Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (LXX):

Räte und Manager

Ein Consultant gewinnt einen Fachmann von einem DAX-Konzern, ein Asset Manager reagiert auf Unzufriedenheit, die er im Bereich des ALM feststellt, die frommen Kölner berufen einen neuen Chefaufseher – und eine kleine Rückkehr auf das Parkett.

Kurz nach den jüngsten Meldungen gibt es für LEITERbAV wieder Gelegenheit, Personalbewegung auf dem Pensions-Parkett zu vermelden (auch wenn manche davon in einigen Medien bereits zu lesen waren):

München: vom DAX zum Consultant

Gregor Stephan, Mercer.

Gregor Stephan ist zum 1. Juni als Principal in das Investment Consulting von Mercer Deutschland in München eingestiegen. Stephan, der über 15 Jahre Erfahrung im Investment- und Pensionsbereich verfügt, kommt von der Risicom Rückversicherung AG, einer 100-prozentigen Tochter der Siemens AG, und zeichnete dort verantwortlich für das Pension Captive Model und die damit verbundenen Finanzierungsthemen. Davor hatte er unterschiedliche Fach- und Führungspositionen im Pensionsmanagement, Treasury und im Bereich Capital Markets im In- und Ausland inne.

Stephan hält ein englisches Postgraduierten Diplom in Rechtswissenschaften, einen Master Degree in Management sowie ein deutsches Diplom in BWL/Ostasienwissenschaften und ist „Certified Corporate Treasurer“. Ehrenamtlich ist er Präsidiumsmitglied im Verband Deutscher Treasurer e.V. (VDT) und leitet dort das Fachressort „Asset Management“.

Mit annähernd 25.000 Menschen in 43 Ländern ist der Consultant Mercer, Tochter der Marsh McLennan, in 130 Ländern tätig. In Deutschland ist Mercer mit über 600 Mitarbeitern vertreten. Die Schwerpunkte liegen in der Beratung von Unternehmen rund um bAV, Investments und Pensions Administration sowie Vergütung, Human- Capital-Strategie und M&A.

Hamburg: auf ins ALM

Michael Grob, Berenberg.

Das Wealth & Asset Management von Berenberg baut den Geschäftsbereich Consulting Solutions weiter aus: Zum 1 Juli wird Michael Grob die Consulting-Plattform von Berenberg um den Bereich Pension Assets/ALM erweitern. Der 40jährige war zuletzt Director Investment Consulting bei dem britischen Consultant Redington, davor mehr als zehn Jahre im ALM und in der Anlagestrategie-Beratung bei Aon tätig.

Mit der Verpflichtung Grobs für den neuen Bereich Pension Assets/ALM, der von einem Team neu eingestellter Finanzmathematiker unterstützt wird, trage man „der deutlich zunehmenden Kundennachfrage für die Herleitung und Umsetzung der SAA Rechnung“, teilte das Haus mit. Hier beobachte man ein stark wachsendes Interesse an der SAA-Beratung. Offenkundig sieht man bei Berenberg mit Blick auf Pensions Potential. So führt Michael Kreibich, Leiter Consulting Solutions bei Berenberg, aus: „Im Segment der bAV ist ALM im Regelfall natürlicher Bestandteil der Anlagestrategie. Gleichzeitig nehmen wir jedoch auf Anlegerseite zunehmend Unzufriedenheit bei der Umsetzbarkeit und Transparenz der bestehenden Beratungslösungen am Markt wahr.“

Berenberg wurde 1590 gegründet und und sieht sich heute als eine der führenden europäischen Privatbanken. Das Bankhaus mit Sitz in Hamburg wird von phG geführt und hat Präsenzen u.a. in Frankfurt, London und New York. Mit einem Fokus auf unabhängige Beratung ist Berenberg in den Geschäftsbereichen Wealth and Asset Management, lnvestmentbank und Corporate Banking tätig; fast 1.600 Mitarbeiter verwalten an 18 Standorten eine Bilanzsumme von 7,7 Mrd. Euro und ein AuM gut 38 Mrd. Euro (Ende 2022).

Köln: neuer Chef im Kontrollgremium

Daniel v. Borries, Swiss Life und KZVK.

Rat zum ersten: Daniel v. Borries wird Vorsitzender des Aufsichtsrats der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse des Verbandes der Diözesen Deutschlands KZVK in Köln am Rhein.

Die Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands hat den promovierten Volkswirt zum 1. Juli an die Spitze des Gremiums berufen, wo er Frank-Henning Florian nachfolgt.

Der 58-jährige v. Borries leitet seit November 2016 als CFO der Swiss Life Deutschland die Bereiche Corporate Controlling, Risikomanagement, Aktuariat und Finanzwesen; zuvor war er im Vorstand der Ergo.

Die Kirchliche Zusatzversorgungskasse des Verbandes der Diözesen Deutschlands (KZVK), gegründet 1976 als rechtlich selbstständige kirchliche Einrichtung in der Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts in Köln, erbringt die bAV für die Beschäftigten des katholisch-kirchlichen und karitativen Dienstes. Die KZVK ist heute Partnerin von knapp 5.200 beteiligten Arbeitgebern und betreut über 1,5 Mio. Versicherte und rund 220.000 Rentnerinnen und Rentner. Jüngst hat sie ihren Abschluss für 2022 vorgelegt.

München: back on Stage

Heribert Karch, MetallRente.

Schließlich noch ein kleines Comeback (und Rat zum zweiten): Heribert Karch, zwei Jahrzehnte lang Geschäftsführer der MetallRente und acht Jahre lang aba-Vorsitzender, wird Mitglied im Advisory Board von Avida International.

Bemerkenswerte Erfolge vorweisen kann der 69jährige Karch durchaus, und das keineswegs nur als passionierter Fotograf: In den vergangenen 20 Jahren hat er die heute über 1 Mio. Verträge schwere MetallRente, das gemeinsame Versorgungswerk von Gesamtmetall und IG Metall, zum größten deutschen Branchenversorgungswerk ausgebaut.

Avida International mit Büros in Amsterdam, London und München und in Deutschland von Geschäftsführerin Dorothee Franzen vertreten, bietet strategische Managementberatung für institutionelle Investoren in Fragen der professionellen Organisation der Kapitalanlage sowie bei strategischen Projekten.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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