Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Personalisierung im Bosch Pensionsfonds:

Stärken, Wissen, Willen

Dass die deutsche bAV auf allen Feldern in ständiger Bewegung ist und damit nicht einfacher wird, ist bekannt. Dass es immer noch stark wachsende Pensionseinrichtungen in der Industrie gibt, auch. Eine davon hat sich nun entschieden, ihre Strategie an das Zusammentreffen dieser beiden Entwicklungen anzupassen. Mit dem bAV-Chef der Robert Bosch GmbH und Vorstand des Bosch Pensionsfonds sprach Pascal Bazzazi.

Dirk Jargstorff, Ihr Haus hat heute auf LEITERbAV HR-Services vier Stellenanzeigen auf einen Schlag veröffentlicht. Das kommt nicht alle Tage vor, erst recht nicht bei EbAV. Was steckt dahinter?

Dirk Jargstorff, Bosch.

Im vergangenen Jahr haben wir das 20jährige Jubiläum des Bosch Pensionsfonds gefeiert. Seit seiner Gründung 2002 operiert der BPF mit einer nahezu unveränderten personellen und funktionellen Aufstellung:

Einerseits kommen die bisherigen Ressourcen aus der von mir verantworteten Zentralstelle Betriebliche Versorgungsleistungen und aus der von meinem Vorstandskollegen Christian Zeidler geführten Konzern-Treasury der Robert Bosch GmbH, unterstützt durch weitere Zentralbereiche wie z.B. Steuern und Recht.

Im Rahmen des wohl größten Outsourcingmodells der deutschen bAV übernehmen langjährige externe Partner wesentliche Aufgaben wie Geschäftsstelle, Administration und Fiduciary Management.

Das klingt doch erstmal gut!?

Ja, durchaus. Wir haben auch ein wirklich starkes Team, und wir kommen auch gut voran. Und es macht uns – wenn ich das hier am Rande anmerken darf – schon ein wenig stolz, mehrfach als bester Unternehmenspensionsfonds in Europa und Deutschland ausgezeichnet worden zu sein.

 

Wenn wir unser Niveau halten und ausbauen wollen,

müssen wir uns breiter aufstellen.“

 

Aber: Wir haben bereits vor längerem erkannt, dass wir uns angesichts des starken Wachstums des Fonds mit nun 200.000 Begünstigten und einem Kapitalanlagevolumen von 6 Mrd. Euro weiterentwickeln müssen. Stetig steigende Komplexität, stetig neue Herausforderungen aus Politik und Regulierung: Wenn wir unser Niveau halten und ausbauen wollen, müssen wir uns breiter aufstellen.

Also eine Art Insourcing in die bAV-Einrichtung. Das begegnet einem nicht oft, erst recht nicht in diesen Zeiten. Was ist ihre Strategie? Welche Ziele verfolgen Sie mit ihr?

Wir werden den rasant wachsenden Bosch Pensionsfonds sowohl in der Breite als auch der Tiefe schlagkräftiger aufstellen und die Voraussetzungen für die weitere kraftvolle Entwicklung schaffen, mit der wir rechnen. Für den nachhaltigen Kapitalanlageerfolg werden wir die äußerst arbeitsintensive Asset-Klasse Alternatives weiter ausbauen. Um diese wichtigen Schritte in die Zukunft bestmöglich selbst aktiv gestalten zu können, werden wir die bisherige Organisation um eine weitere Komponente ergänzen: Wir werden den Bosch Pensionsfonds personalisieren.

Das heißt?

In einem ersten Schritt planen wir die Zusammenführung aller Aktivitäten des Risikomanagements, Bündelung und Ausbau des Bereichs Regulatorik und Governance, den Ausbau des Bereichs Kapitalanlage und die Weiterentwicklung unserer Kompetenz für Nachhaltigkeit im BPF.

Sie sprachen es schon kurz an: Auch gegenwärtige und absehbar kommende Regulatorik spielt eine Rolle dabei?

Auf jeden Fall. Einerseits stellen wir fest, dass wir im heutigen Aufsichtsumfeld wesentlich mehr investieren müssen, um im Interesse unserer Begünstigten erforderliche Verbesserungen und Weiterentwicklungen umsetzen zu können. Anderseits wollen wir sicherstellen, dass wir im politischen Umfeld in Brüssel, Berlin und Bonn die Interessen der effizientesten Form der Altersversorgung, nämlich der bAV, noch zielgerichteter verfolgen können.

Steht bei Ihnen, wie manche Akteure des Parketts es derzeit anstreben, beizeiten auch die Erbringung von Dienstleistungen für andere EbAV auf der Agenda?

Unsere erste und wichtigste Verantwortung ist die bestmögliche Durchführung der betrieblichen Versorgungsleistungen von Bosch für die Begünstigten und die Trägerunternehmen. Dafür stellen wir jetzt die Weichen mit dem Ziel einer zukunftsfesten Aufstellung. Selbstverständlich beschäftigen wir uns im Rahmen unserer Strategieüberlegungen mit verschiedensten Szenarien.

Das Thema Fachkräftemangel ist in aller Munde. Wir hier auf dem Parkett kennen das ganz konkret. Legal, Risiko Management, Anlage … die Stellen, die Sie ausschreiben, gehören zu den anspruchsvolleren; das Personal dafür ist rar gesät, wie ich in meinem HR-Services jeden Tag feststellen kann. Neben einer starken Marke, eingebettet in einem starken Konzern: Was bieten Sie?

Für alle, die sich für das faszinierende Thema betriebliche Altersversorgung begeistern, bieten wir mit dem Bosch Pensionsfonds, der für seine Schrittmacherrolle und Innovationskraft bekannt ist, sicher ein sehr interessantes Arbeitsumfeld in der deutschen bAV. Im Bosch Pensionsfonds bieten wir dieselben Arbeitsbedingungen wie Bosch, und die kann man durchaus als „attraktiv“ bezeichnen, denke ich. Im Ranking der beliebtesten Arbeitgeber ist Bosch beständig unter den Besten. Wer seine Stärken, sein Wissen und seinen unbedingten Willen zur Findung und Umsetzung bestmöglicher Lösungen einsetzen möchte, um den Bosch Pensionsfonds kraftvoll voranzubringen, ist bei uns genau richtig. Hier besteht die Möglichkeit, Dinge zu bewegen, neue Wege zu gehen und sich jeden Tag ein Stück weiterzuentwickeln.

Zahlen Sie gut?

Mir sind jedenfalls diesbezüglich noch keine Klagen zu Ohren gekommen.

 

 

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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