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20. Handelsblatt Jahrestagung bAV (V):

Diamond Star Award 4.0

Digitalisierung von Prozessketten, Digitalisierung des Rentenantragsprozesses – das sind die beiden Innovationen, die im April in Berlin im Zuge einer Tagung ausgezeichnet wurden. Frank Vogel war dabei.

 

 

Inmitten ihrer Themenvielfalt – nicht zuletzt auch betreffend die Digitalisierung der bAV – bot die Handelsblatt bAV-Jahrestagung 2019 Anfang April auch den Rahmen für die Vergabe des Diamond Star Award 4.0. Mit dieser Auszeichnung würdigte die Fachjury aus Vertretern der Branche und aus Beratungsunternehmen herausragende Umsetzungen im Bereich innovativer und digitaler Prozesse in der bAV.

 

Die Auszeichnung ging auch in diesem Jahr je wieder an ein Dienstleistungsunternehmen sowie an ein erfolgreich implementiertes Unternehmensprojekt.

 

Zwar gilt die bAV hierzulande nicht unbedingt als „sexy“, sondern als komplex, aufwändig und einem stetigen Wandel unterliegend. Doch je komplexer die Materie, desto höher sind die Anforderungen im Hinblick auf anhaltende Optimierung und neue Strukturen. Wie man sich diesen Herausforderungen erfolgreich stellen kann, zeigten die beiden prämierten Lösungen, die dem Fachpublikum präsentiert wurden.

 

Siemens: Auf die Perspektive kommt es an

 

In der Kategorie „Unternehmensprojekt“ wurde die Siemens AG für die Digitalisierungsinitiative ihrer bAV-Administration prämiert. Im Zuge der Initiative wurden zahlreiche Unternehmensprozesse digitalisiert und zunehmend automatisiert. Seitdem können diese Abläufe für rund 120.000 Mitarbeiter mit ca. 80 unterschiedlichen Versorgungszusagen kosteneffizienter und qualitätsgesichert erfolgen.

 

Zu den einzelnen Lösungen zählen u.a. die Digitalisierung von Prozessketten für die Berechnung der Unverfallbarkeit oder die Auszahlung von Versorgungsleistungen. Dafür wird auf eine Lock-In-Option mit Web-Frontend Lösung gesetzt. Zudem können Fachabteilungen und Mitarbeiter auf verschiedene Berechnungs- und Prognosetools zugreifen, um Versorgungsansprüche darzustellen.

 

Im Zuge einer digitalen Kommunikation steht für die Entgeltumwandlung online ein Employee Self Service und für alle bAV-relevanten Dokumente ein digitaler Tresor zur Verfügung.

 

Innovation sorgt für Vereinfachung

 

In der Kategorie Dienstleistungsunternehmen ging der Diamond Star Award 4.0 in diesem Jahr an die IT-Additional-Services GmbH (ITAS), einem Tochterunternehmen der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL).

 

Ihr prämiertes Projekt Rentenantrag 4.0 setzt auf eine komplette Digitalisierung des Rentenantragsprozesses bei der VBL. Dabei konnte die Rentenbeantragung bis hin zur maschinellen Freigabe vollständig digitalisiert und verarbeitete Rentenanträge zudem automatisch in die maschinelle Verarbeitung übertragen werden. Dass dieser Ablauf zudem massenkompatibel ist, beweist der Fakt von über zehn Millionen zu bearbeitenden Dokumenten pro Jahr. Perspektivisch wird dieser Prozess die Zusatzversorgungskasse zunehmend entlasten und die Rentenantragsphase konsequent vereinfachen.

Sieger, Jury, Sponsoren, und Moderatoren des Diamond Star. Foto: Dietmar Gust / Euroforum. Bild zur Volldarstellung anklicken.

Weitere Ein- und Ausblicke betreffend den Diamond Star Award 4.0 finden sich hier.

 

Außerdem zeigt LEITERbAV hier eine unkommentierte, unbetitelte Fotogalerie, die Teilnehmern und Nichtteilnehmern der Tagung einen visuellen Rückblick auf die Veranstaltung gibt – alle Fotos wie stets auf dieser Tagung von Dietmar Gust (Euroforum):

 

Der Autor ist Vorstandsvorsitzender der Pensions-Akademie e.V. und Vorsitzender der Geschäftsleitung KAS BANK N.V. – German Branch, die bereits zum dritten Mal als Sponsor diese Auszeichnung begleitet hat.

 

Von ihm und anderen Autoren der CACEIS bzw. KAS BANK erschienen zwischenzeitlich bereits auf LEITERbAV:

 

Die Nachbarn sind weiter – Administrations-Alpha durch Kostentransparenz bei der bAV

26. August 2015

 

Trends im niederländischen Pensionswesen als Impulsgeber: Was haben sie?

26. Januar 2016

 

Kollektiv, aber ohne Garantie

13. Oktober 2016

 

Da klingeln bei mir die Alarmglocken“

22. September 2017

 

Zum Glück keine Ruhe für die bAV

16. Februar 2018

 

Kostentransparenz als integraler Bestandteil der Governance – Was bringt sie wem?

11. April 2018

 

Zwischenbilanz und Ausblick: Wer wird wie vom BRSG profitieren?

4. Juli 2018

 

Im Spannungsfeld zwischen PEPP und Praxis

25. September 2018

 

Vor welchen Perspektiven steht die bAV?

26. März 2019

 

Diamond Star Award 4.0

20. Mai 2019

 

Das Index Custody – passives Investment, neu definiert

30. Juli 2019

 

Warum nicht einfach mal kurz Bilanz ziehen?

1. Juli 2020

 

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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