Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (XIII):

Von Mainz, Mercer und mehr …

In den letzten Wochen haben sich erneut einige Personalwechsel und -bewegungen ergeben, die infolge ihrer Pensionsnähe hier kurz zu vermelden lohnt – wie stets ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

 

LEITERbAV vermeldet teils schub-, teils fallweise prominentere Wechsel auf dem Pensionsparkett.

 

Arbeitgeber: von Berlin nach Mainz

 

Karsten Tacke, LVU.

Karsten Tacke, auf dem Pensions-Parkett bestens bekannt als auch für die bAV zuständiger Geschäftsführer von Gesamtmetall, hat die Hauptstadt verlassen und zum 1. April 2019 das Amt des Hauptgeschäftsführers der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU) in Mainz übernommen. Tacke war seit 2002 Geschäftsführer und seit 2012 stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Metallarbeitgeber in Berlin und koordinierte dort die Tarif- und Sozialpolitik.

 

Jurist Tacke wird (wie sein in Mainz in den Ruhestand verabschiedeter Vorgänger Werner Simon) in Personalunion auch die Hauptgeschäftsführung des Verbands der Pfälzischen Metall- und Elektroindustrie (PfalzMetall) und der Industrieverbände Neustadt an der Weinstraße (IVN) übernehmen.

 

Der bAV und Berlin bleibt der 50jährige Tacke gleichwohl erhalten: Sein Mandat als Vorsitzender des Metallrente-Beirats übt er weiterhin aus. Auf seine scharfen, stets in hohem Tempo vorgetragenen Reden zur bAV darf man also weiterhin setzen.

 

LGIM: den Kontinent im Fokus

 

Legal & General Investment Management (LGIM) hat Anfang Mai Volker Kurr in das Board of Directors seiner irischen Verwaltungsgesellschaft LGIM Managers (Europe) berufen. Damit will das Haus seine Wachstumsstrategie auf dem Kontinent unterstreichen.

 

Volker Kurr, LGIM.

Kurr (54) verantwortet bereits seit September 2013 für LGIM den deutschen, österreichischen und Schweizer Markt. Seit 2017 ist er außerdem Head of Europe, Institutional, für das institutionelle Europageschäft der LGIM. Die jüngste Berufung erfolgt zusätzlich zu seinen derzeitigen Verantwortlichkeiten. Vor seiner Zeit bei LGIM war Kurr in verschiedenen Führungspositionen für die Bank of New York Mellon, die UBS Deutschland und der Cominvest tätig.

 

Wie Mark Zinkula, CEO von LGIM, erläutert, hat LGIM Europe vor rund einem Jahr just nach der Zulassung durch die Irische Zentralbank die Arbeit aufgenommen. Damit wolle man die Handlungsfähigkeit auch nach dem Brexit sicherstellen und außerdem die Präsenz außerhalb Großbritanniens weiter ausbauen.

 

Kurr selbst betont: „Europa ist ein strategisch wichtiger Markt für LGIM. Die Nettomittelzuflüsse beim institutionellen Geschäft von 18 Milliarden Euro haben entscheidend dazu beigetragen, dass wir im vergangenen Jahr trotz eines volatilen Marktumfelds weiter gewachsen sind.“ Deutschland sei für LGIM ein Schlüsselmarkt mit starkem Fokus auf Versicherungen und Pensionsfonds.

 

Mit einem verwalteten Vermögen von 1.178 Mrd. Euro nimmt Legal & General Investment Management für sich in Anspruch, für die Kapitalanlage institutioneller Investoren der größte europäische Asset Manager, insgesamt einer der größten Asset Manager der Welt, der größte Indexfondsmanager außerhalb der USA und der weltweit größte LDI-Manager zu sein.

Mercer: Doppelspitze im Investment Consulting

 

Mercer hat die Nachfolge nach dem neulichen Abgang Herwig Kinzlers, dem langjährigen Chef seines Investment Consultants, geklärt, und zwar intern und mit Doppelspitze: Jeffrey Dissmann und Tobias Ripka leiten nun seit April diese Einheit bei Mercer, die intern lokal und weltweit auf insgesamt rund 150 Researcher und zahlreiche Expertengruppen zugreifen kann.

 

Tobias Ripka, Mercer.

Ripka (CFA, FRM) ist Partner bei Mercer in Deutschland, seit 2005 bei dem Unternehmen und arbeitete neben seiner langjährigen Tätigkeit in Deutschland auch viele Jahre in internationalen Rollen für Mercers Alternative Investment Boutique in London und Mercer Private Markets in Zürich. Er berät institutionelle Investoren bei der strategischen Planung sowie Umsetzung der Asset-Strategie über alle traditionellen und alternativen Anlageklassen hinweg.

 

 

Jeffrey Dissmann, Mercer.

Dissmann (CFA) ist seit 2009 bei Mercer und leitete zuletzt die Wealth Strategy Group von Mercer in Deutschland. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Betreuung (multinationaler) Unternehmen und Pensionseinrichtungen rund um ALM, Portfolio-Optimierung und Risikomanagement.

 

Der Consultant Mercer, Teil der Marsh & McLennan Companies, beschäftigt mehr als 23.000 Mitarbeiter in 44 Ländern. In Deutschland ist Mercer mit über 600 Mitarbeitern vertreten. Die Schwerpunkte liegen in der Beratung von Unternehmen rund um bAV, Investments und Pensions Administration sowie Vergütung, Human- Capital-Strategie und M&A.

 

Oddo BHF: zwischen Frankfurt und Paris

 

Christophe Tadie, Oddo BHF.

Christophe Tadié, derzeit Chief Financial Officer und Head of Risk Management der Oddo BHF Gruppe, Mitglied des Collège der Oddo BHF SCA und Vorstand der Oddo BHF Aktiengesellschaft, wurde zum Leiter des Geschäftsbereichs Corporates & Markets der Gruppe befördert. Der 48Jährige, nun mit Arbeitsplatz in Frankfurt wie in Paris, folgt auf Frank Behrends (63), der zum Jahresende 2019 planmäßig in den Ruhestand gehen wird. Die Ernennung bedarf noch der Zustimmung der Aufsicht.

 

Seit 2012 ist Tadié in der Gruppe tätig und hat deren deutsch-französische Entwicklung maßgeblich mitgestaltet. Er lebt seit 2015 in Frankfurt und hat die deutsche Sprache erlernt, die er heute fließend spricht. Vorherige Stationen waren Bain & Company in Paris und AXA Investment Managers.

 

Oddo BHF ist eine deutsch-französische Finanzgruppe, entstanden aus einer französischen familiengeführten Bank und einer auf den Mittelstand ausgerichteten deutschen Privatbank. Die Gruppe beschäftigt 2.300 Mitarbeiter (davon rund 1.300 in Deutschland und 1.000 in Frankreich und Tunesien), verwaltet ein Kundenvermögen von über 100 Mrd. Euro und ist in Frankreich wie in Deutschland in Private Wealth Management, Asset Management und Corporates & Markets aktiv.

 

Swiss Life: der alte Chef ist der neue

 

Sascha Beisheim, Swiss Life.

Seit dem 1. April 2019 ist Sascha Beisheim (36) als Sales Director – Institutional Clients and Pension Solutions, im Drittkundengeschäft von Swiss Life Asset Managers in Deutschland tätig. Der Diplom-Kaufmann ist verantwortlich für den Vertrieb von liquiden und illiquiden Anlagelösungen für institutionelle Investoren, insbesondere Corporates. Er berichtet an Michael Hennig, Head Third-Party Asset Management Deutschland, und unterstützt unter anderem den Ausbau mit kapitalanlagebasierten Produkten zur betrieblichen Altersvorsorge und Zeitwertkonten.

 

Wie Hennig kommt Beisheim ebenfalls von Fidelity, dort war er zuletzt Associate Director Investment- und Pensionslösungen.

 

Swiss Life Asset Managers verwaltete Ende 2018 rund 207 Milliarden Euro Vermögen für die Swiss Life-Gruppe und zählt mit insgesamt über 81 Milliarden Euro zu den führenden Immobilien-Managern in Europa.

 

AXA: Aus drei mach eins

 

Frederick Krummet, AXA.

Björn Achter, Leiter Geschäftsfeld bAV der Axa-Konzern AG und Leiter Vorsorge Spezialvertrieb Firmenkunden, hat den französischen Konzern zum 31. März verlassen. Parallel dazu hat die AXA Anfang Mai die drei Geschäftsbereiche betriebliche Altersversorgung, betriebliche sowie internationale Krankenversicherung zusammengeführt. Die neue Einheit firmiert unter Corporate Employee Benefits, soll übergreifende Lösungen für Mitarbeiterabsicherung entwickeln und wird von Frederick Krummet geführt.

 

Krummet ist seit 2010 bei AXA tätig und startete als Vorstandsassistent in der Lebensversicherung. Nach verschiedenen Führungsfunktionen im Konzern verantwortete der promovierte Betriebswirt zuletzt das operative Leistungsmanagement der Krankenversicherung.

 

Das Geschäftsfeld Corporate Employee Benefits ist Teil des Anfang 2019 neu geschaffenen AXA-Ressorts Personenversicherung. In der Personenversicherung wurden die Sparten Vorsorge und Krankenversicherung vereint. Das Ressort steht unter der Leitung von Thilo Schumacher.

 

Investec AM: Salesverstärkung

 

Die Investec Asset Management verstärkt ihre Präsenz in Deutschland. Seit April unterstützt Christopher Newsome als Sales Associate das deutsche Team. In der neu geschaffenen Position ist Newsome mitverantwortlich für den weiteren Ausbau der Vertriebsaktivitäten und die Betreuung bestehender Kunden von Investec AM in Deutschland und Österreich.

 

Vor seinem Wechsel zur Investec AM war der 28jährige Newsome fast sechs Jahre bei der DekaBank, zuletzt als Fonds-Selektor für die Analyse von Themen- und Sektorfonds und von passiven Investments. Newsome studiert noch. In Kürze will er sein Studium zum Bachelor in Finance & Management mit dem zusätzlichen Abschluss des diplomierten Bankbetriebswirtes (FS) an der Frankfurt School of Finance & Management beenden.

 

Investec Asset Management, gegründet erst 1991 in Südafrika, verwaltet heute rund 142 Milliarden Euro und beschäftigt mehr als 190 Investmentexperten.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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