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dpn-Sonderausgabe Pensions – Redezeit mit Frank Grund:

„Wir wahren die deutschen Interessen“

Das hartnäckige Niedrigzinsumfeld sowie die Dichte der nationalen wie der europäischen Regulierung schaffen in ihrem Zusammenwirken eine Gemengelage, die das Pensions-Parkett zunehmend in Atem hält. Umso wichtiger ist daher die Rolle des Exekutivdirektors der deutschen Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht. Mit Frank Grund sprach Pascal Bazzazi.



Herr Grund, war Ihnen im Vorfeld die Intensität des Medienechos bewusst, als Sie Anfang Mai auf Ihrer Pressekonferenz die Lage der deutschen Pensionskassen beschrieben haben? War diese Art der Pressereaktion von Ihnen beabsichtigt?

Uns war schon bewusst, dass die Presse das Thema aufgreifen würde. Es war aber sicherlich nicht unser Ziel, mit dem Thema auf die Titelseite der BILD-Zeitung zu kommen. Unabhängig davon sehen wir es als unsere Pflicht, die Öffentlichkeit auch über bestehende Risiken zu informieren. Das niedrige Marktzinsniveau stellt einige Pensionskassen weiterhin vor erhebliche Herausforderungen. Wir wollten vermeiden, dass es bei einzelnen Kassen irgendwann zu Leistungskürzungen kommt, ohne dass wir vor möglichen Problemen gewarnt hätten. Auch ist nicht zu bestreiten, dass das Medienecho bei einigen Pensionskassen den Druck auf Träger und Aktionäre erhöht hat, den Kassen im Bedarfsfall finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.

 

Ist die Lage wirklich so prekär, dass solch verhältnismäßig harte Aussagen nötig waren? Hat das nicht auch für viel Verunsicherung gesorgt?

Fakt ist, dass sich die Niedrigzinsphase nach und nach in die Bilanzen der Pensionskassen frisst. Die Kassen haben zwar Maßnahmen ergriffen, in Einzelfällen könnte sich dies aber als nicht ausreichend erweisen. Es ist auch Aufgabe der BaFin, rechtzeitig darauf hinzuweisen. Davon abgesehen hat das Medienecho, wie bereits gesagt, den Druck auf die Entscheidungsträger

 


Frank Grund im Gespraech mit Pascal Bazzazi in Bonn im Herbst 2018.

 

Anfang Dezember 2018 ist die sechste Print-Sonderausgabe bAV der dpn in Kooperation mit LEITERbAV erschienen, aus der dieses Interview – das in der Zwischenzeit durch die Entwicklungen der drei Pensionskassen in Köln und Bonn sowie durch die Äußerungen auf dem Neujahrspresseempfang der BaFin weitere Aktualität erhalten hat – stammt. Der gesamte Beitrag findet sich als pdf zum Download hier (Ausdruck wegen des dunklen Hintergrundes tonerintensiv):

 

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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