Die Mega-Fusion zwischen den US-Maklergiganten Aon und Willis Towers Watson wird offenbar auch im zweiten Anlauf scheitern. Das berichteten heute Nachmittag britische und US- sowie zwischenzeitlich auch deutsche Medien.
Das Kartellrecht war von Anfang an ein Hemmschuh (hatte zumindest Kassandra schon früh geunkt), und so hatten sich die Verantwortlichen für den Schachzug der Rochade entschieden, um den (erst im zweiten Anlauf ernst gewordene) Merger der beiden internationalen Makler- und Pensions-Schwergewichte Aon und Willis Towers Watson doch noch möglich zu machen, zum Beispiel in Deutschland:
Im Mai hatte der hierzulande noch nicht aktive britische Pensionsberater Lane Clark & Peacock LLP (LCP) bekannt gegeben, dass er das bAV-Geschäft von Aon in Deutschland übernimmt und damit in den deutschen Markt eintritt (während Aon mit dem Pensionsgeschäft von WTW weiter operiert, dann wiederum unter Aon firmierend).
Jedoch: Alles umsonst. Den Medienberichten zufolge weigert sich das US-Justizministerium, das auch Kartellbehörde ist, weiterhin, dem Merger zuzustimmen (wobei die deutschen Pensions-Operations wohl die geringste Rolle gespielt haben dürften). Das Brautpaar hat sich daher entschieden, die Hochzeit abzublasen.
Viel Lärm um nichts also – sieht man ab von der 1 Mrd. USD ab, die die größere Aon zur Kompensation an die etwas kleinere WTW zahlt.
Ob und wie LCP gleichwohl in den deutschen Markt eintritt, ist unklar. Dass Aon seine deutschen Pensions-Operations ungeachtet der Absage der WTW-Übernahme abgibt, erscheint jedoch unwahrscheinlich.
Mehr zu dem zur heutigen Headline anregenden Kulturstück findet sich hier.