Fachkräftemangel und zunehmende Komplexität erhöhen den Druck auf Versorgungseinrichtungen. Das Modell des Outsourced Chief Investment Officer (OCIO) ermöglicht es, zentrale Aufgaben der Kapitalanlage an einen externen Partner auszulagern, während Kontrolle und strategische Ausrichtung im Unternehmen verbleiben. Wolfgang Murmann und Maximilian Franke über das Konzept OCIO, das gerade nicht schlichtes Auslagern wichtiger Aufgaben „nach draußen“ meint, sondern vielmehr Arbeitsteilung mit System. Doch eben dies macht einige Dinge unerlässlich, um Überraschungen zu vermeiden.
Komplexität und Ressourcenmangel erfordern neue Wege in der Kapitalanlage
Die Steuerung der Kapitalanlage von Versorgungseinrichtungen hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert: steigende regulatorische Anforderungen, zunehmende Komplexität der Kapitalanlage sowie das Aufkommen neuartiger Risiken einerseits, zunehmende Kapazitätsengpässe auf der Personalseite andererseits.

Viele Einrichtungen müssen das breite Aufgabenfeld eines internen „Pension-Teams“ mit immer weniger personellen Ressourcen bewerkstelligen: Herleitung einer geeigneten Asset- und Risikomanagementstrategie, deren Implementierung und fortlaufende Bewirtschaftung sowie Risikocontrolling und Governance. In vielen Fällen müssen die ebenso zahlreichen, wie vielfältigen Aufgaben von weniger als einer Handvoll an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbracht werden – in einigen Fällen sogar in Personalunion mit anderen Aufgaben.
Externe Ausführung, interne Kontrolle
Das OCIO-Modell setzt genau an diesem Punkt an. Der Kern: Der OCIO-Partner unterstützt bei der Herleitung einer geeigneten, mittelfristigen, Anlage- und Risikomanagementstrategie mittels ALM-Studie unter Einhaltung etwaiger Bedeckungsvorschriften sowie dem Formalisieren einer langfristigen „Reiseplanung“.
„Steuerung und Überwachung strategischer Grundsatzentscheidungen bleiben weiter beim Trägerunternehmen.“
Zudem übernimmt er zentrale Aufgaben im Investmentprozess, etwa die Umsetzung der strategischen Asset Allokation (SAA), die Integration von ESG-Kriterien, die Managerauswahl und -überwachung, das Portfolio- und Liquiditätsmanagement sowie das Monitoring definierter KPIs.
Gleichzeitig bleiben die Steuerung und Überwachung strategischer Grundsatzentscheidungen weiterhin beim Trägerunternehmen: Es legt die Zielrendite, Risikotoleranz und Nachhaltigkeitsanforderungen fest.
OCIO ist also kein schlichtes Auslagern dieser wichtigen Aufgaben „nach draußen“, sondern eine partnerschaftliche Arbeitsteilung mit klar definierten Schnittstellen. Das Trägerunternehmen behält die Flexibilität, selbst zu bestimmen, welche Aufgaben es in welchem Umfang auslagert und welche im Haus bleiben.
Handlungsschnelligkeit ist gefragt
Im Alltag zeigt sich der Mehrwert eines OCIO-Partners vor allem dann, wenn rasche Anpassungen gefordert sind. Bei sprunghaft steigenden Zinsen, Paradigmenwechseln oder Verwerfungen an den Kapitalmärkten kann der OCIO-Partner das Portfolio zeitnah auf neue Rahmenbedingungen ausrichten, da er stets einen ganzheitlichen Blick auf die Kapitalanlage, die Pensionsverpflichtungen, den Ausfinanzierungsgrad sowie die Liquiditätsanforderungen hat. Spezialisierte Teams mit etablierten Prozessen greifen dabei auf praxis- und krisenerprobte Modelle zurück.
Denn: Insbesondere die Art der Entscheidungsfindung und die Agilität in der Umsetzung, gerade in Stressphasen, hat einen wesentlichen Einfluss auf das Erreichen (oder Verfehlen) gesteckter Ziele. Die UK-Gilts-Krise im Jahr 2022 ist hier ein prominentes Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit, in der das System über seine Grenzen hinaus strapaziert wurde, sodass die Bank of England intervenieren musste. Bezogen auf die UK Pensionfunds gingen diejenigen als Gewinner aus der Krise hervor, die handlungsschnell agieren konnten.
Auch in Deutschland gab es vereinzelte Beispiele, die im Vorfeld die Grundlage dafür geschaffen hatten, um den sprunghaften Anstieg der Zinsen 2022 opportunistisch dafür zu nutzten, ihre vorher unterdeckten DB-Altzusagen in den Run-Off zu „schicken“. Im Ergebnis führte das dazu, dass nach vorne blickend keine wesentlichen Risiken mehr beim Trägerunternehmen verbleiben.
Das OCIO-Modell kann Portfolios schneller und professioneller an neue Marktbedingungen anpassen
Auch in Veränderungsphasen – z.B. bei der Abwicklung geschlossener Pläne, Fusionen oder Ausgliederungen – bleibt die Steuerung der Kapitalanlage professionell und kontinuierlich organisiert. So vermeiden Unternehmen ad-hoc-Lösungen mit erhöhtem Risiko.
Ein besonderer Vorteil: Die breite Teamstruktur beim OCIO-Partner sorgt dafür, dass Prozesse und Know-how nicht an einzelne Schlüsselpersonen gebunden sind. Das sichert operative Stabilität und trägt dazu bei, dass personelle Wechsel keine Lücken reißen.
Chancen und Herausforderungen von OCIO
Das OCIO-Modell verschafft Pensionseinrichtungen Zugang zu moderner Infrastruktur, breiter Kapitalmarktkompetenz und etablierten Governanceprozessen. Die systematische Einbindung externer Spezialisten entlastet nicht nur interne Ressourcen, sondern ermöglicht auch einen professionellen Zugang zu Märkten und Strategien, die intern schwer abbildbar wären. Das Risiko von Wissensinseln und personellen Engpässen – etwa durch das Ausscheiden einzelner Experten – sinkt spürbar.
„Die Rollen müssen sauber definiert werden.“
OCIO verschafft Zugang zu einem spezialisierten Know-how, das intern schwer abzubilden ist
Allerdings bringt ein OCIO-Modell auch neue Anforderungen mit sich. Ein zentraler Punkt ist die konsequente Abgrenzung von Entscheidungs- und Kontrollrechten. Die Rollen müssen sauber definiert werden.
Denn: Rechtlich bleibt die Verantwortung trotz Auslagerung beim Trägerunternehmen. Transparente Kostenmodelle und nachvollziehbare Gebührenstrukturen sind ebenfalls unerlässlich, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Fazit
Das OCIO-Modell eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, die steigenden Anforderungen der Kapitalanlage souverän zu meistern und interne Ressourcen operativ zu entlasten. Wer zentrale Aufgaben gezielt an externe Spezialisten auslagert, schafft Freiräume für Strategie und Governance und sichert die Qualität der Kapitalanlage auch bei knappen Ressourcen.
In einem zunehmend komplexeren Umfeld ist OCIO für viele Unternehmen der Schlüssel zu mehr Effizienz, Transparenz und Handlungsfähigkeit, ohne den Verlust an Kontrolle.
Weiterführende Informationen zu dem Thema finden sich hier.
Wolfgang Murmann ist Head of Workplace Consulting, Maximilian Franke ist Deputy Head of Workplace Consulting bei Fidelity International
Kontakt:
Wolfgang Murmann
Head of Workplace Consulting
Fidelity International
EMail: wolfgang.murmann@fil.com
Tel: +49 151 56712945
Web: https://www.fidelity.de
Dr. Maximilian Franke
Deputy Head of Workplace Consulting
Fidelity International
EMail: maximilian.franke@fil.com
Tel: +49 170 1202577
Web: https://www.fidelity.de
Björn Wille
Senior Consultant Workplace Consulting
Fidelity International
EMail: bjoern.wille@fil.com
Tel: +49 160 99606065
Web: https://www.fidelity.de
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Von Autorinnen und Autoren von Fidelity sind zwischenzeitlich bereits auf PENSIONS●INDUSTRIES erschienen:
Der Outsourced Chief Investment Officer in der bAV:
Smells like Team Spirit
von Maximilian Franke und Wolfgang Murmann, 12. November 2025
LVNAV-Geldmarktfonds:
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