Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (LXI):

Stabwechsel bei BMW …

und mehr: Ein weltweit operierender Autobauer zeigt bei der Neubesetzung der Führung seines Pensionswesens einen klaren Home Bias, eine Großbank verstärkt sich gleich doppelt, ein Fiduziar verpflichtet einen Altgedienten, ein Consultant verzeichnet ein schnelles Gastspiel und ein Asset Manager vermeldet schon jetzt, was erst noch kommt.

Nach kurzer Pause gibt es nun nun erneut für LEITERbAV Anlass genug, Bewegung auf dem Parkett zu vermelden:

In München von Münchner zu Münchnerin

Wolfgang Degel, ehem. BMW. Foto: Scherhaufer.

Nach einem Vierteljahrhundert hat in der bAV der BMW AG die Stabübergabe stattgefunden: Wolfgang Degel, seit über 36 Dienstjahren im Konzern und seit gut 25 Jahren für die Altersversorgung im Personalwesen des Autobauers zuständig, ist gestern mit 62 Jahren in den Ruhestand gegangen.

Übernommen hat Monika Hennersberger, die das Unternehmen ähnlich gut kennen dürfte wie Degel, ist sie doch ebenfalls seit bereits 35 Jahren dabei, die meisten davon als Führungskraft – und seit 2017 bereits mit Verantwortung für die Altersvorsorge und Altersteilzeit in der BMW AG.

Der geborene Münchner Degel, in dessen lange Amtszeit der Wandel von der klassischen Rentenzusage über die Entgeltumwandlung bis bis hin zu dem kompletten Schwenk zu modernen beitragsorientierten Systemen mit Portallösungen fiel, wird der bAV mit einem eigenen Beratungsunternehmen erhalten bleiben.

Monika Hennersberger, BMW.

Hennersberger, ebenfalls in Bayern geboren und seit 35 Jahren in München, ist 1987 bei dem Autobauer mit der Ausbildung zur Groß und Außenhandelskauffrau eingestiegen und war dann bis 2014 bei der BMW Bank und seitdem bei der BMW AG in vielen Funktionen in unterschiedlichen Bereichen tätig, darunter auch HR-Aufgaben im BMW-Vertrieb Deutschland. Hennersberger kennt den Konzern und seine Menschen also auch in der Fläche aus dem Effeff.

Zwei Verstärkungen in Frankfurt

Thorsten Knoth, BNPP AM.

Der Asset Management-Arm der französischenGroßbank BNP Paribas hat sich dieser Tage gleich auf zwei Positionen verstärkt:

Thorsten Knoth, bis dato Abteilungsdirektor für den Vertrieb im Bereich Fixed Income bei der DekaBank, ist am 1. November in das Institutional Sales-Team der BNP Paribas Asset Management mit der Aufgabe eingetreten, die Betreuung von Bankkunden im Bereich Treasury sowie die Entwicklung von Pensionsfondslösungen auszubauen und den weiteren Wachstumskurs von BNPP AM in diesem Segment zu unterstützen.

Knoth, der 25 Jahre Erfahrung insb. im Bereich Fixed Income mitbringt, berichtet an Nader Purschaker, Leiter institutionelle Kunden Deutschland bei BNPP AM. Neben der DekaBank waren die HSBC Deutschland, Barclays Capital sowie Landesbank Baden-Württemberg Stationen des Diplom-Kaufmanns und CFA Knoth.

Erst im April hatte sich BNPP AM an der niederländischen Dynamic Credit Group, einem Anbieter hochspezialisierter Anlagelösungen im FI-Bereich, beteiligt und so seine Angebotspalette um Asset-Klassen wie Dutch Mortgages und Diversified Loans erweitern.

Peter Martaller, BNP Paribas AM.

Bereits seit 1. Oktober ergänzt Peter Martaller als Senior Institutional Sales das Vertriebsteam institutionelle Kunden der BNPP AM im Bereich Pensionslösungen & Treasury. Martaller wird sich hier insb. Firmenkunden in Deutschland widmen und zu allen Aspekten der Kapitalanlage von Planvermögen unterstützen, sowohl auf Ebene einzelner Asset-Klassen sowie auch bei der übergeordneten Portfoliosteuerung. Auch Ökonom Martaller, zuvor sieben Jahre lang als Treasury Manager bei Covestro für das globale Asset Management verantwortlich, wird an Purschaker berichten.

BNP Paribas Asset Management ist der Investment-Management-Arm der Großbank. BNP Paribas Asset Management sieht seine Expertise vor allem in nachhaltigen Anlagen, insbesondere in Private Debt & Real Assets, quantitativen Strategien, lösungsbasierten, individuellen Anlagestrategien und Geldmarktanlagen. Insgesamt verwaltet das Haus ca. 570 Milliarden Euro (Stand: März 2018). Der Fokus liegt auf dem deutschen Markt, in dem der Bereich Asset Management stark wachsen will.

Erfahrung für Fiduciary

Juergen Scharfenorth, Faros.

Seit 1. November verstärkt Jürgen Scharfenorth als Senior Advisor das Team der Faros Pension & Asset Advisory im Bereich Kundenbetreuung und Beratung.

Zu Scharfenorth Stationen, der seit über 30 Jahren in der Finanzindustrie tätig ist, zählen u.a. die Caceis Investor Services (2018-2021), als Managing Director der Bank of New York/Mellon SA/NV (2011-2014), als CEO der Société Générale Securities Services (2006-2011) und als Abteilungsleiter/Prokurist der Union Investment (1994-2004). Maßgeblich beteiligt war Scharfenroth von 2015-2017 auch am Aufbau der Pensions-Akademie e.V., deren ehrenamtlicher Vorstand er bis heute ist.

Faros ist ein 2003 gegründeter, inhabergeführter Investment-Consultant und berät institutionelle Investoren entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Anlageprozesses; Assets under Advice mehr als 17 Mrd. Euro. So bietet die Faros Fiduciary Management institutionellen Investoren die treuhänderische Übernahme des gesamten Anlageprozesses unabhängig von Banken und Vermögensverwaltern; Assets under Management rund 2 Mrd. Euro von EbAV, Unternehmen und Kirchen.

Kurzes Gastspiel in Düsseldorf

Mario Oberle, ehem. Longial.

Das ging fix: Wie manche Medien schon berichtet haben (darunter cash online) hat Mario Oberle, der erst zum 1. Juli von der Zurich kommend in die Geschäftsführung der Longial eingetreten war, um dem zu Heubeck gewechselten Michael Hoppstädter nachzufolgen, den Düsseldorfer Consultant schon wieder verlassen, Ziel unbekannt. Man kann wohl davon ausgehen, dass sein Rückzug seine Funktion als Generalbevollmächtigter Ergo Pensionsfonds AG umfasst.

Da auch Longial-Geschäftsführer, Ergo Leben-Vorstand und Ergo Pensionsfonds-Vorstand Jan Niebuhr, der seit 2018 an Bord war, den Düsseldorfer Konzern im Sommer verlassen hatte, um als Partner zu Deloitte zu wechseln, führt Ulrike Taube (die ebenfalls erst seit kurzem an Bord ist, auch als Chefin des Ergo Pensionsfonds und Vorstand der Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG) den Consultant nun vorerst allein.

Die Longial, zu Ergo gehörig, ist ein Pensionsberater mit Standorten Düsseldorf und Hamburg, beschäftigt 85 Menschen und ist vornehmlich in der Beratung mittelständischer Unternehmen aktiv.

Alternativ für Deutsche in New York

Paul M. Kelly, DWS.

Die DWS hat bereits gestern die erst anstehende Ernennung von Paul M. Kelly zum Global Head ihres 126 Mrd. Euro schweren Alternatives-Geschäfts angekündigt. Die Sparte der DWS kann auf eine mehr als 50-jährige Geschichte zurückblicken und ist insb. vertreten in den Bereichen Immobilien (75 Mrd. Euro AuM), Infrastruktur (16 Mrd. AuM) und Liquid Real Assets (32 Mrd. AuM).

DWS-CEO Stefan Hoops erklärte, er rechne damit, dass Alternatives trotz der kurzfristigen Marktvolatilität ihren Wachstumskurs fortsetzen werden, getrieben durch die steigende Privatkunden-Nachfrage und die attraktiven Renditechancen, die sich in Bereichen wie Real Assets und Private Debt böten.

Kelly kommt von Blackstone zur DWS, wo er als Senior Managing Director und COO der Credit Division tätig war und verfügt über mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung in der Finanzindustrie und bei Investments in Public und Private Markets. Stationen vor Blackstone waren JPMorgan und Bear Stearns. Kelly wird direkt an Hoops berichten, alle Alternatives-Bereiche wiederum an Kelly. Der Amerikaner wird im Februar 2023 zur DWS kommen und seinen Sitz in New York haben.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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