Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Kassandra:

Die kommentierte Presseschau zur bAV

 

Jeden Freitag bringt Leiter-bAV.de eine kommentierte Presseschau zur bAV. Heute: Daimler schießt ein.

 

 

Welt (11. Dezember): „Daimler investiert in die Altersversorgung der Belegschaft.“

 

Immerhin 2,5 Milliarden Euro schießt der Konzern in seine Versorgungswerke ein. Es gibt in Sachen Funding viele Pros und Cons. Ein Pro nennt Daimler Chef-Dieter Zetsche in dem Beitrag selbst: „Mit dieser Zuführung in das deutsche Pensionsvermögen wollen wir unseren Beschäftigten mehr Sicherheit für ihre Zukunftsplanung geben…“ Hinzugefügt werden muss, dass dies angesichts des PSV nur für diejenigen gilt, deren Betriebsrenten die stattlichen PSV-Grenzwerte überschreiten.

 

Das Manager-Magazin kommt auch auf die Frage der Liquidität zu sprechen, die sich im Konzern angesammelt hat.

 

Ergänzt sei: Auf jedes notierte Unternehmen entsteht in einer solchen Situation ein gewisser Druck, die an sich kostbare Liquidität irgendwie zu nutzen, sei es zu investieren (nicht immer sinnvoll möglich), Schulden zu bedienen (lohnt bei dem niedrigen Zins nicht) oder auszuschütten (dann ist sie dem Unternehmen endgültig entzogen). Bleibt noch das Funding. Zugriff auf die Mittel hat man dann zwar auch nicht mehr, doch ist die Ausfinanzierung in liquiditätsstarken Zeiten zweifelsohne nicht die schlechteste Verwendung der Mittel, denn irgendwann werden die Renten schließlich fällig, und wer weiß schon, wie die Zeiten, wie Cashflow, Kerngeschäft und Märkte dann sein werden. Allerdings sollte man die Gedanken nicht endlos weiter denken. Denn wenn es am Ende heißt, dass man mit den 2,5 Milliarden im Versorgungswerk respektive an den Kapitalmärkten einen besseren Return erzielt als bei Einsatz im eigenen Haus, dann hieße die finale Konsequenz: Unternehmen liquidieren, Asset Manager werden.

 

 

 

GDV.de (im Dezember): „Der große Zerfall.“

 

Versicherer sind eigentlich natural born Investors in Infrastructure, Pensionseinrichtungen wegen der noch längeren Duration erst recht. Bedarf ist da, Geld auch. Mangelnde Rechtssicherheit und partiell ungeschickte Regulierung verhindern jedoch stärkere Engagements. Hinzu tritt die investmentseitig technisch schwierige Frage des „WIE“.

 

Die aktuelle Ausgabe des GDV-Verbandsmagazins „Positionen“ widmet der Problematik ein Schwerpunktthema.

 

 

 

OFF TOPIC – TO WHOM IT MAY CONCERN

 

 

FAZ (4. Dezember): „Im Gespräch – Hans-Werner Sinn: 300 Milliarden Euro Verluste der Deutschen durch Niedrigzinsen.“

 

Der Niedrigzins hat nicht nur Wirkung auf Finanzdienstleistung und Altersversorgung, sondern – noch schlimmer – auf die Realwirtschaft, die von dem kostenlosen Geld längst via Billigrefinanzierung so drogenabhängig ist, dass jede Bereinigung von Fehlallokationen im Euro-Raum zunehmend unmöglich wird. Interview mit Hans-Werner Sinn in der FAZ, das in ähnliche Richtung geht.

 

 

 

Deutsches Ärzteblatt (2013): „Morbus Alzheimer – Nach Jahren Auftrieb für die Aluminiumhypothese.“

 

Hat zwar wenig bis nichts mit der bAV zu tun, soll hier aber im Sinne der gesellschaftspolitisch wünschenswerten Sensibilisierung der geneigten Leserschaft nicht fehlen (von der nach Ansicht Kassandras fehlerhaften Bezeichnung „Edelmetall“ für Aluminium zu Beginn des Beitrags nicht abschrecken lassen. Prädkat lesenswert).

 

 

 

 

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

© Pascal Bazzazi – LEITERbAV – Die auf LEITERbAV veröffentlichten Inhalte und Werke unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Keine Nutzung, Veränderung, Vervielfältigung oder Veröffentlichung (auch auszugsweise, auch in Pressespiegeln) außerhalb der Grenzen des Urheberrechts für eigene oder fremde Zwecke ohne vorherige schriftliche Genehmigung. Die Inhalte einschließlich der über Links gelieferten Inhalte stellen keinerlei Beratung dar, insbesondere keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und keine Anlageberatung. Alle Meinungsäußerungen geben ausschließlich die Meinung des verfassenden Redakteurs, freien Mitarbeiters oder externen Autors wieder.