Mit dem BVV hat jüngst eine der größten deutschen Altersvorsorgeeinrichtungen über ihre Performance im unruhigen Jahr 2023 berichtet. Unter der Kenntnisnahme gewisser Großrisiken, auf die EbAV ohnehin keinen Einfluss haben, setzt man an der Spree offenbar seinen Weg fort.
Jüngst erst hatten PENSIONS●INDUSTRIES und ALTERNATIVES●INDUSTRIES in aller Ausführlichkeit mit den BVV-Vorständen Marco Herrmann und Frank Egermann Lage und Perspektive der Berliner EbAV diskutiert.
Nun hatte der BVV vergangenen Freitag unter AR-Chef Heinz Laber seine Mitgliederversammlungen und im Zuge dessen turnusgemäß Jahresabschluss und Geschäftsbericht vorgelegt, einige Kerndaten und -ergebnisse zum Jahresende 2023:
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759 Mitglieds-/Trägerunternehmen, 360.576 Anwärter und 136.545 Rentner
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Bilanzsumme 34 Mrd. Euro, DRS 31,728 Mrd. Euro, Anlagen 33,738 Mrd. Euro
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EK-Quote mit 7,3% deutlich höher als die aufsichtsrechtliche Mindestquote von 4,5%.
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Leistungen 976 Mio. Euro
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Beitragseinnahmen 688 Mio. Euro
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Verlustrücklage 2,077 Mrd. Euro
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Verwaltungskostensatz 2,3%
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lfd. Kapitalerträge 794 Mio. Euro
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Nettoverzinsung 2,9 %
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Gesamtüberschuss 124 Mio. Euro
Außerdem:
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Start BVV Pension Management GmbH zur operativen Auslagerung aller Verwaltung der drei BVV-Durchführungswege
Anlagevorstand Frank Egermann stellte auf der Versammlung den anwesenden Delegierten das Jahresergebnis vor: „2023 war ein erneut herausforderndes Jahr für den BVV, mit dessen Ergebnis wir zufrieden sein können. Die verdienten Beiträge sanken zwar leicht auf 688 Mio. Euro, der Jahresüberschuss stieg jedoch deutlich von 10 auf 124 Mio. Euro.“
Von dem JÜ wandern 33 Mio. Euro in die Verlustrücklage, 90 Mio. in die RfB. Rund eine Mio. Euro gehen als Direktgutschriften raus.
„Kaum ausrechenbare Risikofaktoren waren und sind die geopolitischen Krisenherde … Russland-Ukraine-Krieg, China-Taiwan-Spannungen… Nahost-Konflikt. Die 2023 über weite Strecken erstaunlich geringen Reaktionen an den internationalen Finanzmärkten sollten nicht über das bestehende Eskalationspotenzial hinwegtäuschen.
Aus dem Geschäftsbericht des BVV
Zufrieden sind die Berliner mit ihrer schon 2022 eingeleiteten Stärkung des Zinsportfolios. Im FI-Direktbestand hat man allein 2023 netto um ca. 1,5 Mrd. Euro zugelegt. Auch 2024 bleiben – vorbehaltlich weiter attraktiver Zinsniveaus – Neuinvestments und Re-Allokationen in Anleihen auf der Agenda.
Aber: Trotz Abwertungen einzelner illiquider Investments mit belastender Wirkung auf die Performance – insb. bei Real Estate, aber auch PE, werde man weiter Opportunitäten im illiquiden Bereich nutzen. Bewährt habe sich erneut die globale Ausrichtung des illiquiden Portfolios, aus der spürbare Ausgleichseffekte resultierten, heißt es im Geschäftsbericht.
Außerdem: Mit Coba-Vorstand Sabine Mlnarsky und Deutsche-Personalchef Volker Steuer wurden zwei Arbeitgebervertreter neu in den Aufsichtsrat gewählt. Sie folgen auf Coba-Vorstand Jörg Oliveri del Castillo-Schulz und Deutsche-Vorstand Fabrizio Campelli.
Abb.: Auszug aus der Erklärung zu den Grundsätzen der Anlagepolitik des BVV gemäß § 234i VAG, Stand April 2024.
Quelle: BVV. Grafik zur Volldarstellung anklicken.