Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (LXVII):

Von Kassen, Chefs und Chefinnen

Ein Asset Manager setzt den Umbau seiner Führungsetage fort, bei zwei bAV-Einrichtungen kommt es zum Generationswechsel an der Spitze, und ein großer Versicherer gibt seine Pensionskasse in den Run off. Für den Käufer ist es bereits die dritte Kasse, die er abwickelt.

Nur kurz nach den jüngsten Meldungen heute erneut auf LEITERbAV Berichterstattung zu Personalbewegung auf dem Pensions-Parkett:

Frankfurt: Neue Chefin Sales & Marketing

Verena Pickhardt, Swiss Life Asset Managers.

Swiss Life Asset Managers fährt weiter fort, seine deutsche Spitze neu zu ordnen: Nachdem zum 1. Juli 2023 Holger Matheis als neuer CEO das Zepter in Deutschland übernehmen wird, hat das Haus gestern bekannt gegeben, mit Verena Pickhardt nun auch einen neuen Head Sales & Marketing verpflichtet zu haben. Die Diplombetriebswirtin, die ebenfalls zur Jahresmitte ihr neues Amt antritt, wird künftig auch Teil der Geschäftsführung der Swiss Life Asset Managers Deutschland GmbH.

Pickhardt kann auf über 25 Jahren Praxiserfahrung in Versicherungswirtschaft und Finanzwesen zurückblicken. Sie kommt von der DWS, bei der sie zuletzt als Head of Client Development tätig war.

Swiss Life Asset Managers als Teil der Swiss Life-Gruppe verwaltete mit über 2.100 Beschäftigten in Europa (davon 700 in Deutschland) per Ende 2022 gut 253 Mrd. Euro Vermögen für die Swiss Life-Gruppe. Das Haus gehört mit insgesamt über 112 Mrd. Euro in Real Estate außerdem zu den führenden Immobilien-Managern Europas.

Duisburg: Stabwechsel an der Spitze

Andreas Fritz, PKDW.

Andreas Fritz ist mit Vollendung seines 60. Lebensjahres nach mehr als 24-jähriger Tätigkeit bei der PKDW zum 31. März 2023 auf eigenen Wunsch und in gegenseitigem Einvernehmen aus dem Vorstand der Pensionskasse für die Deutsche Wirtschaft sowie aus dem Vorstand der VIFA Pensionsfonds AG ausgeschieden. Die Aufsichtsräte beider Unternehmen bedauerten in einer Mitteilung das Ausscheiden des Mathematikers.

Tanja Hahlen, PKDW.

Die Nachfolge ist mit Wirkung für beide EbAV bereits intern geregelt worden, die Aufsichtsräte haben Tanja Hahlen in den jeweiligen Vorstand berufen. Hahlen verantwortet bei der PKDW künftig die Ressorts Firmen- und Mitgliederberatung, Mathematik, Bestandsführung, bAV-Recht sowie in gemeinsamer Verantwortung Risikomanagement und Personal. Sprecher des PKDW-Vorstands bleibt Bernhard Gilgenberg, seit Juni 2020 im Amt.

Hahlen hat 22 Jahre Erfahrung in der bAV aus, jüngere Stationen waren u.a. Longial, IKB und TPC. Zur PKDW kam sie Anfang 2021, zunächst mit Verantwortung als Abteilungsleiterin der Firmenberatung, dann als Bereichsleiterin Beratung.

Die PKDW, VVaG und gut zwei Mrd. Euro schwer, betreut für mehr als 600 Unternehmen die bAV für ca. 100.000 Versicherte.

Frankfurt: Nochmal Stabwechsel an der Spitze

Achim Lüder, Mercer.

Auch Mercer und Marsh McLennan bauen die Führungsspitzen um: Wie der Consultant heute mitteilte, hat Achim Lüder im März die neu geschaffene Rolle des CEO für Deutschland, Nord-, Zentral- und Osteuropa von Marsh McLennan übernommen. Er leitet eine neue Zusammenarbeit in der Region mit Blick auf die Schnittstellen der vier Schwestergesellschaften des Unternehmens Marsh, Mercer, Guy Carpenter und Oliver Wyman.

Außerdem übernimmt Martin Haep als neuer CEO mit sofortiger Wirkung die Leitung von Mercer in Deutschland. Haep, seit 2017 Chef des Geschäftsbereichs Wealth (Retirement und Investment) bei Mercer in Deutschland, wird auch diese Rolle bis auf Weiteres ausfüllen. Haep berichtet an Lüder.

Martin Haep, Mercer.

Haep folgt auf Norman Dreger, der sich nach 24 Jahren bei Mercer – die letzten drei davon als CEO von Mercer Deutschland – entschlossen hat, sich neuen persönlichen Zielen zu widmen, wie der Consultant heute schreibt.

Mit annähernd 25.000 Menschen in 43 Ländern ist der Consultant Mercer, Tochter der Marsh McLennan, in 130 Ländern tätig. In Deutschland ist Mercer mit über 600 Mitarbeitern vertreten. Die Schwerpunkte liegen in der Beratung von Unternehmen rund um bAV, Investments und Pensions Administration

München: Stabwechsel an der Spitze zum dritten

Wie die Portfolio Institutionell berichtet, wird BVK-Chef Daniel Just im Juni nach 25 Jahren bei der Bayerischen Versorgungskammer in den Ruhestand treten. Sein Nachfolger wird Axel Uttenreuther, derzeit im Vorstand für Ärzteversorgung, Informationsverarbeitung und Mathematik verantwortlich. Der für die Kapitalanlagen zuständige BVK-Vorstand bleibt André Heimrich.

Just, 1998 von der Hypo-Vereinsbank zur BVK gekommen, war seit 2013 CEO der EbAV. Auch Jurist Uttenreuther ist schon lange an Bord und ist bereits seit 28 Jahren bei der BVK, seit 2018 im Vorstand; seinerzeit dort als Nachfolger Reinhard Dehlingers eingetreten.

Die Bayerische Versorgungskammer, Behörde des Freistaats Bayern, führt als größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe Deutschlands gemeinschaftlich die Geschäfte zwölf berufsständischer und kommunaler EbAV, die für ihre Mitglieder und Versicherten Leistungen der Alters-, BU- und Hinterbliebenenversorgung erbringen. Eigentlich ist die BVK für die Berufsstandsangehörigen in Bayern zuständig, jedoch haben sich die anderer Bundesländer teils durch Staatsverträge angeschlossen, so dass sich das Geschäftsgebiet auf Rheinland-Pfalz, Saarland, Niedersachsen, Hessen, Thüringen, Baden-Württemberg, Sachsen, Berlin, Hamburg und NRW erstreckt (für die Versorgung der Bühnenkünstler, Orchestermusiker und Kaminkehrer gar auf die gesamte Bundesrepublik).

Mit den 12 EbAV unter einem Dach, 1.490 Beschäftigten und für 2,5 Mio. Versicherte und Leistungsempfänger bringt die BVK heute ca. 106 Mrd. Euro Kapitalanlagevolumen auf die Waage.

Frankfurt: Pensionskasse in den Run off

Anja van Riesen, Vorstand Frankfurter Leben.

Wie heute morgen mitgeteilt wurde, erwirbt die Frankfurter Leben-Gruppe von der mit dem Thema Run off erfahrenen Generali Deutschland AG die Generali Deutschland Pensionskasse AG und erweitert somit ihre Plattform auf fünf Versicherungsbestände. Die Übertragung erfolgt vorbehaltlich des Inhaberkontrollverfahrens durch die BaFin.

Die Transaktion umfasst rund 150.000 Versicherungsverträge und insgesamt rund 2,8 Mrd. Euro Kapitalanlagen. Für die Kunden der Generali Deutschland PK ändere sich durch die Übernahme nichts, teilte die Frankfurter Leben mit. Die Versicherungsverträge würden unverändert fortgeführt.

Zur Frankfurter Leben-Gruppe gehören zurzeit die Frankfurter Lebensversicherung AG, die Frankfurt Münchener Lebensversicherung AG, die Pro bAV Pensionskasse und die Prudentia Pensionskasse.

 

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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