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… und der Mut, neu zu denken: Jüngst trafen sich die Arbeitsrechtsexperten des Pensionswesens in Mannheim. Florian Große-Allermann, Jan Andersen und Roland Horbrügger waren dabei. Heute Teil I ihrer Berichterstattung: ein Appell eines Wissenschaftlers. Ein Rundumschlag eines Bundesrichters a.D.. Ein Zeitplan eines Referatsleiters. Und was der bayerische Metzger in NRW nicht bekommen wird.

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News der Spezialisten

WTW (11.7.24): Studie „Future of Pension” zur 18. bAV-Konferenz – Arbeitgeber stehen bei bAV vor administrativen Herausforderungen – nur wenige Arbeitgeber haben Pensionspläne in letzten Jahren angepasst – administrative Handhabbarkeit als größte Herausforderung betrachtet – aber Nutzen der bAV für Unternehmen und MA unbestritten: befragte AG nennen Arbeitgeberimage (91%), MA-Bindung (88%), MA-Gewinnung (74%) – befragte MA nennen Werthaltigkeit (93%), Motivation (68%), Entlastung bei Suche nach richtigem Vorsorgekonzept (61%) – jedoch: mangels Modernisierung „verschenken AG wertvolles Potenzial”, so Johannes Heiniz von WTW…

LONGIAL (4.10.24): Wettbewerbsvorteil bAV – BRSG II und bAV im Employer Branding: Mitarbeiter-Benefits und freiwillige Zusatzleistungen des Arbeitgebers spielen wichtige Rolle im War for Talents – Unternehmen, die bAV-Angebote als Tool für Recruiting und Bindung von Mitarbeitern einsetzen, haben auf Arbeitsmarkt echten Wettbewerbsvorteil – inBetriebsvereinbarung entstehen Chancen, sich durch attraktive Versorgungsmodelle von der Konkurrenz abzuheben – Steffen Burkhardt, GF Longial: „bAV wirksames Instrument für Gewinnung und Bindung von Fachkräften“ – Empfehlung: bAV-Angebot als Teil des Employer Brandings proaktiv kommunizieren – „so gegenüber bestehenden und potenziellen Arbeitnehmern als verantwortungsbewusster und wertschätzender Arbeitgeber positionieren“ – als Unternehmen selbst Einfluss auf bAV-Rahmenbedingungen nehmen – u.a. Auswahl des passenden Versorgungsträgers und DFW sowie Festlegen freiwilliger finanzieller Zuschüsse, Hinterbliebenenversorgung BU, Fördermaßnahmen – durch Gruppentarife finanziellen und verwaltungstechnischen Aufwand reduzieren – aber: rechtlich korrekte Gestaltung wichtig…

AON (1.10.24): CTA bedürfen deutlich höherer Aufmerksamkeit: Aon mit erstem CTA Fitness Check – untersucht, wie CTAs in täglicher Arbeit oder mit Blick auf Insolvenzfall aufgestellt sind – Gesamtscore 59 (100 = sehr gut), akzeptables Niveau – Spitzengruppe von 14 Unternehmen mit Score über 75 (grüner Bereich) – elf Unternehmen mit Score unter 40 im kritischen Bereich; v.a. in den Bereichen bilanzieller Fitness und fehlender Regelungen im Insolvenzfall – Aon-Umfrage mit vier relevanten Sektionen: Vereinsrechtliche, bilanzielle, Anlage- sowie operative Fitness – höchster Durchschnittsscore von 83 im Vereinsrecht: regelmäßige Mitgliederversammlungen, Dokumentationspflichten eingehalten – Aon-PartnerCarsten Hölscher: „Angesichts volatiler Finanzmärkte fällt auf, dass beim Risikomanagement der Kapitalanlagen noch Luft nach oben ist“ – bei mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen Handlungsbedarf, v.a. bei der bilanziellen Fitness…

ENERGY INFRASTRUCTURE PARTNERS (29.8.24): Nachhaltigkeitsbericht 2023: Portfoliounternehmen haben mehr als 25 Terawattstunden erneuerbare Energie erzeugt – entspricht Stromverbrauch von 6,4 Mio. europäischen Haushalten – damit beigetragen, 4,3 Mio. Tonnen CO2-Emissionen zu vermeiden – entsprechend der Menge, die 197 Mio. Bäume p.a. aufnehmen – Energy Infrastructure Partners hat Kapazität für erneuerbare Energien auf 11,9 GW ausgebaut – Steigerung von 29% im Vergleich zu 2022 – 72% Anteil erneuerbarer Energie an den von EIP verwalteten Vermögenswerten, verglichen mit 62% im Vorjahr…

BERENBERG (1.8.24): ALM Innovation Hub: Berenberg führt digitale ALM-Beratungsplattform ein – revolutioniert institutionellen Beratungsprozess der Privatbank – anhand interaktiverModellierungsapplikation nun Simulationen in Echtzeit analysiert und auf dieser Basis Handlungsoptionen für Entwicklung und Umsetzung der Anlagestrategie für Institutionelle aufgezeigt – für Berenberg Investment Consulting neuer Meilenstein auf dem Weg zur Qualitätsführerschaft in Deutschland – Herzstück der neuen Beratungsapplikation: interaktivesDashboard, wodurch unterschiedliche Anlagestrategien hinsichtlich Ertragspotenziale, Risikoprofile sowie Implikationen auf Verbindlichkeiten in Echtzeit analysiert werden können – Klaus Naeve, Head of Wealth and Asset Management bei Berenberg: „Aufgrund erhöhter Marktvolatilitäten, kürzerer Kapitalmarktzyklen und zunehmenden regulatorischen Anforderungen nehmen wir eine deutliche Steigerung des Beratungsbedarfs bei institutionellen Investoren wahr“…

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Aus Behörden, EbAV und Verbänden

EIOPA (28.6.24): EIOPA bittet um Feedback zu Maßnahmen zur Stärkung der Aufsicht über das Liquiditätsmanagement von EbAV – in einigen EU-Mitgliedsstaaten setzen EbAV in erheblichem Umfang Derivate ein, um Zins- und Wechselkursrisiken zu reduzieren – macht sie jedoch auch anfällig für rasche Änderungen der Zinssätze und/oder Fremdwährungen – kann zu kurzfristigen Nachschussforderungen führen – Notwendigkeit einer gründlichen Bewertung der Liquiditätsrisiken – Konsultationspapier: Entwurf einer Stellungnahme der EIOPA – Entwurf fördert risikobasierten, vorausschauenden und verhältnismäßigen Ansatz – Frist 20. Dezember ….

BaFin (19.9.24): Umsetzungshinweise zu DORA-Mindestvertragsinhalten aktualisiert – außerdem alle Informationen nun auf englisch verfügbar – Anlass: finaler Bericht zum RTS-Entwurf zur Untervergabe von IKT-Dienstleistungen, die kritische oder wichtige Funktionen unterstützen (Art. 30 Abs. 5 DORA) – aktuelle Fassung auf der BaFin-Info-Seite zu DORA verfügbar…

BGH (18.9.): Wirksamkeit von Regelungen zur Beteiligung des VN an Überschüssen einer Rentenversicherung – Urteil vom 18.9. – IV ZR 436/22 Allianz vs. VZ HH – praktizierte Beteiligung der VN an den Überschüssen zulässig – vom VU in seinen Bedingungen verwendete Klauseln zur Zillmerung und Stornoabzug wirksam – Historie: VZ HH sah Verstoß gegen § 6 Abs. 1 Satz 1 MindZV, gegen aufsichtsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz gem. § 138 Abs. 2 VAG und der in § 153 Abs. 2 Satz 1 HS 1 VVG vorgesehenen Beteiligung am Überschuss nach verursachungsorientiertem Verfahren – Hintergrund war Praxis der Allianz, bei der Zuweisung Verträgen mit höherem Rechnungszins eine relativ geringere Überschussbeteiligung zuzuteilen als denen mit niedrigerem Rechnungszins – außerdem strittig Regelung, nach der Abschluss- und Verwaltungskosten über mindestens fünf Jahre, jedoch nicht länger als bis zum Ende der vereinbarten Beitragszahlungsdauer, verteilt werden, sowie Bestimmungen zum Stornoabzug bei Beitragsfreistellung und Kündigung – LG hatte Klage teilweise stattgegeben und Allianz u.a. Teile der Klauseln zum Stornoabzug untersagt – gesplittete Beteiligung an den Überschüssen jedoch als wirksam angesehen – OLG hatte das LG-Urteil zum Teil geändert und Beklagte zur Unterlassung weiterer Teilklauseln in ihren Bedingungen, Produktinformationsblättern und Informationen verurteilt – beide Parteien in Revision – BGH hat nun Revision der VZ HH im Wesentlichen zurückgewiesen, derjenigen der Allianz teilweise stattgegeben…

BVI (10.9.24): Verwahrstellen für Fonds: Zwei Drittel des Marktes entfallen auf die fünf größten Anbieter – Depotbanken verwahrten am Mitte 2024 insg. 2.835 Mrd. Euro für in Deutschland aufgelegte Fonds – plus 3% zu Ende 2023 (2.749 Mrd. Euro) – verwahrtes Vermögen entfiel zu 69% auf die fünf größten der 29 Anbieter – BNP Paribas, State Street, DZ Bank, HSBC, Deka…

Bund der Versicherten (30.8.24): Lebensversicherung als Altersvorsorge? Lieber nicht! – BaFin hat die deutschen LVU u.a.wegen hoher Kosten ermahnt – BdV-Vorstand Bianca Boss: „Fehler, kapitalbildende LV abzuschließen; es profitieren letztlich nur Vertrieb und Versicherer“ – „Versicherte merken meist zu spät, dass sie nur draufzahlen“ – drei Punkte machen KLV unattraktiv: Intransparenz, Renditeschwäche, in der Ansparphase unflexibel – auch Fondspolicen für Altersvorsorge ungeeignet, Kostenbelastung mindert Rendite deutlich – mögliche, angepriesene Steuervorteile machen eine Fondspolice nicht besser – nicht sicher, dass Halbeinkünfteverfahren Nachteile hoher Kosten kompensiert – Sparplan-Rendite bei üblichen Sparverlauf meist höher – insb. ETF-Sparpläne einfache und kostengünstige Alternative…

BVI (27.8.24): BVI-Studie: Fondsrente bietet Sparern eine renditestarke Alternative zur Leibrente, deutlich höhere Renditechancen, mehr Flexibilität – dabei nur unwesentlich riskanter – Fondsauszahlpläne reichen fast immer ein Leben lang – Renditestärke ermöglicht hohe Auszahlungen – Gesetzentwurf zur Reform der privaten Altersvorsorge wird voraussichtlich Empfehlungen der Fokusgruppe umsetzen und Zwang zur Verrentung kippe – künftig sollen Fonds auch in der Auszahlphase staatlich gefördert werden können – jahrzehntelanges Mantra, dass nur Rentenversicherungen Altersvorsorge sind, gilt nicht mehr – Thomas Richter: „Dieser Paradigmenwechsel notwendig, damit Sparer höhere Renditen als bei Riester erzielen und Lebensstandard im Alter einigermaßen halten können“ – BVI-Analyse zeigt, dass Geld in rund 96% der Fälle bis Lebensende reicht – nur in rund 1% der Fälle ist Kapital fünf oder mehr Jahre zu früh verzehrt – Kosten für Verrentung entfallen – Fondsrente außerdem nur Zusatzrente zur Sicherung des Lebensstandards; Existenzsicherung Aufgabe der gRV – Richter: „Wer Notwendigkeit zusätzlicher staatlicher Transfers heraufbeschwört, scheint davon auszugehen, dass es keine gesetzliche Rente mehr gibt oder sie nicht zum Leben reicht“…

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