Neu im LbAV-Feuilleton: Länder- und Städteberichte Deutschland und Europa. Wanderer, kommst du nach:

Kreta – die Hauptstadt und der Süden

In dem nur unregelmäßig samstags erscheinenden Ressort LbAV Feuilleton wird es künftig Länder- und Städteberichte aus Deutschland und Europa mit Impressionen geben, die der LbAV-Herausgeber gesammelt hat – fotolastig, rein subjektiv, komplett amateurhaft und völlig OFF TOPIC, also to whom it may concern only! Den Auftakt macht Kreta – die Hauptstadt und der Süden.

Das waren noch Zeiten, als deutsche (Pensions-)Investoren Immobilien in jedem Winkel Deutschlands und Europa aufkauften. Das ist in dieser Form erst mal vorbei: Krieg, Rezessionsängste und v.a. der Zinsanstieg mit dem fulminanten Comeback der althergebrachten Fixed Income Asset-Klassen.

Doch wollen wir auf unserem Parkett, dass die Asset-Klasse Real Estate hier in Vergessenheit gerät? Nein!

Daher veröffentlicht LEITERbAV künftig in seinem samstäglichen Feuilleton in unregelmäßiger Folge Reiseberichte aus europäischen Städten und Ländern!

Der geneigten Leserschaft sei bewusst: Es handelt sich hierbei ausdrücklich NICHT um professionelle Reiseberichte, erst recht nicht um tiefgreifende Analysen bspw. der örtlichen Real Estate-Märkte, nein, nicht mal um oberflächliche. Sondern explizit nur um subjektive und fotografische Impressionen des Herausgebers (des „Wanderers“), die er in dem vielfältigsten Kontinent der Welt, nämlich in Europa sammelt – und zwar ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit, auf Nützlichkeit, auf Ausgewogenheit, auf Kompetenz. Und so sind diese Impressionen mehr als alles andere zu 100%:

OFF TOPIC – TO WHOM IT MAY CONCERN.

Nun zum heutigen Beitrag:

LEITERbAV in:
Kreta – die Hauptstadt und der Süden

Sie ist keine Schönheit. Zumindest in weiten Teilen nicht. Eigentlich ist sie potthässlich. Doch der Reihe nach.

Die Hauptstadt: aussen hässlich, innen hübscher, doch vor allem …

Heraklion, ca. 175.000 Einwohner schwer und in der nördlichen Küstenmitte gelegene Inselhauptstadt, begrüßt mit einem alten, einfachen Flughafen, klein und putzig (ungefähr so wie es der in Mallorca war vor dem dortigen Neubau).

Auf dem Weg in die Stadt (Taxi 20 Euro, Bus 1,50 Euro, aber genauso schnell und nicht unkommod in alten, ausrangierten deutschen Linienbussen) sieht man schnell, dass die zeitgenössische griechische Architektur einen ebenso eigentümlichen wie wenig attraktiven Stil hat, den man nur in diesem Land sieht. Blickt man dann von außen auf Heraklion, erkennt man das Ergebnis, das man erhält, wenn sich jahrzehntelang kaum jemand an irgendwelche Bauvorschriften hält (ja, es gibt sie, die seltenen Fälle, in denen die Bürokratie auch ihr Gutes hat). Im Bild links eine der schöneren Ansichten.

Doch erster und zweiter Eindruck von Heraklion können in die Irre führen. Denn so häßlich die Stadt am Rande, umso attraktiver das Zentrum. Sicher auch keine Model-Schönheit und auch nicht pittoresk oder gar antik geprägt wie es wohl ihre kleineren kretischen Kolleginnen Chania und Rethymnon sein sollen – dafür aber recht ansehnlich und vor allem eines: agil!

am Puls der griechischen Zeit

Diese lebendige Agilität ist in der Tat das herausstechendste Merkmal Heraklions – und der Grund, warum es der Wanderer bis heute nicht einmal versäumt hat, bei jedem Inselaufenthalt ein paar Tage in der Stadt zu verweilen.

Das Pulsierende der Stadt zeigt sich – wie anderswo auf dem Planeten auch – am augenfälligsten im gastronomischen Angebot. Hier verhungert jedenfalls keiner:

Abends verwandelt sich die Innenstadt in mehreren kleinen Vierteln auch unter der Woche in ein einzigartiges, dichtes 360-Grad-Gewusel:

In mehreren Teilen der City kann man über ganze Gassenzüge hinweg (Straßen trifft es meist nicht recht) vor Menschen kaum treten, und selbst an einem normalen Dienstagabend muss man sehen, wo man überhaupt Platz bekommt. Alt und v.a. jung sitzen in den Bars, Cafés und insb. in den unzähligen Restaurants, während auf den Plätzen davor die Kleinsten bis tief in die Nacht den Bällen nachjagen – ein Bild, dass man sonst in Mitteleuropa eigentlich kaum mehr findet, im Deutschland des Jahres 23 schon gar nicht:

Viele der Restaurants sind südländisch-althergebracht, doch es gibt auch anderes: Bei den teils wirklich szenigen Bars und Cafés – wenn auch deren Zahl kleiner ist – fühlt man sich manchmal durchaus an Berlin Mitte oder die Kölner Südstadt erinnert.

Im Lokal nur lokal

Bei den Restaurants dominiert mit sicher nicht weniger als 90% (eher mehr) absolut die einheimische Küche – bei deren Vielfalt aber niemand Eintönigkeit fürchten muss. Von einfach bis gehoben ist alles da, die Qualität meist gut bis sehr gut, die Preise eher erschwinglich. Sichtlich weniger, fast gar nicht verbreitet sind Nachtclubs oder gar Diskotheken, wie man sie bspw. aus Deutschland oder auch Spanien kennt.

Aber auch nachmittags, bei Kaffee und Kuchen, verhungert hier keiner:

Was ebenso auffällt: Fastfood-Restaurants und Döner-Buden sucht man praktisch vergeblich – was angesichts der Qualität der einheimischen Küche auch nicht verwundert. Laut Google Maps gibt es am Stadtrand ein McDonald’s, und Burger King gleich gar nicht, wenn der Wanderer es recht beobachtet hat.

Das einheimische Bier ist gut trinkbar. Wunderbares Detail: Es wird meist in eiskalten Gläsern serviert – optisch und kulinarisch ein Plus bei 35 Grad im Schatten, das man sich in Deutschland, selbst im Bier-Land Nr 1 – Tschechien – sich durchaus zum Vorbild nehmen könnte (zu Tschechien beizeiten mehr in diesem Feuilleton).

Am Rande: Die Shopping-Möglichkeiten in der Stadt sind unauffällig, jedenfalls passabel (aber kein eigener Grund für eine Reise), und was man hier noch an jeder Ecke sieht, sind die kleinen Gemischtwarenläden, die in Deutschland längst ausgestorben sind:

Laufen, Leben, Menschen, Frieden

Das Leben in der Stadt spielt sich – zumindest für den unkundigen Besucher – im Zentrum ab, übrigens bei äussert kurzen Wegen. In der City kann man trotz besagter agilen Vielfalt in den verschiedenen Vierteln alles problemlos zu Fuß erledigen; ein Taxi braucht hier Downtown keiner.

Und die Menschen selbst? Der „Grieche“ an sich? Meist unauffällig neutral bis freundlich, ohne es dabei dabei mit Herzlichkeit zu übertreiben oder gar aufgesetzt gutgelaunt zu sein (gut, muffige Taxifahrer gibt es hier ab und zu auch, wie wohl überall auf der Welt). Wirklich bemerkenswert aber:

Jede Form der Aggression oder gar Kriminalität scheinen auf Kreta derartige Fremdwörter zu sein, wie man es sonst eher aus Skandinavien oder Südkorea kennt. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit man hier durch das Zentrum Heraklions streift, es begegnet einem nichts unangenehmes. Das gilt für die ganze Insel.

Bezeichnend auch, dass der Wanderer nach vier Kreta-Aufenthalten nicht die geringste Ahnung hat (ganz anders als in fast allen anderen ihm bekannten Ländern), wie die Uniform der griechischen Polizei aussieht. Er hat schlicht noch keinen Polizisten gesehen. Keinen einzigen.

Ist es nicht irgendwie lustig, was Griechenland und Skandinavien gemeinsam haben? In grauer Vorzeit haben ihre Heere überall, wo sie hinkamen, umstandslos alles kurz und klein gehauen – und heute kommt den Menschen kaum ein lautes Wort über die Lippen. Apropos kurz und klein gehauen: Lesetipp hier.

Übrigens ist Heraklion kein touristischer Hotspot. Wenn hier von Menschen die Rede ist, dann praktisch nur von Griechen. Klar, es gibt sie auch in Heraklion, die Touristen, aber die Masse der Menschen, die hier die Szene bevölkern, dürften Einheimische sein. In dem WELT-Beitrag „Überlaufene Reiseziele: Diese 10 Orte leiden am meisten unter Massentourismus“ landete Heraklion jüngst auf Platz 7. Der Erfahrung des Wanderers entspricht das nicht.

Am Rande II; hier ein Blick aus der Luft auf den ellenlangen Kai des Hafens von Heraklion, bestens geeignet für Dauerläufer und Intervallsprinter, persönlich mehrfach geprüft:

Woher kommt die Jugend?

Ebenso auffallend wie die Agilität und die Friedfertigkeit: die Jugendlichkeit der Stadt! Das Publikum macht auch abends und nachts insgesamt einen äußerst juvenilen Eindruck – was übrigens in einem gewissen Gegensatz zu den touristischen Hotspots an den Stränden Kretas steht, besonders im Osten der Insel rund um Elounda, aber auch im Süden.

Denn: Unter den Touristen Kretas finden sich zahlreiche Mitteleuropäer, welche die noch etwas mehr erhaltene Ursprünglichkeit Griechenlands und Kretas gegenüber dem teils party- und erlebnisorientierten Treiben bspw. in so manchen Hotspots in Spanien, Italien oder Kroatien vorziehen. Ursprünglichkeit ist aber etwas, dass meist ältere Menschen suchen und weniger Jugendliche; und das fällt an den Stränden Kretas durchaus ins Auge – wie gesagt ein Kontrast zu dem ungewöhnlich jugendlich auftretenden Heraklion. Woher das rührt – unklar. Jedenfalls ist die griechische Demographie je nach Quelle etwas schlechter, etwas besser oder ähnlich der deutschen.

Das Wasser von Kreta

Apropos Strände: Wen es schnell von Heraklion ans Meer zieht, der kann nach Osten und Westen. Der Wanderer weilte auf seiner jüngsten Reise kurz im Westen Heraklions, im Vorort Ammoudara, vielleicht 10 km westwärts vor den Toren der Stadt. Im Paralos Lifestyle Beach **** hat er sich wohlgefühlt; eine mittelgroße, helle, gut geführte und freundliche Anlage, die er vermutlich nicht zum letzten Mal besucht hat:

… und wo er es sich bei der Arbeit verdient gutgehen lassen kann – bei Kaffee und Snacks und mit Blick auf die Damentruppe bei der Wassergymnastik; wie es sich halt gehört:

Wer es kleiner und familiengeführter mag, der probiere das 1km weiter westlich gelegene Ikaros Suites ****:

In der Stadt selbst steigt der Autor übrigens gern im Metropole Urban Hotel ****  ab, angenehm aber auch das örtliche ibis Styles **** im Zentrum. Blick auf das Metropol:

… und aus ihm heraus (im EG des Gebäudes in der Mitte ist das Café Frankly, kann man empfehlen):

Kreta ist bekannt für sein fantastisches Meer. Das Wasser vor Heraklion ist gut, im Süden wunderbar – das beste, wirklich unvergleichliche jedoch hat der Wanderer im Osten der Insel genossen, in Elounda, wo die zahlreichen 5Sterne-Hotels sind (drei besucht, alle passabel, aber keiner weiteren Erläuterung wert). Doch geht man dort schwimmen, hat man zuweilen den Eindruck, als habe jemand am Grund eine türkis-blaue Taschenlampe angemacht:

und die Tiere

Thema Eleganz: Herrenlose Hunde sieht man wenig, herrenlose Katzen gibt es auf Kreta dafür umso mehr (und ein großer Anteil von ihnen ist orange, warum auch immer):

Die Samtpfoten werden umstandslos geduldet, benehmen und bewegen sich aber allerdings auch standesgemäß elegant, machen weder Lärm noch Schmutz und betteln bei Tisch auch nicht.

Auch in 4- und 5-Sterne-Hotels sind sie stets zu Gast – was wahrscheinlich der stillen Übereinkunft mit dem Management geschuldet ist, dafür im Gegenzug die Anlagen frei von allem zu halten, was weder Mensch noch Katze ist. Die Rechnung geht jedenfalls auf:

Fazit zur Hauptstadt: Wer nach Kreta reist, in Heraklion ankommt und auch Städteaufenthalte mag, ist gut beraten hier ein bis zwei Tage zu verweilen. Es lohnt sich. Der Wanderer hat es wie erwähnt jedenfalls noch nie versäumt.

Der Landzahn in des Südens Mitte

Nun weiter Richtung Süden durch die Landschaft einer Insel, die viel rauher ist als bspw. Mallorca.

Runter zu den Dörfchen Pitsidia und Matala. Beide fast mittig an der Südküste gelegen, genau an diesem vorstehenden „Landzahn“ dort, sind sie längst keine Geheimtipps mehr, seit Jahrzehnten nicht – dazu ist die längst vergangene Hippie-Geschichte v.a. Matalas viel zu bewegt und viel zu bekannt – bis hin zu den Geschichten der US-Deserteure, die sich während des Vietnam-Krieges in den dortigen Höhlen am Strandmassiv versteckt gehalten haben sollen:

Nun, die wilden Zeiten sind vorbei (wie sie halt überall in Europa vorbei sind, das ist der Lauf der Dinge), aber Matala und Pitsidia haben trotzdem einen ganz eigenen, immer noch sehr ursprünglichen Charme:

In manch einer Bar findet man Relikte, die auch für Historiker interessant sein könnten:

Hier im Süden hat auch jeder einen eigenen Briefkasten, aber alle zusammen zentral in der Ortsmitte. Glückliche Briefträger…

Auf den Straßen nach Süden …

… kann zuweilen fast Roadmovie Feeling aufkommen:

An den Unfallstellen – hier kurz vor Matala – gedenken die Griechen mit Miniaturkapellchen ihren Verkehrstoten:

Pitsidia und Matala

Was bei der Anreise im Süden direkt auffällt: Zahlreiche Mitteleuropäer haben sich besonders in und um Pitsidia und den Nachbardörfern wie Kalimari oder Sivas ein paar Kilometer vor dem Meer elegante Häuser errichtet:

Landestypische Bauruinen gibt es aber auch nach wie vor, mehr als in Mallorca, aber das überrascht den Griechenland-Besucher wohl kaum. Übrigens wird es spannend zu beobachten, ob und inwiefern die griechische Wirtschaft, namentlich Tourismus und Immobilien, sensibel auf sich eintrübende Kaufkraft der industriepolitisch malträtierten Deutschen reagieren wird. Es wäre überraschend, käme ausgerechnet Griechenland hier ungeschoren davon.

Tiere gibt es überall, und manchmal glotzen sie einen an …

… während sich am Hausstrand Kommos von Pitsidia sogar die Meeresschildkröten wohlfühlen, die gehegt und gepflegt werden:

Hier, in diesen wirklich netten Ortschaften, gilt sinngemäß das, was auch für die Hauptstadt gilt: agil, freundlich und friedfertig, hervorragendes und ausgedehntes gastronomisches Angebot, praktisch nur lokale Küche. Ausgestorben nur bei 35 Grad um ein Uhr mittags:

Zwischendurch das Thema Preise: Ingesamt günstiger als Deutschland und Spanien, aber nicht viel. Alles in allem recht erschwingliches Niveau, doch immer gut für Überraschungen – einerseits der Straßenkiosk im Nirgendwo, der 3,20 Euro für ein kleines Eis haben will; andererseits der kleine, ärmliche Laden in Pitsidia, der nichtmal eine Eistruhe hat und bei dem man sich fragt, ob er nicht unter Einkaufspreisen verkauft.

Wirklich sichtbar touristisch geprägt ist eigentlich nur Matala – ohne dabei aber schon zu penetrant zu sein. Vielen bekannt sein dürfte der alte Graffity-Wahlspruch „Tomorrow never comes!“

Überhaupt Matala: Hotel des Wanderers dort ist das Sunhsine. Sein fester Brauch: Morgendlicher Kaffee nach dem Sprung ins glasklare Meer in der Poldo Snackbar:

Und DIE Bar abends in Matala, das Kahlúa:

Seine echten Favoriten hat der Wanderer aber v.a. in Pitsidia:

Da ist das Green Kukunari: Eine ökologisch-vegane Küche, wie er (der nichtmal Vegetarier ist) sie noch nie andernorts erlebt hat. Eine wahre Oase des Lebens. Nicht mehr und nicht weniger. Hier tankt man Gesundheit! Innen …

… wie aussen, wo sogar die Bäume verwöhnt werden:

Insta hier.

Nicht minder stylish die Raftis Whinebar: Das „coolste“ Restaurant in Pitsidia, starke Open-Air-Location, wunderbares Essen, zuweilen deutsche Prominenz vor Ort und ein lustiges Detail: Der Koch ist: Kölner! Insta hier.

Livas: Auch sehr gutes Essen, doch ist Laden v.a. die liebste Bar des Wanderers in Pitsidia.

Außerdem die Traumfabrik: von Deutschen geführt, und v.a. von Deutschen besucht. Ein nettes, alternatives Café mit nettem Laden.

Schließlich am Kommos-Strand der Szene-Treff schlechthin: Die Bunga Bar:

Fazit: Eine Handvoll Mal war der Wanderer nun auf Kreta – und kein Zweifel – es ist eines seiner ersten Sehnsuchtsziele auf unserem Kontinent geworden.

Sommer 23: Passable Organisation am Airport MUC

Zum Schluss noch ein – natürlich nicht repräsentatives – Update in der ewigen causa deutsche Flughäfen – wo allerdings die Katastrophen des Sommers 22 offenbar ausgeblieben sind:

Mitte August 2023, Abflug nach Kreta von München, Terminal 2: Der Münchner Flughafen ist proper, sauber, gut organisiert und sortiert (gleichwohl: Die Erreichbarkeit von München City könnte eleganter sein).

Zum Dauerthema Sicherheitskontrolle: Im Netz gibt es auf Seiten des Airports die Angabe halbwegs genauer aktueller Wartezeiten; die Vorabbuchung individueller Slots wie bspw. in Berlin ist allerdings noch nicht möglich.

Ansonsten gilt, dass es nicht viele, aber immerhin doch mehrere Plätze an der vom Wanderer gewählten Schleuse der Handgepäckkontrolle gibt, so dass immer zwei bis drei Passagiere gleichzeitig ihre Gepäck vorbereiten können. Zwei bis drei ist immer noch wenig, doch nimmt das sofort spürbar Druck aus dem Kessel.

Nicht minder wichtig: Anders als in Berlin drängen die Mitarbeiter den Fluggästen kein Beratungsgespräch auf, sondern tun das, was ihre vornehmste Pflicht ist: Sie schweigen.

Insofern ist der Durchfluss merklich weniger stockend, als wir es aus Köln und Berlin kennen.

Übrigens hat auch München in der „Sicherheitsfolklore“1 etwas aufgerüstet, ähnlich wie in Köln, und zwar dergestalt, dass aus dem Handgepäck weder Flüssigkeiten noch Elektronik hervorgeholt werden müssen. Auch das spart etwas Zeit, dürfte aber weniger ins Gewicht fallen, erst recht in Relation zum Aufwand; also eher ein taktischer Fortschritt:

Fazit München: Der Wanderer hat hier im August 23 MUC keine größeren Wartezeiten erlebt, die Organisation ist also passabel, wenn auch mit gewisser Luft nach oben (zumindest gilt das für die Beobachtungen des einfachen Passagiers, wie der Wanderer es ist; es gibt durchaus Medienberichte, die von erheblichen Problemen in München wissen wollen).

Update zu Köln/Bonn, 2. Oktober, Flug nach Palma de Mallorca PMI: Der Flughafen CGN hat zwar auch ein Buchungssystem für Security-Slots namens „CGN Gateway“ eingerichtet, das sich bei der Nutzung aber als nicht als sonderlich hilfreich herausstellt; und das vor allem, weil es dem Flughafen CGN weiter gelingt (trotz kosmetischer Verbesserungen) auch bei recht geringem Fluggastaufkommen substantielle Wartezeiten aufzubauen. Die Ursachen sind altbekannt, doch vor Ort unverändert offenbar unerkannt:

More 2 come…

To whom it may concern – Ziele des Wanderers auf der Agenda dieser Rubrik:
Erfurt
Lindau-Insel am Bodensee
Tschechien: Prag, Brünn, Olmütz
Stockholm
Antwerpen

Anm. 1: Die Impressionen in diesem Beitrag sammelte der Wanderer in mehreren Kreta-Aufenthalten in den Jahren 2020-2023. Alle Empfehlungen in diesem Beitrag ohne jede Gegenleistung der genannten Einrichtungen, die oft nichtmal wussten, dass der Wanderer als ihr Gast Journalist ist bzw. Reiseberichte veröffentlicht.

Anm. 2: Alle Fotos Pascal Bazzazi.

FN1) Es handelt sich bei dem gesamten Kontrollen in der Tat nur um Folklore. Der Autor könnte hier lange Geschichten erzählen, u.a. von kleinen Wetten, die er an Ort und Stelle gegenüber höheren Bundespolizisten gewonnen hat, die ihm die Behauptung eklatanter Sicherheitsmängel zunächst nicht glauben wollten. Einzelheiten führten hier zu weit.