Pläne gibt es schon einige, fortgeschrittene Strukturen auch, doch ein Durchbruch lässt auf sich warten. Weiter geht es trotz allem mit dem Sozialpartnermodell: Gestern haben sich die Tarifparteien einer der wichtigsten deutschen Industrien auf die Inauguration eines solchen geeinigt. Das Projekt könnte Leuchtturmcharakter bekommen.
Die Tarifparten der deutschen chemischen Industrie haben die Verhandlungen ihrer Tarifrunde #Chemie22 aufgrund „der dramatisch geänderten politischen und wirtschaftlichen Situation vorläufig ausgesetzt“. Punktuelle Einigungen gab es gleichwohl, darauf betroffen davon ist auch die bAV:
Wie BAVC und IGBCE gestern mitteilten, haben sich u.a. darauf geeinigt, das erste branchenweite Sozialpartnermodell für die betriebliche Altersversorgung zu entwickeln.
Die beiden Tarifparteien werden bis zum 30. Juni die tariflichen Regelungen schaffen, um reine Beitragszusagen für Neuzusagen zu ermöglichen. Der gemeinsam von den Tarifpartnern mit der R+V Versicherung angebotene Chemie-Pensionsfonds soll als erste Versorgungseinrichtung in der Branche auf das neue Modell umgestellt werden.
Ziel sei, so BAVC und IGBCE in der gestrigen Mitteilung, auch neu hinzukommenden Beschäftigten eine attraktive Versorgung mit guten Renditechancen anbieten zu können und gleichzeitig Haftungsrisiken für die Unternehmen angesichts der andauernden Niedrigzinsphase zu vermeiden.
Außerdem Teil der Vereinbarung: Bestehende Verträge und Versorgungen werden zu den vereinbarten Konditionen vom Chemie-Pensionsfonds fortgeführt und sind von den Überlegungen grundsätzlich nicht betroffen. Das Sozialpartnemodell tritt neben die bisherigen Zusageformen der betrieblichen und tariflichen Altersversorgung, die ebenfalls weiterhin angeboten werden.