Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (XVI):

Stabübergabe in Stuttgart und Wolfsburg…

und mehr. Auch in diesem Hochsommer ist das an sich stetige Parkett der institutionellen bAV in Bewegung. Erneut kommt es zu personellen Veränderungen, darunter sind auch zwei im industrieeigenen Pensionswesen sehr prominente.

 

LEITERbAV vermeldet teils schub-, teils fallweise ohne Anspruch auf Vollständigkeit Personalwechsel aus der bAV und aus Nachbardisziplinen, die Einfluss auf das institutionelle Pensionswesen haben können.

 

IBM wechselt an der Pensions-Spitze…

 

Hans Ohlrogge, IBM.

Nach mehr als 20 Jahren im Vorstand der bAV-Einrichtungen der IBM Deutschland geht Hans D. Ohlrogge zum 1. September in den Ruhestand. Ohlrogge, aus Westfalen stammend, im Sauerland aufgewachsen und nicht nur Kaufmann, sondern auch studierter Theologe, ist über seinen konzerninternen Tätigkeitsbereich als EbAV-Chef und als Mitglied in Investment Advisory Boards verschiedener europäischer IBM-Pensionsfonds hinaus ein bekannter Mitstreiter auf dem Gebiet der deutschen bAV. Seine Vorträge auf den einschlägigen Fachveranstaltungen im In- und Ausland drehen sich dabei meist um die Themen Anlagestrategie und Risikomanagement; und auch die aus seiner Sicht zu weitgehenden Ambitionen der EIOPA – gegenwärtig insbesondere mit dem Projekt Common Framework sind stets Gegenstand seiner Rede.

 

Die Nachfolgeregelung ist bereits geklärt: Sein Nachfolger im Vorstandsvorsitz des IBM Deutschland Pensionskasse VVaG, der IBM Deutschland Pensionsfonds AG und des IBM Deutschland Pension Trust e.V. wird Walter Reck, bereits seit 10 Jahren als CFO der Einrichtungen Ohlrogges Vorstandkollege.

 

Zu Reck als neuem Head of IBM Germany Retirement Funds und CIO Peter Herrmannsberger tritt Carmen Scheck – bis dato Controlling Manager in der PK – als neue Dritte im Bunde in den Vorstand ein und übernimmt von Reck die Funktion des CFO.

 

Ingesamt verwalten die IBM-Einrichtungen ein Pensionsvermögen von ca. 7 Mrd. Euro.

 

…und VW auch

 

Evelyn Stoll, Volkswagen, hier auf der HB-Tagung 2018. Foto Gust / Euroforum.

Noch ein nicht minder prominenter Ruhestand: Auch Evelyn Stoll zieht sich aus dem Berufsleben zurück. Die 55jährige, langjährige Pensionschefin der Volkswagen AG, die aus Bayern stammt und in Berlin lebt, gab gegenüber LEITERbAV private Gründe für die durchaus etwas überraschende Entwicklung an.

 

Auch hier ist die Nachfolgeregelung bereits intern geregelt: Die Leitung der Abteilung „Altersversorgung und Zeit-Wertpapier“ der Volkswagen AG hat nun der 53jährige Jurist Johannes Teslau übernommen. Zuvor hat Teslau die Grundsatzfragen innerhalb der Abteilung verantwortet.

 

Johannes Teslau, VW.

Seit 2015 war Stoll auch als Nachfolgerin von Boschs Bernhard Wiesner Leiterin der aba-Fachvereinigung Direktzusage. Diese Aufgabe wird derzeit von den weiteren Mitgliedern bzw. aktiven Unternehmensvertretern der Fachvereinigung mit Unterstützung der aba-Geschäftsstelle fortgesetzt, bis eine Nachfolge geklärt ist. Auch Teslau ist bei der aba engagiert und leitet dort den Fachausschuss Arbeitsrecht.

 

Die Volkswagen AG bilanzierte Ende 2018 Pensionsverpflichtungen von knapp 44 Mrd. Euro und ist damit Spitzenreiter im Dax vor Siemens mit knapp 36 Mrd. Euro. Die Planvermögen der Wolfsburger belaufen sich auf rund 10 Mrd. Euro.

 

 

 

 

Für Franklin Templeton von Toronto nach Frankfurt

 

Matthew Williams, Franklin Templeton.

Matthew Williams, bis dato Head of Institutional and Client Service für Franklin Templeton in Kanada, wechselt zum 1. September von Toronto nach Frankfurt, um für den Asset Manager die Position des Senior Director und Head of Institutional Sales EMEA zu übernehmen. Williams (47) wird für die Entwicklung und Leitung der institutionellen Vertriebsstrategie für Kunden in EMEA verantwortlich sein.

 

Bevor der australische Ökonom zu Franklin Templeton kam, hatte er eine Reihe von Führungspositionen bei ING Investment Management in Asien (Hongkong und Thailand) inne, wo er staatliche und quasi-staatliche Institutionen bei der Entwicklung ihrer Rentenmodelle beriet, und in Australien, wo er Head of Sales für den ANZ Vertriebskanal war.

 

Franklin Templeton verwaltet als unabhängiger Asset Manager weltweit 715 Mrd. USD, davon ca. 175 Mrd. USD für institutionelle Mandanten. Das Haus ist heute in 35 Ländern vertreten, die Frankfurter Niederlassung wurde 1992 gegründet.

 

Metzler goes sustainable

 

Die Metzler Asset Management GmbH bündelt ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten in einem neu gegründeten Sustainable Investment Office und baut im Zuge dessen ihre ESG-Kompetenz aus. Mit der Leitung der neugeschaffenen Einheit betraut die Schwestergesellschaft der Frankfurter Privatbank Metzler die beiden Diplom-Betriebswirte Jan Rabe und Daniel Sailer (beide 35).

 

Rabe bringt als ehemaliger Leiter des ESG Researchs der Deutschen Bank zehn Jahre Erfahrung in Aktienstrategien mit. Zuletzt beriet er weltweit institutionelle Anleger bei der Allokation von Vermögenswerten sowie Unternehmen in der EMEA-Region bei regulatorischen und kapitalmarktrelevanten ESG-Themen.

 

Daniel Sailer, Rainer Matthes und Jan Rabe (v.l.n.r.), Metzler AM.

Sailer hat acht Jahre Erfahrung mit ESG-Research und ESG-Benchmarks, verantwortete zuletzt als Executive Director das ESG-Research-Geschäft von MSCI und führte dort das ESG-Vertriebsteam in der DACH-Region. In dieser Funktion entwickelte er mit Pensionskassen, Versicherungen und kirchlichen Institutionen individuelle ESG-Strategien.

Seit 2017 bietet die Metzler Asset Management GmbH ihren Kunden ein ESG-Reporting an. „Mittlerweile haben wir bei all unseren diskretionär gesteuerten Aktien-, Renten- und Multi-Asset-Mandaten eine vollständige ESG-Integration umgesetzt“, kommentiert Rainer Matthes, Chief Investment Officer (CIO) und Geschäftsführer der Metzler Asset Management. Das Haus verwaltet Stand Juni 2019 knapp 50 Mrd. Euro.

 

Oddo BHF mit neuer Senior Sales Instituional

 

Audrey Cantarellas, Oddo BHF.

Seit dem 1. Juli ergänzt Audrey Cantarellas als Senior Sales Managerin bei Oddo BHF AM das Team für die Betreuung deutscher institutioneller Kunden. Die Französin begann ihre Karriere 2005 als Client Servicing Manager für deutsche institutionelle und Wholesale-Kunden bei Société Générale Asset Management (heute Amundi AM Group). Ab 2010 fokussierte sie sich bei Amundi auf die Betreuung institutioneller Kunden.

 

Cantarellas (35) hat in Frankreich und Deutschland studiert und hält einen Abschluss in Business Administration zweier Hochschulen.

 

Oddo BHF Asset Management ist Teil der 1849 gegründeten, unabhängigen deutsch-französischen Finanzgruppe Oddo BHF. Das Haus verwaltet rund 55 Mrd. Euro verwalten, davon knapp 60 Prozent für institutionelle Kunden.

 

 

 

Swiss Life baut um

 

Swiss Life Asset Managers passt ihre Deutschland-Organisation dem Geschäftsvolumen an. Unter der Führung von Deutschland-CEO Tina Störmer wird das gesamte Immobilien- und Wertschriftengeschäft nun in einer in Frankfurt neu gegründeten Gesellschaft gesteuert.

 

Michael Hennig, Swiss Life Asset Managers.

Michael Hennig (45), erst im März als neuer Leiter für den Wertpapierbereich im Drittkundengeschäft von Fidelity zur Swiss Life Asset Managers gekommen, übernimmt nun als Head Sales die Vertriebsfunktion in der Geschäftsleitung des Asset Managers in Deutschland und wird damit Vertrieb und Vermarktung sämtlicher Immobilienprodukte und Wertpapier-Anlagelösungen im deutschen Markt verantworten. Als Wachstumstreiber nennt das Haus neben dem Geschäft mit kapitalanlagebasierten bAV-Lösungen auch die Kapitaleinwerbung für bestehende und neue Produkte sowie die Digitalisierung von Kundenlösungen und Vertriebswegen. Neue Produkte sollen insbesondere im opportunistischen und Value-Add-Anlagesegment entwickelt werden.

 

Swiss Life Asset Managers als Teil der Swiss Life-Gruppe verwaltete per 31 Dezember 2018 gut 206 Mrd. Euro Vermögen für die Swiss Life-Gruppe, davon über 63 Mrd. Euro für das Anlagegeschäft für Drittkunden. Das Haus gehört mit insgesamt über 81 Mrd. Euro in Immobilien außerdem zu den führenden Immobilien-Managern Europas.

 

BayernInvest mit neuem Chef

 

Marjan Galun, bisher Generalbevollmächtigter der BayernInvest, ist zum 15. Juni 2019 zu deren Geschäftsführer bestellt worden. In seiner neuen Funktion verantwortet er Master-KVG-Geschäft, Risikomanagement, Steuern und Recht sowie die Tochtergesellschaft BayernInvest Luxembourg S.A.. Galun ist bei der BayernInvest bereits seit 18 Jahren in leitenden Positionen tätig. Auch die BayernInvest entwickelt ihre ESG-Strukturen weiter und bietet ihren Kunden seit kurzem ein automatisiertes Nachhaltigkeitsreporting kostenfrei an.

 

Die BayernInvest mit Sitz in München wurde 1989 als Tochter der BayernLB gegründet, operiert sowohl als Asset Manager wie als Master-KVG und verwaltet rund 82 Mrd. Euro in Spezial- und Publikumsfonds sowie in institutionellen Vermögensverwaltungsmandaten.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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