Diversifikation allein reicht nicht, zumindest dann nicht, wenn wie in diesen Jahren Vola und Korrelation gleichermaßen hoch sind. Grund: die neue Marktstruktur und Renditetreiber, die den gleichen Einfluss auf verschiedene Anlageklassen haben. Abhilfe: dezidiertes Risikomanagement. Ziel: Verluste begrenzen, dabei attraktive Beteiligung an Kurssteigerungen weiter ermöglichen. Alina Paul und Philipp Löhrhoff erläutern nicht nur Einzelheiten – sondern auch ein Paradoxon und drei prominente Irrtümer rund um das Risikomanagement.

In einem Marktumfeld voller Unsicherheiten suchen viele Anleger nach Lösungen, um an der Entwicklung der Aktienmärkte teilzuhaben, ohne dabei unkontrollierten Risiken ausgesetzt zu sein. Die traditionelle Antwort auf dieses Dilemma lautet: Diversifikation.
Doch wie sich in den letzten Jahren gezeigt hat, reicht diese nicht mehr aus, um Portfolios wirksam vor starken Verlusten zu schützen – insbesondere in Zeiten hoher Inflationsvolatilität und erhöhter Marktkorrelationen durch zunehmend passives Investierens.
„Wenn Märkte gleichzeitig fallen, versagt die Diversifikation dann, wenn sie am meisten gebraucht wird.“
Genau hier setzen risikooptimierte Aktienstrategien an: Sie kombinieren gezielt das Renditepotenzial von Aktien mit kosteneffizientem Risikomanagement durch Optionen. Ziel ist es, Verluste zu begrenzen und gleichzeitig eine attraktive Beteiligung an Kurssteigerungen zu ermöglichen.
Warum klassische Diversifikation oft versagt
In vielen Multi Asset-Portfolios werden Anleihen und Rohstoffe als Gegengewichte zu Aktienpositionen genutzt. Doch in Krisenzeiten verlieren diese Anlageklassen oft gleichzeitig an Wert.

Der Grund dafür ist systemisches Risiko, das oftmals nicht durch Streuung über verschiedene Anlageklassen gemindert werden kann. Wenn alle Märkte gleichzeitig fallen, versagt die Diversifikation gerade dann, wenn sie am meisten gebraucht wird.
Drei häufige Irrtümer, die Anleger teuer zu stehen kommen können
Erstens: „Weniger Risiko bedeutet automatisch weniger Rendite.“ Das Gegenteil kann der Fall sein. Große Verluste wirken sich überproportional negativ auf die langfristige Entwicklung aus, da die Wiederaufholung viel höhere Gewinne erfordert. Der Zinseszinseffekt, also die geometrische Rendite, wird durch starke Rückschläge massiv beeinträchtigt (Tabelle 1):Quelle: Berenberg. Grafik zur Volldarstellung anklicken.
Zweitens: „Absicherung kostet langfristig mehr, als es bringt.“ Selbst wenn man Absicherungen isoliert betrachtet und ihnen einen negativen Erwartungswert zuschreibt, kann ihre Wirkung auf das Gesamtportfolio deutlich positiv sein (Tabelle 2):Quelle: Berenberg. Grafik zur Volldarstellung anklicken.
Durch die Reduktion von Volatilität und die Vermeidung großer Verluste kann sich die Rendite über einen gesamten Marktzyklus verbessern. Darüber hinaus ermöglicht eine gut konzipierte Absicherung höhere Aktienquoten, da sie Verlustrisiken mindert und dadurch mit ähnlichen Risikoprofil höhere Aktienquoten im Portfolio erlauben, was sich langfristig bei steigenden Aktienmärkten positiv auf das Gesamtportfolio auswirken kann.
Drittens: „Langfristige Anleger können Kursschwankungen einfach aussitzen.“ Historische Daten zeigen jedoch, dass es auch häufiger Marktphasen gibt, in denen Aktien über zehn oder zwanzig Jahre sehr niedrige oder sogar negative reale Renditen aufweisen können (Tabelle 3):Quelle: Berenberg. Grafik zur Volldarstellung anklicken.
Zudem unterschätzen viele den psychologischen Druck in Krisenzeiten. Absicherungen helfen, rational zu bleiben und emotionale Fehlentscheidungen, wie das Realisieren von großen Verlusten durch Verkäufe in volatilen Märkten, zu vermeiden.
Timing ist entscheidend – aber kaum planbar
Die Kosten für Absicherungsinstrumente schwanken mit dem Marktsentiment. In ruhigen Phasen sind sie günstig, in Krisen teuer. Paradoxerweise kaufen viele Investoren diese aber erst nach einem Einbruch, wenn es eigentlich zu spät ist. Investoren, die genau zu diesem Zeitpunkt Absicherungen kauften, machen häufig schlechte Erfahrungen, da sie mit dem Absichern angefangen haben, als ein Großteil der Verluste schon eingetreten ist und Absicherungen teuer sind.
„Der Spreu trennt sich vom Weizen in der Ausgestaltung.“
Eine risikooptimierte Aktienstrategie verfolgt daher einen systematischen, vorausschauenden Ansatz: Absicherung ist integraler Bestandteil der Strategie und kein taktischer Zusatz. Dabei trennt sich in der Ausgestaltung der Strategie die Spreu vom Weizen.
Erfolgreiche risikooptimierte Strategien kombinieren ein Aktienportfolio mit einer kosteneffizienten Optionsstruktur. Ziel ist es, Verluste zu begrenzen und trotzdem an der Aufwärtsbewegung so viel wie möglich zu partizipieren. Diese Strategien sollen eine höhere Vorhersagbarkeit durch eine reduzierte Schwankungsbreite sowie eine bessere Diversifikation in Marktkorrekturen ermöglichen, wenn klassische Ansätze versagen.
Essenziell ist bei der Ausgestaltung, dass die Strategien in Aufwärtsphasen ausreichend partizipieren, um langfristig bessere Renditen zu erwirtschaften wie ungesicherte Aktienstrategien. Die Tail Risk-Variante unserer Protected Equity-Strategie ist unter diesen Gesichtspunkten konzipiert worden. Sie versucht, in positiven Marktphasen um die 90 Prozent der Aufwärtsbewegungen mitzunehmen, während sie in Abschwüngen jährliche Verluste auf etwa 20 Prozent begrenzt. Durch dieses Profil kann sie über einen gesamten Markzyklus gegenüber ungesicherten Aktienstrategien im Vorteil sein.
Philipp Löhrhoff ist Leiter Multi Asset Solutions bei Berenberg Wealth and Asset Management.
Alina Paul ist Sales Institutional Clients Germany bei Berenberg Wealth and Asset Management.
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Wealth and Asset Management
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Von Berenberg-Autoren sind zwischenzeitlich bereits auf PENSIONS●INDUSTRIES erschienen:
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