Gestern hat der PSV in Köln turnusgemäß seinen Beitragssatz für 2022 festgelegt und sich mit seiner Entscheidung im Rahmen der eigenen Erwartungen vom Sommer bewegt. Es bleibt dabei: Für Alarmismus besteht ebensowenig Anlass wie für Entwarnung.
Der Pensions-Sicherungs-Verein VVaG (PSVaG) in Köln hat gestern den Beitragssatz für das Jahr 2022 auf 1,8 Promille (Vorjahr 0,6 Promille) festgesetzt.
Die Lage an der bundesdeutschen Insolvenzfront ist offenbar erstaunlich stabil: Im Juni 2022 bewegten sich die Anzahl der vom PSV gesicherten Schäden sowie das zugehörige Schadenvolumen in etwa auf dem Vorjahresniveau. Jedoch: Aufgrund des schwierigen Kapitalmarktumfeldes sowie geringerer entlastender Effekte (insbesondere einer geringeren Rückstellung für Beitragsrückerstattung) hatte der Verein Ende des ersten Halbjahres einen Beitragssatz für 2022 über dem Vorjahreswert (0,6 Promille), aber unter dem langjährigen Mittel (2,7 Promille) erwartet. Diese Entwicklungen haben sich im zweiten Halbjahr weiter verfestigt. Daher nun also eine Verdreifachung, dies aber auf sehr niedrigem Niveau.
Aufgrund des Beitragssatzes von 1,8 Promille und der gemeldeten Beitragsbemessungsgrundlage von 373 Mrd. Euro liegt das Beitragsvolumen der Mitgliedsunternehmen in diesem Jahr bei rd. 653 Mio. Euro (im Vorjahr 217 Mio. Euro).
Für Zusagen über Pensionskassen ist in diesem Jahr neben dem oben genannten Beitrag in Höhe von 1,8 Promille ein zusätzlicher Beitrag in Höhe von 1,5 Promille zu entrichten. In Höhe des zusätzlichen Beitrages wird eine Dotierung des Ausgleichsfonds vorgenommen.
Die Kölner selbst kommentierten das Ergebnis gestern nicht weiter, aber man geht wohl nicht fehl, erstens den Wert von 1,8 Promille angesichts der Gesamtlage als modert zu empfinden und zweitens angesichts der Gesamtperspektive nicht den Fehler zu machen, dies als Entwarnung für die kommenden Jahre zu interpretieren.