In die Zins-, Euro-, Währungskrise – oder wie auch immer man sie nennen mag – kommt regelmäßig neue Dynamik, die im Zweifel mit frischem Zentralbankgeld unter der Decke gehalten werden muss. Zeit daher, ein paar einfache und grundsätzliche, gleichwohl bei vielen Verantwortlichen offenbar nicht stets oder gar nie präsente Wahrheiten in Erinnerung zu rufen. Pascal Bazzazi kommentiert.
Zum Redaktionsschluss dieses Heftes sind es weiter die Italiener, die die Märkte in Atem hielten, genau genommen die Bond-Märkte. Der Haushaltsstreit der Europäischen Kommission mit der italienischen Regierung, die nicht nur in der Frage der Austerität ihre eigenen Wege geht, lässt die Spreads steigen – und so manche Leitartikler mutmaßen bereits wieder über ein mögliches Ende des Euro, sei es durch einen Austritt Italiens oder gar durch einen ungeregelten Zusammenbruch der Währungsunion.
Dass es so weit kommt, mag man befürchten – oder auch nicht. Bevor die Stunde Null schlägt, sollte die gut geölte Notenpresse im Frankfurter Ostend, gepaart mit dem deutschen Dauermantra „Scheitert der Euro, scheitert Europa“, noch viele Jahre die übliche Augen-zu-und-durch-Strategie finanzieren können.
Allenthalben wird erwartet, dass angesichts der nun auch außerhalb der Asset Inflation anziehenden Geldentwertung EZB-Präsident Mario „Whatever it takes“ Draghi beizeiten die Leitzinsen erhöhen, zumindest aber ein Tapering einleiten wird. Der Autor teilt diese Sicht auf die Dinge nicht. Des Italieners wahres Ziel ist es nicht, eine Deflation zu verhindern, die Kreditvergabe anzukurbeln oder sonst was, sondern dafür zu sorgen, dass in den Krisenstaaten und deren Bankenlandschaften im Wesentlichen so weitergemacht werden kann wie bisher. Dafür hat er seit Beginn seiner Amtszeit stets neue Gründe parat, warum er die Zinsen gerade jetzt „noch nicht“ erhöhen kann.
Anfang Dezember 2018 ist die sechste Print-Sonderausgabe bAV der dpn in Kooperation mit LEITERbAV erschienen, aus der dieser Beitrag stammt. Der gesamte Beitrag findet sich als pdf zum Download hier:
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