Ein IT-Consultant verpflichtet einen Arbeitsrechtler, der von einer Industrie-EbAV kommt, ein Multi Asset-Investmenthaus rochiert in seinem Vorstand, und ein echtes öffentlich-rechtliches Schwergewicht vermeldet einen Neueintritt in seinen Verwaltungsrat, der dort die Spitze übernimmt.
Heute nach der neulichen Berichterstattung erneut auf LEITERbAV Meldungen zu Personalbewegung auf dem Pensions-Parkett:
Dortmund: als Head of Legal von der EbAV zum Consultant
Arbeitsrechtler mit dem Schwerpunkt Pensions wachsen in diesen Jahren nicht auf den Bäumen, sondern sind heißbegehrt. Dass einer von einer EbAV zu einem Consultant wechselt, ist in vor diesem Hintergrund umso bemerkenswerter. Doch so geschehen bei der adesso benefit solutions GmbH, die gestern vermeldet, Niclas Bamberg, bis dato seit zwölf Jahren bAV-Chef und CTA-Vorstand der TÜV Nord Group, zum 1. August 2023 als Head of Legal verpflichtet zu haben.
Bamberg ist als Rechtsanwalt, Berater und Unternehmensvertreter seit über 20 Jahren auf dem bAV-Parkett, neben dem TÜV u.a. bei Lohoff und der Sparkassen Pensionsmanagement in Zusammenarbeit mit der Heubeck AG.
Bambergs tritt als Head of Legal in das Managementteam der adesso benefit solutions ein, und dort die Themen Rechtsberatung, Insolvenzsicherung und Gestaltung digitaler bAV-Lösungen, Zeitwertkonten, Altersteilzeit sowie steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Fragestellungen für adesso sowie Kunden und Produktanbieter maßgeblich verantworten. Zudem wird er in die Geschäftsführung des adesso partner trust (CTA) berufen werden. Er wird unterstützt durch Uwe Langohr-Plato, dem langjährigen Ass. Partner von adesso benefit solutions.
Die adesso benefit solutions GmbH ist vor gut einem Jahr infolge der Übernahme der Ries Corporate Solutions durch die adesso insurance solutions entstanden und berät Unternehmen und Personalverantwortliche in Fragen der bAV, ZWK und Demografiemanagement.
Frankfurt: neuer Chief Investment Officer
Marcel Lähn ist seit 1. Mai 2023 neuer CIO der Feri Gruppe. Er folgt auf Heinz-Werner Rapp, der diese Funktion seit 2006 inne hatte und bis zum Ende seiner Vertragslaufzeit Ende November weiter als Vorstand verantwortlich zeichnet.
Mit dem Stabwechsel geht eine neue Ressortverteilung im Feri-Vorstand einher: Lähn ist für die Bereiche Anlagestrategie, Asset Allocation, Investmentprozess, Investment Research und Investment Management zuständig. Rapp übernimmt das Ressort Investment Controlling und verantwortet wie bisher Sustainable Finance sowie die Leitung des von ihm gegründeten Feri Cognitive Finance Institute. Dieses wird er auch über den November hinaus führen.
Lähn ist seit einem Jahr im Vorstand. Zuvor arbeitete der promovierte Volkswirt als Managing Director und COO für BDT & Company International LLP in Frankfurt, davor als CIO der BHF-Bank.
Die Feri Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde 1987 gegründet und sieht sich als einen der führenden Multi Asset-Investmenthäuser im deutschsprachigen Raum. Derzeit betreut Feri zusammen mit MLP ein Vermögen von ca. 54 Mrd. Euro, darunter rd. 18 Mrd. Euro Alternatives.
Karlsruhe: Neuer Verwaltungsrats aus Sachsen
Hartmut Vorjohann (CDU), seit 2019 Staatsminister der Finanzen des Freistaats Sachsen, ist der neue Beteiligtenvertreter und alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrats der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL). Der Diplom-Volkswirt und Diplom-Politologe, Jahrgang 1963 und aus NRW stammend, führt dort künftig den Vorsitz im kalenderjährlichen Wechsel mit Gabriele Gröschl-Bahr, der derzeitigen Vorsitzenden.
Der paritätisch besetzte Verwaltungsrat ist das satzungsgebende Organ der VBL und besteht aus 38 Mitgliedern. 19 hiervon werden vom BMF auf Vorschlag der Träger und 19 weitere auf Vorschlag der Gewerkschaften für vier Jahre berufen. Gröschl-Bahr, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands, vertritt die Gruppe der Versicherten im Verwaltungsrat der VBL. Vorjohann übernimmt von Helmut Teichmann (von 2018 bis 2022 Staatssekretär im BMI) die Vertretung der Arbeitgeberseite der VBL im Verwaltungsrat.
Die VBL, 50 Mrd. Euro schwer, ist bundesweit mit rund 5 Mio. Versicherten, 5.400 Arbeitgebern und rund 5,6 Mrd. Euro Leistungen jährlich an rund 1,4 Mio. Rentenberechtigte die größte bAV-ZVK im öffentlichen Dienst. Beteiligt an der VBL sind unter anderem Bund, Länder, kommunale Arbeitgeber und Träger der Sozialversicherung.