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Digitalisierungsschub für bAV-Administration:

Weiter mit Momentum

Die Ergebnisse einer aktuell veröffentlichten Studie zeigen: Immer mehr Einrichtungen der bAV sind demnach bereit, Digitalisierung und Automatisierung in ihren Pensions-Strukturen und -Prozessen voranzutreiben. Uwe Romanski hat sich für LEITERbAV ausgewählte Detailergebnisse angesehen.

 

So stieg von den insgesamt 54 durch Willis Towers Watson befragten Unternehmen der Anteil derer, die bis zu 30 Prozent ihrer Administrationsbudgets für Digitalisierungsprojekte ausgeben, im Vergleich zum Vorjahr von einem Fünftel auf ein Drittel. Im Vordergrund stehen dabei konkrete Digitalisierungsprojekte, um sich im Hinblick auf gestiegene Anforderungen in puncto Prozess- und Datensicherheit optimaler aufzustellen. Zudem erwarten mehr als vier Fünftel künftig eine noch stärkere Automatisierung der Administrationsplattformen. Ebenfalls im Fokus: mehr Effizienz dank verbesserter Lösungen für die Verwaltungsmitarbeiter hinsichtlich Verständlichkeit und intuitiver Bedienbarkeit. Hier gehen zwei Drittel der Unternehmen davon aus, dass diese Aspekte noch stärker in den Fokus möglicher Investitionen stehen werden.

 

Handlungsbedarf wird zunehmend (an)erkannt

 

Michael Paulweber, Willis Towers Watson, hier auf der HB-bAV-Tagung 2019. Foto: Dietmar Gust, Euroforum.

Unternehmen ziehen die längst überfällige Modernisierung der bAV-Verwaltung nach“, kommentiert Michael Paulweber, Leiter Technology and Administration Solutions bei Willis Towers Watson, die Ergebnisse. Während bis dato vorrangig noch andere Unternehmensbereiche im Zuge von Digitalisierungsprojekten bedacht wurden, setzen mittlerweile knapp drei Viertel der Unternehmen den Stellenwert von Investitionen in die eigene bAV-Administration hoch an. 2018 sahen hier erst 70 Prozent entsprechenden Handlungsbedarf.

 

Digitalisierungsgrad nahezu einheitlich, aber auf niedrigem Niveau

 

Doch das dieser Bedarf auf der Hand liegt, legen zumindest allein die aktuellen Zahlen zum derzeitigen Digitalisierungsgrad der bAV-Administration nahe. Wenn auch durchaus heterogen im Entwicklungsstand, befinden sich die ermittelten Zahlen insgesamt noch auf einem doch erstaunlich niedrigen Niveau, wie auch die Abbildung 1 verdeutlicht.

 

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Nach Aussagen der Studienautoren sind die Gründe hierfür vielfältig und von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Grundsätzliche Unterschiede zwischen großen und kleineren Unternehmen werden hingegen nicht gesehen. Eher prägt – neben dem Budget – die jeweilige bAV-Landschaft im Unternehmen den bereits erreichten Digitalisierungsgrad. „So haben etwa große Unternehmen, die nach Zukäufen viele unterschiedliche Pensionspläne zu managen haben, hier eine komplexere Ausgangssituation als z.B. kleine, junge Unternehmen mit nur einem Pensionsplan, der gezielt administrationsfreundlich gestaltet wurde.“

 

Digitale Kommunikation muss kommen

 

Ob hinsichtlich der Kommunikation mit bAV-Anwärtern oder mit bAV-Leistungsbeziehern – derzeitige Standards können mit Erwartungen oder Anforderungen nur bedingt mithalten. So kommuniziert zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht einmal die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) digital mit ihren bAV-Anwärtern. Hinsichtlich ihrer Leistungsbezieher sieht es mit nur 17 Prozent sogar noch deutlich bescheidener aus (Siehe Abb. 2). Ausdrücklich weisen die Studienverfasser deshalb darauf hin: „Wenn Unternehmen die bAV jedoch personalpolitisch als Instrument zur Mitarbeitergewinnung und -bindung einsetzen wollen, sollten sie auch die Handhabung für die Mitarbeiter ansprechend gestalten, denn nur so kann sich auch die gewünschte Wirkung entfalten.“

 

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Angesichts neuer Technologien (z.B. Cloud-Computing, Ablösung von Softwaresystemen) meinen fast alle Unternehmen, dass es zu grundlegenden Veränderungen kommen wird. Rund 60 Prozent der Teilnehmer erwarten, dass Administrationsplattformen aufgrund des Technologiewandels anzupassen sind. Sogar 70 Prozent gehen davon aus, dass Kommunikationsplattformen angepasst werden müssen. Etwa ein Drittel der Unternehmen wollen ihre bAV-Funktion durch den Einsatz externer Dienstleister auf den Technologiewandel vorbereiten. Ebenso viele wollen ihre Systeme und Plattformen selbst anpassen. Jeder Fünfte ist noch in der Sondierungsphase.

 

Über die Studie

 

Befragt zu den verschiedenen Aspekten im Hinblick auf die derzeitige bzw. künftige Digitalisierung der bAV-Administration wurden 54 Unternehmen mit insgesamt rund 1 Mio. Mitarbeiter und ca. 500.000 Leistungsbeziehern. Da es vergleichbare Vorgängerstudien bereits seit 2011 gibt, lassen sich längerfristige Entwicklung dokumentieren. Im Detail sind die Studienergebnisse demnächst auf willistowerswatson.de avisiert.

 

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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