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Heute Morgen:

Zurich-LV in den Run off!

Soeben kommt aus Köln die Meldung, dass die Zurich Gruppe Deutschland, ein Tochterunternehmen der Zurich Insurance Group, sich aus dem klassischen LV-Geschäft in Deutschland zurückzieht. Betroffen sind auch bAV-Verträge. Das Ende der Zurich als bAV-Player in Deutschland bedeutet das jedoch offenbar nicht. Doch einen Wechsel an der Spitze schon.

 

 

Carsten Schildknecht, Zurich.

Wie die Zurich heute Morgen mitgeteilt hat, überträgt sie ihren Bestand an traditionellen Lebensversicherungspolicen an die Run off-Plattform Viridium. Eine entsprechende Vereinbarung ist zwischen den beiden Akteuren bereits unterzeichnet. Die Transaktion beinhaltet die Übertragung des traditionellen Lebensversicherungsgeschäfts der Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG (ZDHL).

 

Von den insgesamt rund drei Mio. LV-Verträgen gehen etwa 720.000 traditionelle Policen mit einer Deckungsrückstellung von rund 20 Mrd. Euro in eine zu diesem Zweck neu gegründete Lebensversicherungsgesellschaft über. Unmittelbar nach der geplanten Übertragung soll diese an Viridium veräußert werden, die sie in ihre Gruppe eingliedern wird – alles unter dem Vorbehalt der aufsichtsrechtlichen Genehmigungen.

 

Fokus auf fondsbasierte Lebensversicherung und Protection – und die bAV?

 

Lars Golatka.

Die Übertragung der traditionellen Lebensversicherungspolicen reduziert die Kapitalintensität der bestehenden Lebensversicherungsportfolios und hat einen positiven Einfluss auf unser Zinsrisiko. Die Entscheidung unterstreicht unsere Strategie, dass Zurich als einer der führenden Versicherer in Deutschland sich auf Bereiche konzentrieren wird, in denen wir für unsere Kunden, Partner und Aktionäre den größten Mehrwert erbringen können“, so Carsten Schildknecht, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland. „Wir werden Vollsortimenter im Bereich der Lebens- und Schaden-/Unfallversicherung sowie der Gewerbe- und Industrieversicherung bleiben. Unser Ziel im Bereich der Lebensversicherung ist es, vor allem das Wachstum bei Fondspolicen, Biometrie-Produkten und im Bereich der bAV weiter voranzutreiben. Das ist unser klarer strategischer Fokus.“ Die Zurich ist gemeinsam mit der Deutschen Bank bekanntlich Eigner der Deutschen Pensionsfonds AG.

 

 

Andreas Müller, Zurich.

Übrigens erfuhr die Redaktion, dass der langjährige Leiter der bAV bei Zurich, Lars Golatka, das Haus verlassen hat. Verantwortlich für die bAV bei den Kölnern zeichnet nun Andreas Müller, der auch bereits Vorstandsvorsitzender Deutschen Pensionsfonds AG ist.

 

Mit einem Volumen von 18 Mrd. Euro und einem Marktanteil von rund 14% ist die Zurich Gruppe Deutschland heute der zweitgrößte Anbieter im deutschen Markt für fondsgebundene Lebensversicherungen. Wir werden unsere aktuelle Position über alle Vertriebswege hinweg ausbauen“, so Schildknecht weiter. Bereits vor 50 Jahren hat Zurich in Deutschland die erste fondsbasierte Lebensversicherung an den Markt gebracht und dieses Segment sukzessive ausgebaut, betont man heute in Köln.

 

Zurich-Sprecher Bernd O. Engelien bekräftigte zwischenzeitlich gegenüber LEITERbAV, dass der Verkauf der traditionellen Tarife auch bAV-Verträge umfasst und der Anteil dieser Tarife innerhalb der bAV prozentual höher ist als in der LV. Im Übrigen, so Engelien, weiter, habe die Transaktion keinen Einfluss auf die DPAG: „Wir setzen unser Engagement hier unverändert fort und wollen dort weiter wachsen. Der Pensionsfonds zahlt auf die Strategie der Zurich ein, das fondsgebundene Geschäft weiter zu stärken und auszubauen.“ Auch das Konsortium Die deutsche Betriebsrente stehe nicht zur Disposition. „Wir hoffen unverändert auf politische Weichenstellungen, die die Chancen für das Sozialpartnermodell attraktiver machen.“

 

Kontinuität für Versicherte und Vertriebspartner versprochen

 

Für Versicherte und Vertriebspartner werde, so die Zurich, im Rahmen der Transaktion die volle Kontinuität sichergestellt; sie müssten nicht aktiv werden. Alle vertraglichen Verpflichtungen würden durch die Viridium Gruppe unverändert fortgeführt. Auch auf die gewohnten Services könnten die Versicherten und Vertriebspartner vertrauen. „Wir legen höchsten Wert darauf, dass weiterhin der Zurich Standard bei der Servicierung als Maßstab gilt, und hierdurch dieselbe Qualität des Kundenservice kontinuierlich gewährleistet ist“, versichert Schildknecht. Kontinuität werde auch dadurch gewährleistet, dass die bisherigen Vertriebspartner weiterhin und ohne jede Einschränkung der vertriebliche Ansprechpartner für die Versicherten bleiben werden.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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