„PSV-Beitrag explodiert auf das Dreifache“, könnte man titeln. Doch für eine solche Schlagzeile sind die Größenordnungen viel zu moderat. Denn erneut muss die deutsche Wirtschaft auf eine Hiobs-Botschaft aus Köln verzichten, bewegt sich doch der soeben von dort vermeldete Satz zum Insolvenzschutz deutscher Betriebsrenten weiter in vertretbarem Rahmen. Gleichwohl: Zwei Kernkennziffern legen im Gleichschritt zu.

Soeben hat der Pensions-Sicherungs-Verein VVaG in Köln den Beitragssatz für 2025 vermeldet. Dieser liegt bei überschaubaren 1,2 Promille (VJ 0,4 Promille). Die Katastrophenmeldungen der deutschen Wirtschaft, die man seit einigen Jahren in schnellerer Folge und mit steigenden Kalibern vernehmen muss, schlagen sich im Insolvenzschutz der deutschen bAV damit nach wie vorn nicht nieder.
Insolvenzen und Volumen wachsen im Gleichschritt
Wie der PSV mitteilt, ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen seit 2022 kontinuierlich gestiegen und hat sich nach den Sondereffekten der Corona-Jahre wieder normalisiert. Neben der Anzahl der Insolvenzen ist auch das zugehörige Schadenvolumen des PSV gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen.

Anfang Juli hatte der Verein einen 2025er-Beitragssatz mit der ihm eigenen Vorsicht unterhalb des Zehnjahresdurchschnitts (1,9 Promille) in Aussicht gestellt.
Die Märkte und das Register

Aber zur Wahrheit gehört ebenso: Geholfen haben auf der Aktivseite auch entlastende Effekte aus einem insgesamt freundlichen Kapitalmarktumfeld, und erneut zogen die Kölner ein Register, um die Entwicklung zu dämpfen, und zwar die Auflösung der vorjährigen RfB.
In Euro heißt das: Durch den Beitragssatz von 1,2 Promille und die gemeldete Beitragsbemessungsgrundlage von 402 Mrd. Euro liegt das Beitragsvolumen der ca. 105.400 Mitgliedsunternehmen in diesem Jahr bei rd. 482 Mio. Euro (im Vorjahr 157 Mio. Euro). Das ist besagte Verdreifachung, aber halt auf niedrigem Niveau.
Der Kapitalmarkt bringts
Wie PSV-Vorstand Benedikt Köster zwischenzeitlich gegenüber P●I erklärte, wurde 2024 eine RfB in Höhe von 327 Mio. Euro gebildet. Diese wird 2025 aufgelöst und verringert damit den von den Mitgliedern zu finanzierenden Betrag. Zusätzlich entlastend wirken die Überschussbeteiligung des Konsortium sowie die Kapitalerträge. Die Höhe der Kapitalerträge für 2025 stehen noch nicht fest. Die Kölner rechnen jedoch mit einem zusätzlichen entlastenden Betrag von ca. 300 Mio. Euro aus diesen beiden Positionen. Ohne die entlastenden Positionen würde der Beitragssatz 2,8 Promille betragen.
Im Vorjahr hatten die Kölner mittels dämpfender Effekte den Beitragssatz von zu erwartenden ca. 2 Promille auf sage und schreibe nur 0,4 Promille senken können. Soweit runter ging es dieses Jahr nicht.
Für Zusagen über Pensionskassen ist in diesem Jahr letztmalig ein zusätzlicher Beitrag zu entrichten, der zur Dotierung des Ausgleichsfonds verwendet wird. Dieser beträgt1,5 Promille der Beitragsbemessungsgrundlage für Pensionskassenzusagen.
























