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Das Parkett in Bewegung:

Paschen’s coming home

Aus Kulmbach zog es einen Norddeutschen dieser Tage zurück Richtung Hamburg, doch der bAV bleibt er erhalten. Sein Nachfolger in Oberfranken ist ebenfalls schon im Amt. 

 

Frank Oliver Paschen, Pensionskasse der Hamburger Hochbahn.

Frank Oliver Paschen (50), bis dato Vorstandsvorsitzender der ältesten überbetrieblichen Pensionskasse Deutschlands, der Dresdener Pensionskasse VVaG (DPV) in Kulmbach, ist zum 1. im August 2018 in den Vorstand der Pensionskasse der Hamburger Hochbahn Aktiengesellschaft – VVaG eingetreten. Verantwortlich wird er dort unter anderem für die Kapitalanlage sein.

 

Mit dem Wechsel nach Hamburg kehrt Paschen nach achteinhalb Jahren in Oberfranken in seine norddeutsche Heimat zurück. 1968 in Salzgitter-Bad geboren, aufgewachsen in St. Peter-Ording, Studium der Rechte mit Wahlfach Arbeits- und Sozialrecht an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel, arbeitet Paschen ab 1999 im Genossenschaftswesen, unter anderem als Vorstand der Pensionskasse Raiffeisen-Schulze-Delitzsch. Anfang 2010 wird er zum Vorstandsvorsitzenden der Dresdener Pensionskasse berufen.

 

Paschens neuer Arbeitgeber ist 1922 durch den Zusammenschluss zweier Hamburger Pensionskassen entstanden und betreute Ende 2017 ca. 11.000 Mitglieder, Rentner und Hinterbliebene via einer Deckungsrückstellung von gut 405 Mio. Euro. Die Kasse erbringt Leistungen für die Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen, u.a. der namensgebenden Hamburger Hochbahn AG, dem mit 1,2 Mio. Fahrgästen/Tag zweitgrößten Nahverkehrsunternehmen Deutschlands, befindlich im Eigentum der Hansestadt Hamburg. Erst Anfang Juli ist der Aktuar Stephan Meyer in den Vorstand der Kasse, unter anderem zuständig für das Risikomanagement, eingetreten. Die beiden langjährigen Vorstände Joachim Streit und Frank Fandrey gehen zum 30. September in den Ruhestand. Damit vollzieht sich an der Spitze der Kasse der Generationswechsel.

 

 

Eine Keimzelle der aba

 

Paschens Nachfolger in Kulmbach wird zum 1. September 2018 Christian Burger. Der 56jährige Rechtsanwalt blickt Angaben der Dresdener Pensionskasse zufolge auf Berufs- und Führungserfahrung unter anderem als Regierungsrat sowie Gründer, Vorstand und Direktor verschiedener Versicherer und Sparten zurück. Eine Anfrage von LEITERbAV, ob zu dieser Erfahrung auch solche in der bAV gehört, ließ die Kasse unbeantwortet. Allerdings betont die DPV in einer Veröffentlichung, dass Burger einen persönlichen regionalen Bezug zum Unternehmenssitz des DPV habe (er stammt aus Würzburg). Weiterhin im DPV-Vorstand ist Irina Eggloff, bereits seit 2003 für den DPV tätig und seit Mitte 2017 als Vorstandsmitglied u.a. für die Kapitalanlage des DPV zuständig.

 

Die Geschichte der Dresdener Pensionskasse ist ebenso turbulent wie einzigartig. Gegründet wurde sie 1901 als Gebr. Arnhold´scher Pensionsverein e.V., um die Betriebsbeamten des Dresdener Bankhaus zu versorgen. Unter Druck der Nationalsozialisten muss die Firmierung 1938 in Dresdener Pensionsverein a.G. (DPV) geändert werden, die sowjetische Besatzungsmacht schließt die Kasse, die DDR enteignet sie weitgehend. 1951 verlegt die Kasse ihren Sitz nach Kulmbach. Seit 2004 firmiert sie als Dresdener Pensionskasse VVaG. Damit ist die Kasse ein essentieller Teil der jüngeren deutschen bAV-Geschichte und gar eine der Keimzellen der heutigen aba.

 

Ende 2017 waren bei der DPV gut 15.000 Anwärter und fast 6.000 Rentner aus über 400 Mitgliedsunternehmen – kleine und mittlere Firmen bis zum Großkonzern – versichert. Die Deckungsrückstellung beläuft sich auf rund 305 Mio. Euro.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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