Regulatorisch gibt es in Sachen Rentnergesellschaft nichts Neues zu vermelden, doch unterdessen zeigt der Markt gewisse Bewegung. Nun gibt es eine Auslagerung, bei der mittelbar die Bundesrepublik Deutschland höchstselbst involviert ist – nicht zum ersten Mal.
Die Vedra Pensions GmbH hat per Pension Buy-out die deutschen Pensionsverbindlichkeiten der Hypo Real Estate Holding GmbH (HRE Holding) übernommen.
Die HRE Holding mit Sitz in München – seinerzeit im Auge des Orkans der Finanzkrise – wird seit 2009 vom Bund gehalten; Gesellschafter ist der staatliche Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) mit der Aufgabe, alle noch bestehenden Geschäfts- und Kundenbeziehungen abzuwickeln. Und offenbar auch die zu den Betriebsrentnern.

Jedenfalls hat die Vedra nach einer Ausschreibung die just gegründete Rentnergesellschaft übernommen, auf welche die Pensionsverbindlichkeiten von der HRE Holding übertragen worden waren. Ebenfalls übergegangen ist das gegenüberstehende Pensionsdeckungsvermögen inkl. einer Reihe von Rückdeckungsversicherungen, wie die Vedra heute Morgen vermeldet hat.
Die Struktur: CTA und EK
Wie die Vedra erläutert, werden alle mit den Pensionsansprüchen verbundenen Risiken und Zahlungsverpflichtungen nun innerhalb der Gruppe verwaltet und durch ein externes Doppeltreuhand-CTA, bestehend aus Verwaltungs- und Sicherungstreuhand, abgesichert. Die Kapitalanlage erfolgt via deutschen Spezialfonds. Außerdem investiert die Vedra „erneut einen im internationalen Vergleich üblichen Eigenkapitalbeitrag in die Rentnergesellschaft, so dass eine entsprechende Interessensübereinstimmung sichergestellt wird“.
Peter Schad, Geschäftsführer der HRE Holding, kommentierte: „Für uns war essentiell, dass wir uns auf eingespielte Prozesse und herausragende Expertise verlassen konnten. Ebenso wichtig war es uns, dass die Transaktion zeitnah durchgeführt wurde und Prozesse sowie Kommunikation transparent waren. Legal-seitig beriet Freshfields, BDO arbeits- und gesellschaftsrechtlich.
Es ist – wie auch Vedra-Geschäftsführer Michael Christner betont – nicht das erste Mal, dass der Bund auf der einen Seite und die Vedra auf der anderen in Sachen Rentnergesellschaft zueinander finden. Erst im Juni hatte die Vedra die DBO der deutschen VTB übernommen, die als Tochter der russischen VTB Bank mit dem Beginn des Ukraine-Krieges unter Staatsaufsicht in die Abwicklung geschickt worden war.
Zu verschiedenen Größenordnungen – Höhe der Pensionsverpflichtungen und der Plan Assets, Funding Ratio, eingeschossenes EK, Kaufpreis – wurden keinerlei Angaben gemacht. Im Jahresabschluss 2021 wies die Hypo Real Estate Holding GmbH als „Saldo aus Pensionsrückstellungen abzüglich der verpfändeten Rückdeckungsversicherung“ (und damit semantisch nicht ganz klar) jedenfalls 32,4 Mio. Euro aus.