Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Die kommentierte Presseschau zur bAV:

Kassandra just before the Doom breaks through

Unregelmäßig freitags bringt PENSIONSINDUSTRIES eine kommentierte Presseschau zur bAV. Heute: Turbulenzen weltweit, doch Funding Ratio, Rechnungszins und Plan Assets legen im Gleichschritt zu. Muss man die neue Beitragsabgabenboomersolibesteuerung ernst nehmen? Bekommt die deutsche bAV ihren Doppelverbeitragungs-Moment 2.0? Welches das stärkste pädagogische Prinzip der Welt ist. Der Sieg des Brachialen ist ein lose-lose für alle. Et cher M. le Président, pour vous: Au bout du compte, nous dépendons des Créatures que nous avons créées.

WTW (31. Juli): „DAX-Pensionswerke: Trotz herausfordernden Rahmenbedingungen Ausfinanzierung auf neuem Höchststand.“

Mercer, Aon und WTW werten regelmäßig die Versorgungswerke der großen deutschen Konzerne in DAX und MDAX aus. WTW unternimmt das mit seinem „German Pension Finance Watch“-Modell auch unterjährig, z.B. just zur Jahresmitte. Kernergebnisse nach einem politisch und marktseitig äußerst turbulenten ersten HJ:

Rechnungszins: 3,73% (+30 BP seit Ende 2024).

DBO: DAX/MDAX ca. -4% auf 305,5 Mrd. bzw. 57,5 Mrd. Euro.

Plan Assets: DAX +2% auf 266,2 Mrd. Euro, MDAX +3,3% auf 45,9 Mrd. Euro.

Funding Ratio: DAX 87,1% (Ende 2024 82%), MDAX 79,9% (74,5%).

Verantwortlich also v.a. der höhere Zins, den die Regierung Merz durch ihre Entscheidung einer weiteren fiskalischen Überdehnung Deutschlands im Frühjahr induziert hat. Das drückt die DBO; an der cashflow-seitigen Belastung der Konzerne durch gegenwärtige und künftige, tatsächliche bAV-Rentenzahlungen ändert sich dadurch freilich was? Nichts.

So, das war es mit den zumindest buchhalterisch guten Nachrichten, nun an das übliche Eingemachte:

Focus Money (30. Juli): „Monika Schnitzer: ‚Die Babyboomer haben den Generationenvertrag gebrochen‘.“

Diese Wirtschaftsweise hat sich erneut positiv zu dem DIW-Vorschlag des Boomer-Solis geäußert.

Ihr Argument: DIE Boomer haben zu wenig Bambini gemacht. Aber: Wer sind eigentlich DIE Boomer? Und soll der sog. Boomer-Soli nur die betreffen, die keine Kinder oder weniger haben? Was ist mit den wohlhabenden Boomern, die viele Kinder haben und der Wirtschaftsweisen zufolge also an der Misere nicht schuld sind? Und was ist mit denen, die wenig Rente bekommen, aber keine Kinder haben? Und wiederum die, die keine Kinder bekommen konnten? Oder deren Kinder schonmal vorausgegangen sind? Ach so, und die nachfolgenden Generationen, wie sehen denn deren Geburtenraten aus? Sind die besser?

Warum spricht sie überhaupt von einem Umlagesystem, wenn dieses System doch schon längst zu circa einem Viertel steuerfinanziert ist? Also ca. ein Viertel von denen finanziert wird, die überhaupt in diesem Land noch Steuern bezahlen, für diese Steuerfinanzierung des Umlagesystems aber keinen Cent mehr Rente bekommen?

Ganzheitlich morbid

Und warum betrachtet sie eigentlich das marode Rentensystem isoliert? Warum sieht sie die ständig fortschreitende Insuffizienz unserer gesamten Vorsorgesysteme (zur Abwechslung wird gerade über eine Pleite der Pflegeversicherung diskutiert) einschl. der nicht gefundeten Beamtenpensionen, eine rasant eskalierende fiskalische Überdehnung von Bund, Ländern und Gemeinden und die De-Industrialisierung nicht als Gesamtkomplex? Vor allem: Warum ist sie überhaupt Wirtschaftsweise? Fragen über Fragen …

Auf dem Weg zu den 100 Millionen

Übrigens hat die kluge Frau es mit ihren interessanten Vorschlägen schon mehrfach in diese Presseschau geschafft: Anfang 2023 forderte sie, dass Gutverdiener weniger Rente bekommen sollen, weil sie länger leben (also die, die mit ihren Steuern das marode gRV-System tagaus, tagein vor dem sofortigen Totalkollaps bewahren). Einige Monate später hatte sie eine Idee, wie Deutschland binnen einer Dekade auf 100 Mio. Einwohner kommen könnte – eine wunderbare Vorstelllung.

DIW (28. Juli): „Der Boomer-Soli ist keine Zumutung, sondern gelebte Solidarität.“

Nun, dann werfen wir in Gottes Namen mal einen Blick auf diesen ominösen DIW-Vorschlag, den Kassandra eigentlich wie alles, was vom DIW kommt, nicht ernst nimmt, however.

Nun, zunächst einmal fällt für dieses Parkett Wichtiges auf: Die bAV ist miterfasst! Denn: Das DIW schlägt vor, sämtliche Alterseinkommen – Renten, Beamtenpensionen, Betriebs- und Privatrenten, Vermögenseinkommen – oberhalb eines Freibetrags mit bspw. mit 10% zu besteuern.

Über alle sieben Einkunftsarten

Daran ist zweierlei bemerkenswert: Erstens ist von keinerlei BBG die Rede. Von u.a. Vermögenseinkommen aber durchaus. D.h. also faktisch eine Einführung der Vermögensteuer in Höhe von 10% zzgl. auf wohl alle anderen Einkunftsarten auch. Also Verbeitragung über alle sieben Einkunftsarten, und ob man das Ganze Beitrag, Abgabe, Soli oder Besteuerung oder gleich Beitragsabgabenboomersolibesteuerung nennt, ist dabei völlig egal. Das dürfte erheblichen Stoff auch für das Verfassungsgericht geben, aber wenn dieses dann ja bald neu besetzt ist, sollte man sich über die Ergebnisse dort keine Illusionen machen.

Der Déjà vu-Effekt der deutschen bAV

Und zweitens: Konkret zur bAV entbehrt die Sache nicht einer gewissen Ironie: Runde 20 Jahre lang hat man in Deutschland über die bekanntlich rückwirkend eingeführte gKV-Doppeverbeitragung von Betriebsrenten diskutiert und gestritten, und nachdem man das Thema mit Hängen und Würgen nun endlich halbwegs abgearbeitet hat, kommt bald mglw. die nächste rückwirkende Belastung, von der nie die Rede war, als damals die bAV-Verträge unterschrieben worden sind. Man kann wirklich nur gratulieren.


Aber Gemach, Kassandra! Es tritt ja nur die „Reichen“, Zitate DIW: „Belastet würde nur das einkommensstärkste Fünftel“, „Nur ein kleiner Teil würde den Soli bezahlen“, „Die Belastung für Spitzenverdienende wäre vergleichsweise moderat und dürfte Anreize zur privaten Vorsorge kaum reduzieren“, „Es wird umverteilt innerhalb der älteren Generation – von Reich zu Arm.“

Aha. Und wo beginnt die Grenze zum Reichtum über die gesamten Alterseinkünfte? Medienberichten zufolge soll der Freibetrag bei 1.048 Euro monatlich liegen (brutto, netto, keiner weiß). Nochmal: über alle Arten von Alterseinkünften, also offenbar alle Einkunftsarten. Für alles rüber 1.048 Euro heißt es: Ab zum Friseur, Haircut a la Fratzscher.

Die Welt (24. Juli): „Handwerkspräsident warnt vor Kollaps – und fordert Reform des Bürgergelds und der Rente.“

Seit 2013, der Inauguration dieser Plattform als LEITERbAV, beunkt Kassandra unverdrossen den Niedergang dieses Landes (der Name „Kassandra“ geht übrigens auf einen Vorschlag eines Lesers aus der Bundesregierung aus dem August 2014 zurück).

Doom ante portas

Da draußen sind sicher viele, welche die düsteren Kröten-Fantasien vom Vorabend des demographischen Zusammenbruchs, gepaart mit industriepolitischem Niedergang und der Degeneration auf praktisch allen Politikfeldern, für übertrieben halten. Doch langsam sollte es auch den Gutgläubigsten dämmern, wohin dieser Zug hier fährt. Denn der Mahner werden mehr – und ihre Unkenrufe vom bevorstehenden Doom schriller: Hier spricht der Handwerkspräsident davon, dass der Kahn Deutschland bald absaufen könnte; und „der Untergang“ ist ein Wort, das seit Bruno Ganz in Deutschland eine besondere Konnotation hat (auf Verlinkungen wird hier verzichtet).

Der Esel und der Krug

Zeit, dass sich was ändert? Ja, und das schon seit spätestens Mitte der Neunziger Jahre. In Deutschland regiert jedoch seit Jahrzehnten unverdrossen das „Weiter-so“. Für dieses Land und seine Menschen bleibt vermutlich am Ende nur dasjenige kraftvollste pädagogische Lernprinzip, das die meisten der Männer in der Leserschaft wohl aus ihrer Bundeswehrzeit kennen, bevorzugt aus der Grundausbildung. Es lautet: „Lernen durch Schmerzen“. Und es ist gut und gerecht.

Statista (im Juni 2025): „270.000 deutsche Auswanderer aus Deutschland 2024.“

Wir sind jetzt also schon bei 270.000. Deutschland im Brain Drain? Ach was! Kein Grund zur Sorge. Die meisten Auswanderer dürften ohnehin nur Bürgergeldempfänger sein, die das Land verlassen, weil woanders die Sozialleistungen höher sind. Wer jung und gut MINT-ausgebildet ist, der bleibt doch am besten in Deutschland – wachstums- und innovationsstark, gründerfreundlich, geringe Steuer- und Abgabenlast, der Zukunft zugewandt, ohnehin vor einem Wirtschaftswunder stehend, und jetzt gesteuert von einer der besten Regierungen seit Jahrzehnten … Außerdem überkompensiert sich das ohnehin, Zuwanderungssaldo 2024: 430.000 Menschen.

Ein paar weitere Größenordnungen am Rande: Bruttozuwanderung seit 2011 22,224 Mio. Menschen, Fortzüge 14,376 Mio., Todesfälle 13,258 Mio., Geburten 10,291 Mio.; Summa summarum hat das Land damit seit 2011 um runde 5 Mio. Menschen zugelegt. Doch von den vielfältigen Herausforderungen, die mit einer solchen Entwicklung einhergehen, hat das Land keine einzige auch nur ansatzweise bewältigt.

Stockholm, Soedermalm. Foto: Baz.

OFF TOPIC – TO WHOM IT MAY CONCERN

Die Zeit (28. Juli): „Frankreich kritisiert Einigung mit den USA als ‚Unterwerfung‘ der EU.“

Nun zu der Causa, welche die Tage die Schlagzeilen beherrscht hat: Der sog. Zoll-Deal, den unser aller Kommissionspräsidentin, vorgeladen auf einen schottischen Golfplatz in Privatbesitz, für ein paar 100 Mio. EUropäer abgeschlossen haben will, ist in den Medien rauf und runter diskutiert worden. Selbst bei den stromlinienförmigsten der deutschen Kommentatoren überwog die Kritik, von den kritischen und alternativen ganz zu schweigen. Deshalb muss das hier nicht alles wiederholt werden. Insofern nur einige Randaspekte, die der Kröte abseits der breiten Berichterstattung aufgestoßen sind:

Fossils, Waffen und wer es bezahlt…

Grundsätzlich: Nun sollen also die ja bekanntlich äußerst Klima-bewussten Europäer in den USA in Größenordnungen von Hunderten von Mrd. USD fossile Brennstoffe und Waffen kaufen. Bei den Waffen sollte man sich bewusst sein, dass die kritischen darunter ohnehin nur genau so lange funktionieren, wie US Military Intelligence das zulässt. Digital manipuliertes Material zu liefern, sei es an Freund oder Feind, hat in den USA eine wahrhaft jahrzehntelange Tradition. Die seit einiger Zeit immerhin diskutierte Abhängigkeit der EU von den USA steigt jedenfalls noch weiter.

Aber wer genau kauft das Ganze, wer soll das bezahlen? Vielleicht von der Leyen privat? Kaum, denn bei dem LNG sollen das in der Praxis wohl europäische Unternehmen tun. Was diese aber dazu veranlassen oder nötigen soll – völlig unklar. Völlig unklar auch bis dato, auf welcher Rechtsgrundlage die Kommissionspräsidentin solche Vereinbarungen ohne substantielle Beteiligung anderer demokratischer Gewalten, sei es EU oder national, schließt. Ebensowenig bekannt: Sind in dieser Zoll-Vereinbarung zu den Waffenkäufen die neuliche Verpflichtung der Deutschen, kommende US Waffenlieferungen an die Ukraine zu bezahlen, schon enthalten, oder kommt das jetzt obendrauf?

Ob all das überhaupt Thema auf diesem schon jetzt legendären schottischen Golfplatz gewesen ist, werden wir alle ohnehin nie erfahren. Am Rande: Die Exit-Briten haben übrigens besser verhandelt.

Der Sieg des Brachialen ist ein Lose-lose für alle

Nun scheint Trump sich also auf allen Ebenen mit seiner Zoll-Strategie praktisch weltweit doch noch durchzusetzen. Das dürfte den ihm ohnehin inhärenten Glauben, mit genügend Brachialität alles erreichen zu können, weiter befeuern. Doc Kassandra hat bei ihm ja bereits einen kleinen Caesarenwahn fern-diagnostiziert (ein in der Politik – übrigens namentlich in der deutschen – seit jeher recht häufiges Symptom; Trump ist eher die Regel als die Ausnahme, nur hat er Position und Willen gleichermaßen, dies auch auszuleben).

Gleichwohl sollten Verlauf und Ergebnis dieser Verhandlungen auch dem begriffsstutzigsten Deutschen bzw. EUropäer klarmachen, dass an dem ihm hierzulande ständig vermittelten Bild vom einfältigen, dümmlichen Trump und den klugen und überlegenen EUropäern irgendetwas doch nicht so ganz stimmen kann. Wenn jetzt auch die einfach gestrickteren Menschen in diesem Land ins Nachdenken kommen, wenigstens ein klein bisschen, dann ist das immerhin ein positiver Effekt dieses Ergebnisses.

Apropos positiv: Es muss festgehalten werden, dass diese ganze Entwicklung hin zu Zöllen und von gegenseitigem Misstrauen und Unsicherheit geprägten Handelsbeziehungen am Ende eine strategische lose-lose-Situation für alle ist. Die USA und Trump mögen nun einen taktischen Erfolg nach dem anderen feiern, doch bringt sie das bei der Bewältigung ihrer ganz eigenen Misere, v.a. der ausufernden Staatsverschuldung, strategisch keinen einzigen substantiellen Schritt weiter. Die Europäer, die sich ohnehin in ihre fast komplett hausgemachten Fehlentwicklungen immer tiefer reinreiten, natürlich erst recht nicht.

Übrigens: Eine ausführliche Analyse der Pathogenese der Staatsverschuldungen, die Perspektive ihrer Unaufhaltsamkeit und die Konsequenzen für Anleger hat just heute Berenberg vorgelegt.

Die bösen Zungen

Bemerkenswert, wenn auch keineswegs überraschend: die Schwäche von der Leyens. Bremens Bürgermeister wütete zwischenzeitlich bekanntlich, dass von der Leyen sich „dazu erniedrigen lässt, Trump die Stiefel zu lecken.“ Es gibt böse Zungen im Netz, die gar die Frage aufwerfen, ob Trump Frau von der Leyen möglicherweise diskret auf die Existenz ihrer seinerzeitigen Pfizer-SMS-Kommunikation hingewiesen haben könnte. Belege dafür gibt es nicht, nichtmal Hinweise – aber daran, dass die US-Seite vollumfänglich über Dokumentation dieser Kommunikation verfügt, dürfte wohl kein Zweifel bestehen.

Allerdings kann man davon ausgehen, dass jemand wie Trump eine von der Leyen auch ohne Rückgriff auf US Intelligence ohne weiteres jederzeit unter Kontrolle hat. Ihr fehlt schlicht alles, um in Verhandlungen gegen jemanden wie ihn zu bestehen.

Den besten Berater hat er ohnehin:

Der neue Berater feiert erste Erfolge. Foto: KI.

Ausgerechnet Frankreich

Nun zu Frankreich und den dort getätigten, eingangs verlinkten Aussagen: Ausgerechnet in Frankreich meint man sich jetzt beschweren zu müssen über das erbärmliche Verhandlungsergebnis. „Submission“, Unterwerfung, hat Premier Bayrou das genannt. Das ist nun wirklich ein schlechter Witz.

Kurze Erinnerung, 2019: Wer war es denn, der damals aus nationalem Interesse heraus die Situation genutzt hat, um die in Deutschland politische schwer angeschlagene Verteidigungsministerin von der Leyen (Stichwort Berateraffaire) der damaligen Kanzlerin Merkel als Kommissionspräsidentin vorzuschlagen? Wer heckte denn aus, die schwache Deutsche an die Kommissionsspitze zu setzen, um im Gegenzug die ungleich wichtigere Position der EZB-Spitze mit der ungleich durchsetzungsstärkeren Lagarde zu besetzen?

Niemand anders als Präsident Macron tat dies, und er wusste, was er tat. Er wusste, welche Frau, die für ihre fachliche Schwäche und ihre limitierten Kompetenzen schon damals allseits bekannt war, er auf den Brüsseler Schild hob. Macron wollte aus rein taktischen und nationalen Erwägungen heraus eine politisch schwache Deutsche dort, und er hat sie bekommen. Jetzt soll Frankreich gefälligst auch mit dem Ergebnis leben und die Suppe, die man sich und uns allen eingebrockt hat, klaglos mit auslöffeln; das müssen die anderen Europäer schließlich auch.

Macron hätte sich 2019 nur mal auf unserem Parkett umhören sollen. Abgesehen von den wirklich jüngeren erinnern wir alle auf dem Parkett uns noch gut an von der Leyen als Arbeitsministerin. Von allen Ministern, die Kassandra in diesem Amt erlebt hat – von Müntefering bis Bas – hält sie von der Leyen für die mit Abstand Inkompetenteste Person, die diesen Posten jemals bekleidet hat.1 Die Frau hat ihre überschaubaren Fähigkeiten, gepaart mit einer ganz eigenen Attitüde (wohlwollend ausgedrückt) im Familienministerium, im Arbeitsministerium und schließlich am deutlichsten im Verteidigungsministerium gezeigt.

Oder vielleicht hätte Macron damals einfach im Deutsch-Unterricht besser aufpassen sollen, besonders als der Tragödie zweiter Teil auf dem Lehrplan stand. Oder, M. Le Président, falls Sie kein Deutsch in der Schule hatten, voilá:

„Au bout du compte, nous dépendons des Créatures que nous avons créées.“

(Mit) dem Clown kamen die Tränen

Oder etwas weniger literarisch: Wie pflegt einer der größten von-der-Leyen-Fans überhaupt, Martin Sonneborn, der einst als Polit-Clown angetretene EP-Abgeordnete, dem das Lachen angesichts der Brüsseler Realität längst vergangen ist, stets zu sagen? „Wir dürfen Europa nicht den Laien überlassen.“

Tja, habt ihr aber.

Das zur heutigen Headline anregende Kulturstück findet sich hier.

FN 1) Falls sich jemand dafür interessiert, wen Kassandra am anderen Ende dieser Skala sieht, also an der Spitze der Amtsinhaber, dann fällt die Antwort leicht: Andrea Nahles. Aber nochmal: Das ist nur die persönliche, subjektive Meinung des Herausgebers.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

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