Institutionelle Multi Asset-Portfolios sollten für künftige Marktverwerfungen vorbereitet werden, solange die Kosten dafür niedrig sind – denn hier ist es wie bei einer Versicherung: Man geht diese besser ein, bevor der Schadensfall eintritt. Michael Haitz von Swiss Life Asset Managers erläutert.
Die fiskalpolitischen und monetären Maßnahmen als Reaktion auf die COVID-19-Krise haben sowohl Aktien- als auch Obligationenmärkte auf bedenkliche Höchststände getrieben. Die Frage der Stunde erscheint weniger, wann eine Korrektur kommt, sondern eher, wodurch sie ausgelöst wird, wie stark sie sein wird und wie man Vermögensverlusten vorbeugen kann.
Konventionelle Diversifikationsmechanismen wurden durch die Zentralbanken ausgehebelt
Der Reflation Trade der letzten Monate wurde vor allem durch die massiven Kaufprogramme der Zentralbanken angefeuert. Potenzielle Rückschläge bereiten jedoch nicht nur reinen Aktieninvestoren Sorgen, sondern auch jenen, die in mehreren Anlageklassen investiert sind.
„Einen ersten Vorgeschmack auf die Sättigung gab schon die bereits schwache Auktion von 5-jährigen US-Treasuries am 25. Februar 2021.“
Es erscheint absehbar, dass eine Cross Asset Class Diversifikation im Moment nicht funktionieren dürfte: Im Falle eines Rückschlags an den Aktienmärkten erscheint vor dem Hintergrund der Furcht vor weiteren Zinsanstiegen, insbesondere im US-Markt, eine signifikante Flucht in Obligationen (und die damit verbundenen Gewinne, die traditionell die Verluste in Aktien kompensierten) unwahrscheinlich.“
Regionale Diversifikation hilft wenig: Auch im EUR-Raum scheinen Kursgewinne auf Staatsanleihen vor dem Hintergrund der bereits niedrigen Zinsen nach oben gedeckelt.
Das vorläufige Ende des mehrjährigen Aktien-Bullenmarktes könnte seinen Ursprung auch in einem potentiellen Ausverkauf im Obligationenbereich haben (einen ersten Vorgeschmack auf die Sättigung gab schon die bereits schwache Auktion von 5-jährigen US-Treasuries am 25. Februar 2021).
Dies sind „Bad News“ für Aktien: TINA (There Is No Alternative) würde als Kaufargument ausfallen. Im Gegenteil: Obligationen würden wieder eine echte Alternative zu Aktien darstellen, was eine Neubewertung von Aktien nach sich zöge.
Abb. 1: Bewertungen, wie wir sie seit der Dotcom-Blase nicht gesehen haben – ermöglicht durch die ultralockere Zinspolitik der letzten Dekade. Ob diese Bewertungen nachhaltig sind, darf bezweifelt werden.
Quelle: Swiss Life Asset Managers. Grafik zur Volldarstellung anklicken.
Welche Handlungsmöglichkeiten bestehen?
Die Handlungsmöglichkeiten erscheinen angesichts der Ausgangslage überschaubar:
Eine Reduktion der Aktienquote, dem Haupttreiber des Risikos in Multi Asset-Portfolios, sorgt nicht nur für einen Ausfall der Partizipation der verkauften Aktien. Er bringt gar ein neues Problem mit sich: jenes der Wiederanlage, welche in nicht bis negativ rentierendem Cash oder längerfristigen Staatsanleihen erfolgen könnte. Dabei dürfte letztere mit Blick auf die aktuell tendenziell steigenden Zinsen die noch schlechtere, weil risikobehaftete Alternative sein. Eine Wiederanlage in Unternehmensanleihen oder High Yield-Anleihen stellt hingegen keine echte Alternative dar, wenn in der Summe das Risiko reduziert werden soll.
Put Protected Equities, also die Absicherung von Aktienexposure durch Put-Optionen, bieten eine geeignetere Möglichkeit, die Partizipation in nach oben tendierenden Märkten aufrechtzuerhalten (deutlich höhere Niveaus sind denkbar) und gleichzeitig vor größeren Verlusten zu schützen.
Die wesentliche Frage hierbei: Ist diese vermeintlich einfachste aller Lösungen nicht gleichzeitig auch die teuerste? Hier hilft ein Blick auf den VIX Index, der eine gute Orientierung für die Kosten einer Optionsstrategie gibt.
Abb. 2: Implizite Volatilität der gehandelten S&P500-Optionen: in Anbetracht der Nervosität an den Märkten auf erstaunlich „normalem“ Niveau.
Quelle: Swiss Life Asset Managers. Grafik zur Volldarstellung anklicken.
Der Blick auf den VIX zeigt, dass die Volatilität, der Haupttreiber für Optionspreise, in der Nähe des mittelfristigen Durchschnitts liegt. Somit liegt sie weit entfernt von Panik-Niveaus, wie wir sie etwa während der akuten Phase der COVID-19 Krise im März 2020 oder aber auch während der Global Financial Crisis im Jahr 2007 (2008) gesehen haben.
Wie können Risiko reduzierende Aktienstrategien implementiert werden?
In unseren Wurzeln steckt das Verständnis für institutionelle Anleger, die mit Risikobudgets bzw. Volatilitätsbändern im Multi-Asset-Portfolio arbeiten. Dieses wurde uns förmlich – durch unsere Versicherungsmutter im Hintergrund – in die Wiege gelegt.
„Das Delta des Puts reduziert die Partizipation während der Krise und steigert diese wieder im Rebound.“
Insgesamt kann unser Haus hier eine Expertise von mehr als einer Dekade aufweisen. Put Protected Equities können nicht nur im Krisenfall helfen, indem sie Drawdowns signifikant minimieren (Abb. 3), sondern sie bieten darüber hinaus den Vorteil, dass das Risikomanagement völlig emotionslos umgesetzt wird.
Das Delta des Puts reduziert die Partizipation während der Krise und steigert diese wieder im Rebound. Dass diese Eigenschaft auch viele unserer Investoren vor dem Ausreizen des Risikobudgets im März 2020 bewahrt hat, zeigt, dass Konzepte von Versicherungs-Asset Managern durchaus salonfähig geworden sind und einen wertvollen Beitrag zur Risikosteuerung leisten können.
Abb. 3: Starker automatisierter Effekt der Risikominimierung im Krisenfall: hier illustriert anhand eines Live-Track-Records nach Kosten während der Corona-Krise.
Quelle: Swiss Life Asset Managers.
Alle weiteren erforderlichen Informationen finden Sie auf https://www.swisslife-am.com/
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In diesem Rahmen bieten wir Kunden die Umsetzung dieser Lösung sowohl über bereits bestehende institutionelle Investmentfonds an als auch über individuelle Ansätze.
Der Autor ist Product Specialist Multi Asset & Equity der Swiss Life Asset Managers.
Von ihm und anderen Autorinnen und Autoren der Swiss Life-Gruppe sind zwischenzeitlich bereits auf LEITERbAV erschienen:
Roche: zwischen Direktzusage und pure DC
von Sascha Beisheim et.al., 12. Oktober 2021
von Marion Vintz und Peter Kaste, 8. September 2021
Handlungsvorschläge für institutionelle Multi Asset-Portfolios:
Gewinner mit kurzfristigem Rückschlagspotenzial
von Michael Haitz, 24. März 2021
Neue Impulse für institutionelle Immobilienportfolios in und nach der Pandemie:
von Steffen Uttich, 4. November 2020
Infrastrukturanlagen im Rahmen von Pensionsvermögen:
von Jens Veit und Christoph Manser, 2. September 2020
Aktienrisiken zwischen Minimum Volatility und Overlay:
Pensionsvermögen jetzt krisenfester positionieren
von Michael Haitz, 3. Juni 2020.
Eher Bilanzhelfer als Renditeturbo
von Hubertus Harenberg, 29. April 2020.
Auslagerung von Pensionszusagen auf Pensionsfonds (II):
Kein Münchner Schub für das Outside Funding
von Dr. Claudia Veh, 22. April 2020
Weniger, genau oder mehr als 50%?
von Dr. Claudia Veh, 26. März 2020
Steuerschädlichkeit von Abfindungsklauseln in Pensionszusagen
von Dr. Claudia Veh, 11. November 2019
Auslagerung von Pensionszusagen auf Pensionsfonds:
Soweit so klar. Oder doch nicht?
von Dr. Claudia Veh, 7. August 2019
Von BFH, GGF, bAV und vGA:
Die Entkräftung der Indizwirkung
von Dr. Claudia Veh, 14. Mai 2019, in der Volume I der Tactical Advantage
Kontakt:
Sascha Beisheim
Swiss Life Asset Managers
Sales Director – Institutional Clients and Pension Solutions
Third-Party Asset Management Germany
Hochstraße 53
60313 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 2400 31 4 31
Email: sascha.beisheim@swisslife.de
Internet: www.swisslife-am.com
Advertorial mit freundlicher Unterstützung von:
Swiss Life Asset Managers ist der Markenname für die Vermögensverwaltungsaktivitäten der Swiss Life Gruppe.
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