In diesen Zeiten kann man zuweilen den Eindruck gewinnen, als stehe die deutsche Wirtschaft vor dem Zusammenbruch. Nun hat die Insolvenzsicherung der deutschen bAV ihrem Beitragssatz für 2023 festgelegt, und wie gehabt zeigt sich die Lage dort deutlich entspannter. Jedenfalls aus Köln keine kassandrischen Neuigkeiten.
Am Freitag noch hat Kassandra in ihrer Presseschau wie so oft den Untergang des Abendlandes beunkt, doch sieht die Lage zumindest mit Blick auf das diesjährige Insolvenzgeschehen in Deutschland keineswegs so schlecht aus.
Jedenfalls hat der Pensions-Sicherungs-Verein VVaG (PSVaG) den Beitragssatz für das Jahr 2023 auf 1,9 Promille (Vorjahr 1,8 Promille) festgesetzt.
Damit hat sich der sich der vorsichtige Optimismus des Vereins vom Juni bestätigt, als die PSV-Vorstände einen Satz von ca. zwei Promille in den Raum stellten.
Der moderate Satz sollte aber nicht suggerieren, als sei wirklich alles in Butter. So erläutert der PSV:
„Bereits im ersten Halbjahr erhöhte sich das Schadenvolumen im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Diese Entwicklung verfestigte sich im zweiten Halbjahr weiter.“
Insgesamt handele es sich aber weiterhin um kein schadenreiches, sondern – gemessen an den letzten Jahrzehnten – um ein Jahr mit einem durchschnittlichen Schadenvolumen. „Auch“ für die Kapitalanlagen bleibe das Marktumfeld „weiter herausfordernd“, so der Vorstand weiter.
Details und Volumen
Aufgrund des Beitragssatzes von 1,9 Promille und der gemeldeten Beitragsbemessungsgrundlage von 382 Mrd. Euro liegt das Beitragsvolumen der rd. 102.100 Mitgliedsunternehmen in diesem Jahr bei rd. 726 Mio. Euro (im Vorjahr 673 Mio. Euro).
Für Zusagen über Pensionskassen ist auch in diesem Jahr ein zusätzlicher Beitrag zu entrichten, der zur Erhöhung des Ausgleichsfonds verwendet wird, betonen die Kölner. Dieser Beitrag beträgt 1,5 Promille der Beitragsbemessungsgrundlage für Pensionskassenzusagen.