginnen und mit einem Rückzug beenden:

H²B: Rückzug ins Private zwischen Oper und weiter Welt

Wie das inhabergeführte Münchner Aktuarshaus H²B vermeldet, hat sich Mitgründerin und geschäftsführende Gesellschafterin Caroline Braun aus Gründen der persönlichen Lebensplanung dazu entschlossen, nach nunmehr über 25 Jahren ihre Tätigkeit als Aktuarin und engagierte Beraterin für bAV zu beenden. Ende Februar 2024 ist Braun daher auch aus der Geschäftsführung von H²B ausgeschieden.

Caroline Braun, ehem. H2B.

Braun hat einen für Aktuare ungewöhnlichen Lebensweg, auf den kurz einzugehen lohnt: Geboren 1965 in Landstuhl in der Pfalz (als Tochter einer Mathematiklehrerin), Studium der Sozialpädagogik im West-Berlin der Vorwende, danach Arbeit mit Obdachlosen und Suchtkranken. Noch nichts in Sicht mit Mathe. Doch ihr Freund (und heutiger Ehemann) studierte ebendies, Braun nahm nach Feierabend steten Anteil und stellte fest, dass Mathematik auch ihr Ding ist.

Folge: Neben der Sozialarbeit das Mathe-Studium an der TU am Ernst-Reuter-Platz aufgenommen, schnell Tutorin für angehende TU-Ingenieure, Diplom 1997. Jedoch darbt die Hauptstadt Ende der 90er vor sich hin, München bietet mehr: 1998 Eintritt bei der damaligen Bode Grabner Beye, später in Aon aufgegangen. Aufgabe der Aktuarin: Betreuung von Großindustrie und Pensionskassen, dort auch als VA und Vorstand.

Dann der Herbst 2015: Die Aktuare Jan Hartloff, Günther Hainz und Caroline Braun kehren Aon den Rücken und gründen ihr eigenes Aktuarshaus – die H²B Aktuare GmbH. Später stößt Markus Bechtoldt, ebenfalls von Aon kommend, hinzu. Das Unternehmen entwickelt sich gut und schnell, hat heute 16 Mitarbeiter. Mandaten sind der Mittelstand bis hin zu Konzernen wie der Münchner Rück, der Ruf ist exzellent. Den müssen die drei Mathe-Männer, von der Mathe-Frau verlassen, nun alleine verteidigen.

Privat liebt Caroline Braun das Theater und die Oper; ja, darf auch Wagner sein. Und sie hat vor, sich die Welt anzuschauen. Dafür wird sie nun endlich Zeit haben.

Energy Infrastructure Partners: 2x der Ruf zum MD

Energy Infrastructure Partners (EIP) in Zürich vermeldet zwei Beförderungen: Susanne Huber und Tobias Griesshaber sind zum Jahresbeginn zu Managing Directors berufen worden.

Als COO ist Huber bereits seit 2020 Teil der EIP-Geschäftsleitung und für das operative Geschäft der EIP AG inklusive dem Lifecycle-Management einiger Investitionsstrukturen sowie für Personal, Recht, Risiko und Compliance verantwortlich. Seit 2017 bei EIP, arbeitete Huber, LL.M. und diplomierte Wirtschaftsprüferin, zuvor in der Rechts- und Compliance-Abteilung der CS und als WP bei PwC in Zürich.

Susanne Huber, EIP.

Griesshaber, als Head of Performance Measurement & Investment Controlling ebenfalls schon in der EIP-Geschäftsleitung und für Digitalisierung, Steuerung des Portfoliomanagements und Performance Controlling der Investitionen zuständig, verantwortet neben dem Vorsitz des ESG-Investitionskomitee den Portfolioaufbau und die Berichterstattung gegenüber Investoren.

Tobias Griesshaber, EIP.

Mit 14 Jahren Erfahrung in der Energiewirtschaft fokussiert er auf das Risiko-Rendite-Verhältnis des Portfolios, einschließlich Bewertung, Berichterstattung und Portfolioaufbau. Er vertritt Investoreninteressen unter anderem als Vorsitzender zweier Portfoliounternehmen, die zu den größten Onshore-Windparks in Europa zählen. Der Wirtschaftsingenieur (Karlsruher Institut für Technologie und ETH Zürich), seit 2018 bei EIP, lernte sein Energie-Handwerk bei der RWE AG.

Die Energy Infrastructure Partners AG ist ein Vermögensverwalter, der sich auf langfristige Direktinvestitionen in hochwertige und systemkritische Energie-Infrastrukturanlagen spezialisiert hat. Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 7 Mrd. Euro und einem über 100 Köpfe starken interdisziplinären Team sieht sich das Unternehmen hier führend bei Entwicklung und Verwaltung von Anlagelösungen für Institutionelle. Dabei setzt das Haus auf enge Zusammenarbeit mit seinem globalen Netzwerk, Partnern im Energiesektor und öffentlicher Hand. Zu den bestehenden Investoren von EIP gehören u.a. Pensionskassen, Versicherer und große Family Offices.

Agent Ready 4 Impact: Neuer Partner an Bord

Der noch junge Berliner Impact Placement Agent Ready 4 Impact hat zum 1. März Christian Schneider als Institutional Partner an Bord geholt. In seiner Position wird der 38 Jährige den Ausbau des Geschäfts im Bereich der Pensionseinrichtungen und Corporate Investors verantworten. Schneider kommt von der Nixdorf Kapital.

Christian Schneider, Ready 4 Impact und Pensions-Akademie.

Im Zuge einer kürzlich geschlossenen Vertriebskooperation zwischen Nixdorf Kapital und Ready 4 Impact wird Schneider ausgewählte Nixdorf Impact Fonds in das Angebot von Ready 4 Impact übernehmen.

Der Master in Finance und CEFA verfügt über rund 15 Jahre Berufserfahrung im Kapitalmarkt in verschiedenen Institutional Sales und Relationship Management Funktionen sowie als Management Consultant und Projektleiter, neben der Nixdorf Kapital u.a. bei der Commerzbank und der Kas-Bank.

Schneider ist zudem Gründungsmitglied der Initiative Pensions-Akademie e.V., bei der er seit acht Jahren für die Mitgliederbetreuung und als Schatzmeister verantwortlich zeichnet. Außerdem ist er Mitinitiator des „Deutschen ESG Pensions Award“. Seine Rolle bei der Akademie wird er weiter ausüben.

Die Ready 4 Impact GmbH ist ein neuer Akteur im Bereich des ESG- bzw. Impact-Investing. Das unabhängige und ausschließlich auf das Sourcing und die Vermittlung von ESG- und Impact-Investments spezialisierte Unternehmen ist produktseitig fokussiert auf nachhaltige Infrastruktur-, Immobilien-, Private-Equity- und Venture-Capital-Produkte sowie breit aufgestellte Impact-Strategien, darunter auch nachhaltige Land- und Forstwirtschaft.

WPV: Der Altgediente geht

Eingangs dieser Meldung ein Ruhestand, ausgangs dieser Meldung ein Ruhestand:

Wie u.a. das Private Banking Magazin unter Berufung auf IPE berichtet, geht Hans Wilhelm Korfmacher im Sommer in den Ruhestand. Der Vorsitzende der Geschäftsführung des Versorgungswerks der Wirtschaftsprüfer und vereidigten Buchprüfer (WPV) leitet die Einrichtung seit der Gründung 1993. Die Portfolio Institutionell spricht von nicht weniger als einer Zeitenwende bei dem WPV. Die jetzigen Chefs Silke Wolf und Sascha Pinger werden die Einrichtung weiterführen.

Hans Wilhelm Korfmacher, WPV.

Wobei es Ruhestand im Falle Korfmacher offenbar nicht so ganz zu treffen scheint: Wie die Medien berichten, wird der promovierte Jurist nach Pensionierung und Ausscheiden bis zur Benennung eines Nachfolgers weiter die Geschäftsführung der Tochter WPV Advisory & Asset Management übernehmen, außerdem nach wie vor als Rechtsanwalt tätig sein und so im Rahmen als Berater des Aufsichtsgremiums der WPV und ggf. weiterer Mandanten v.a.im Bereich der Kapitalanlage arbeiten.

Das 30 Jahre alte WPV ist das selbstverwaltete Versorgungswerk der Wirtschaftsprüfer und der vereidigten Buchprüfer und damit für deren Altersvorsorge sowie die BU- und Hinterbliebenenabsicherung verantwortlich. Heute mit über 5 Mrd. Euro Kampfgewicht für rund 14.000 Berechtigte zuständig, ist das WPV eine der großen berufsständischen Versorgungseinrichtungen Deutschlands.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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