Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Menschen to mention (XCVIII):

Bonn goes Berlin

Zwei Vereine gehen künftig operativ zusammen, ein großer Akteur des Asset Servicing baut seine Führungsebene weiter aus, einer der ältesten Fondsanbieter überhaupt verstärkt sein Sales-Team in Deutschland, und ein Versicherer holt einen Vertriebsvorstand, der sich nun von kleinen auf große Zahlen umstellen muss.

Heute auf PENSIONSINDUSTRIES/ALTERNATIVESINDUSTRIES nach kurzer Zeit erneut wieder eine Parkett-Meldung aus der Rubik „Menschen to mention“ – und erneut recht umfangreich:

DRK und Verka gehen zusammen

Die Vorstände der Pensionskasse vom Deutschen Roten Kreuz VVag und der Verka VK Kirchliche Vorsorge VVaG haben Ende 2024 gemeinsam eine richtungsweisende Entscheidung getroffen, wie sie dieser Tage mitgeteilt haben:

Der gesamte operative Geschäftsbetrieb der DRK PK in Bonn wird sukzessive auf die Verka in Berlin ausgegliedert. Ziel ist den Angaben zufolge, die DRK PK weiter effizient und im Sinne der Versicherten zu betreiben. Die dadurch realisierten Synergien sollen auch künftig einen effizienten und effektiven Geschäftsbetrieb in einem Umfeld steigender regulatorischer Anforderungen und Digitalisierung ermöglichen, heißt es weiter. Der Vorgang betrifft nur das operative Geschäfts, die Pensionskasse vom Deutschen Roten Kreuz VVag bleibt unter ihrem Namen erhalten.

Karin Germann, DRK-PK.

Niemand, der das deutsche Pensionswesen beobachtet, kann grundsätzlich davon überrascht sein, dass kleinere Einrichtungen angesichts der Entwicklungen auf vielen Ebenen Anlehnung suchen; die deutsche Aufsicht begrüßt die Entwicklung seit jeher. Zur Erinnerung: In Großbritannien steigt die Regierung höchstselbst hier rigoros ein und merged ohne Rücksicht auf Verluste – Erfolg der Holzhammer-Methode bleibt abzuwarten.

Zurück nach Bonn: Karin Germann, bis dato Vorstand der DRK PK, hat diese Maßnahme federführend initiiert und geleitet und wird nun auf eigenen Wunsch mit Abschluss des Projektes Mitte Dezember aus dem Vorstand der Kasse ausscheiden.

Vera Schopohl verbleibt im Vorstand der DRK PK, Charlotte Klinnert und Eugen Scheinker von der Verka treten in das Gremium ein.Die Anfänge der DRK-Pensionskasse reichen zurück in die Zeit kurz nach dem ersten Weltkrieg. Mit der Neuordnung der Sozialgesetzgebung entschieden sich 1919 die DRK-Schwesternschaften, eine eigene Versicherungskasse zu gründen. Zweck: den Schwestern des DRK eine Zusatzversorgung sicher zu stellen, Gründungstag Oktober 1921. Heute betreut sie gut 30.000 Versicherte und bringt hierfür über 780 Mio. Euro auf die Waage.

Auch die Verka ist lange dabei: Ursprünglich 1924 als Spezialversicherer für Mitarbeiter in Kirche und Diakonie gegründet, verwalten die beiden Schwestern Verka VK Kirchliche Vorsorge VVaG und Verka PK Kirchliche Pensionskasse AG heute für fast 30.000 Berechtigte ca. 2 Mrd. Euro. Für kirchliche Träger übernimmt man u.a. Vorsorgeverwaltung und Asset Management.

MFS: Theilen wird Managing Director Institutional Sales

MFS Investment Management hat Daniel Theilen zum Managing Director of Institutional Sales für Deutschland ernannt, der damit v.a. den Vertrieb der vielfältigen Anleihen- und Aktienstrategien von MFS verantworten wird.

Daniel Theilen, MFS.

Theilen ist fast zwei Jahrzehnte dabei, zuletzt als Director und Client Relationship Manager bei der Union Investment. Weitere frühere Stationen waren Feri Trust und Metzler AM. Bei MFS berichtet Theilen an Senior Managing Director of Sales Lars Detlefs.

MFS ist exakt so alt wie die Verka und fast so alt wie die DRK PK, ziemlich genau ein Jahrhundert: 1924 legte das Haus den ersten Publikumsfonds der USA auf und nimmt damit für sich in Anspruch, Millionen von Anlegern dadurch Zugang zum Markt verschafft zu haben. Heute ist MFS ein internationaler Full-Service-Investmentmanager für Finanzberater, Vertriebspartner und Institutionelle. Derzeit verwaltet MFS über 625 Mrd. US-Dollar AuM.

Stuttgarter: von Berndt zu Kannenberg

Jesko David Kannenberg wird zum 1. Mai 2025 in den Vorstand der Stuttgarter eintreten, kommend von der Ottonova und folgend auf Ralf Berndt, der Ende August 2025 nach dann 23 Vorstandsjahren planmäßig in Ruhestand geht.

Dem künftigen Vorstand gehören neben Kannenberg mit dem Ressort Vertrieb, Marketing und bAV weiterhin Michael Krebbers (u.a. Orga, und Risikomanagement) sowie als Vorsitzender der Aktuar Guido Bader an.

Ralf Berndt (li.), Jesko David Kannenberg, beide Stuttgarter. Foto: Stuttgarter.

Die Stuttgarter gibt für den 46-Jährigen Kannenberg über 25 Jahre Erfahrung in der Assekuranz an: Seine Stationen waren Debeka, Asstel und der Gothaer-Konzern, bis er von Anfang 2019 bis Ende Juni 2024 als Vertriebs- und Marketingvorstand der Ottonova Kranken verantwortlich zeichnete. Seine Performance als Nachfolger des Urgesteins Berndt wird man sehen, jedenfalls verwaltete die Ottonova – nach über sechs Jahren am Markt und mehreren Finanzierungsrunden von insg. fast 160 Mio. Euro – Ende 2023 mit runden 180 Mitarbeitern satte 5.470 Vollverträge. Für 2023 vermeldete das Unternehmen gebuchte Bruttoprämien von 28,64 Mio. Euro und dazu Abschluss- und Verwaltungskosten von ca. 7,4 Mio. Euro.

Zum Schluss noch zwei Beförderungen:

Universal baut oben weiter aus

Nachdem sie just erst die Führung ihrer Gruppe erweitert hat, baut die Universal ihre Spitzengremien auch auf anderen Ebenen weiter aus:

Jochen Meyers, Universal-Investment.

Jochen Meyers, bis dato Group Head of Relationship Management, und Kurt Jovy, bis dato Head of Real Estate für die UI BVK KVG, sind ab sofort Teil des Führungsgremiums der Universal-Investment-Gesellschaft mbH (UID).

Meyers, seit 2019 im Haus, hatte erst im Oktober die neue Rolle als Group Head of Relationship Management übernommen und ist somit verantwortlich für die Betreuung aller Bestandskunden der UI-Gruppe. Mit über 25 Jahren Erfahrung im Bereich Fondsdienstleistungen und Relationship Management dürfte er das nötige Rüstzeug mitbringen.

Kurt Jovy, Universal Investment.

Jovy ist seit 2021 dabei bringt ebenfalls mehr als ein Vierteljahrhundert internationale Erfahrung im Asset Management sowie in der Investment- und Immobilienverwaltung mit. Er folgt in der Geschäftsführung auf Axel Vespermann, der nach fünf Jahren das Unternehmen aus persönlichen Gründen zum 30. November verlässt, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen.

Die deutsche KVG ist neben Luxemburg und Irland eine der drei Fonds-Service-Plattformen der UI-Gruppe und die größte deutsche KVG mit einem administrierten Vermögen von 1,1 Bio Euro. Die Universal Investment Gruppe, 1968 gegründet, ist eine der führenden europäischen Fonds-Service-Plattformen und Super ManCos mit rund 1,15 Bio. Euro AuAdmin sowie über 5.000 Fonds- und Investmentmandaten.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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