Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (LIV):

Rheinische Rochade …

… und mehr: Auch in Hochsommer gibt es im deutschen Pensionswesen keinen Stillstand, im Gegenteil. Zur Jahresmitte sind es besonders einige Consultants, bei denen höhere Chargen in Bewegung sind – aber nicht nur dort. Und das besonders zwischen Köln und Düsseldorf – aber nicht nur dort.

Nachdem jüngst der Ruhestand des Vorsitzenden des Dritten Senats in Erfurt, Bertram Zwanziger, vermeldet worden ist, geht auf dem Pensionsparkett das Stühlerücken munter weiter – in diesen Tagen v.a. in den Chef-Etagen:

Vierter Chef kommt

Bernd Martens, Aon.

Aon hat erneut eine Erweiterung seiner Geschäftsführung bekannt gegeben. Bernd Martens ist zum 1. Juli 2022 in die Geschäftsführung des Bereichs Wealth Solutions aufgerückt. Der Banker und Betriebswirt ergänzt damit die Geschäftsführung der Aon Solutions Germany GmbH, bis dato bestehend aus Gundula Dietrich, Rafael Krönung und Thorsten Teichmann.

Als Chief Commercial Officer (CCO) von Aon Deutschland soll Martens zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben die Geschäftsentwicklung insbesondere von Wealth und die Zusammenarbeit mit den anderen Geschäftsbereichen fördern und vorantreiben, mit besonderem Fokus auf den weiteren Ausbau des Neugeschäfts.

Martens, seit 2019 bei Aon, verfügt über langjährige Management-Erfahrungen bei WTW und Marsh. Als Mitglied des Management-Teams übernahm er als Aons Chief Specialty Officer zunächst die Verantwortung für Deutschland, die 2021 auf die DACH-Region ausgeweitet wurde.

Für Aon, das als globales Beratungs- und Dienstleistungshaus Lösungen zu den Themen Risiko, Altersversorgung, Mitarbeitervergütung und Gesundheit anbietet, arbeiten weltweit ca. 50.000 Menschen in 120 Ländern. Davon sind rund 1.650 in Deutschland an zwölf Standorten tätig.

Verdienter Chef geht

Prof. Hartmut Leser, abrdn.

Wie die Portfolio Institutionell schon längst berichtet hat, wird zum September Prof. Hartmut Leser den Staffelstab des Vorstandsvorsitzes der deutschen Abrdn (vorm. Aberdeen Standard Investments) nach 15 Jahren an seinen Stellv. Fabian Klingler übergeben, um sich neuen Herausforderungen stellen.

Der LbAV-Redaktion ist unbekannt, wieviel Geld Leser in besagten 15 Jahren bei dem Asset Manager verdient hat, doch offenbar war er jeden einzelnen Penny wert. Jedenfalls berichtet die PI, dass kein ausländischer Asset Manager in Deutschland in dieser Zeit so viele Mittel eingesammelt habe wie Aberdeen unter Leser. Mit ca. 100 Mitarbeitern betreut die Abrdn Investments Deutschland AG AuM von circa 40 Mrd. Euro.

Fabian Klingler, abrdn.

Nachfolger Klinger, Diplom-Ingenieur und Diplom-Ökonom, sei laut PI federführend beim Aufbau des Wohnimmobiliensegments des Unternehmens gewesen, und so gehöre Abrdn heute zu den Marktführern für institutionelle Wohnungsinvestments. Das Segment mache bei der deutschen Abrdn circa 25% des verwalteten Vermögens aus.

Chefs gehen, Chefs kommen

Michael Hoppstädter, Longial.

Michael Hoppstädter, seit Anfang 2017 in der Geschäftsführung der Longial GmbH in Düsseldorf und dort verantwortlich für die Einheiten Beratung und Vertrieb, Recht/Steuern sowie Public Relations (und außerdem seit Januar 2019 im Vorstand das Ergo Pensionsfonds), wechselt zum 1. Oktober als Seniorberater zur Heubeck AG nach Köln. Er verstärkt dort den Beratungsbereich, den die Kölner seit einigen Jahren systematisch ausbauen.

Die Nachfolge rheinabwärts ist schon geklärt, und kommt umgekehrt von rheinaufwärts: Mario Oberle ist bereits zum 1. Juli in die Geschäftsführung der Longial eingetreten, um den Consultant an der Seite von Ulrike Taube (die ebenfalls erst seit kurzem an Bord ist, auch als Chefin des Ergo Pensionsfonds und Vorstand der Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG) zu führen.

Mario Oberle, Longial.

Oberle, der in der Longial-Geschäftsführung künftig für Kunden, Partner und Vertriebe zuständig sein wird, kommt aus Köln von der Zurich Gruppe Deutschland, in der er als Bereichsleiter und Business Manager bAV tätig war. Darüber hinaus verantwortete Oberle als Vorstand bei der Deutschen Pensionsfonds AG, dem Joint-Venture von Deutsche Bank und Zurich Deutschland, den Bereich „Operative Geschäfte“. Unklar ist bis dato, ob Oberle wie sein Vorgänger auch in den Vorstand des Ergo Pensionsfonds eintritt.

Übrigens hat auch Longial-Geschäftsführer, Ergo Leben-Vorstand und Ergo Pensionsfonds-Vorstand Jan Niebuhr, der seit 2018 an Bord war, den Düsseldorfer Konzern verlassen, um als Partner zu Deloitte zu wechseln.

Die 1946 in Köln gegründete Heubeck AG, heute zu 60% im Besitz der S-PensionsManagement GmbH (SPM), ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschen bAV-Beratungshäusern. Nahezu ein Drittel aller berufsständischen Versorgungswerke sowie zwei Drittel aller ZVK nennt Heubeck als Kunden seiner aktuarielle Expertise.

Die Longial, zu Ergo gehörig, ist ein Pensionsberater mit Standorten Düsseldorf und Hamburg, beschäftigt 85 Menschen und ist vornehmlich in der Beratung mittelständischer Unternehmen aktiv.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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