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Nachruf:

Olaf Petersen verstorben

Sein gesamtes Berufsleben hat er in der deutschen bAV verbracht und diese über mehrere Jahrzehnte als eine maßgebliche Persönlichkeit entscheidend mitgeprägt. Nun ist der Aktuar und ehemalige Chef der Aon Hewitt GmbH, Olaf Petersen, bei einem Unfall ums Leben gekommen.

 

Am 8. August 2019 ist Olaf Petersen bei einer Bergwanderung im Karwendelgebirge bei Mittenwald tödlich verunglückt. Dies teilte sein ehemaliger Arbeitgeber, die heutige Aon, gestern in München mit. Petersen wurde 68 Jahre alt.

 

Der Diplom-Mathematiker und Aktuar, der aus Nortorf in der Mitte Schleswig-Holsteins stammte, war seit 1985 in leitender Position als Partner, Vorstand und Geschäftsführer der Aon Hewitt GmbH in Deutschland tätig, zuletzt bis Mitte 2013 als CEO.

 

Petersen verbrachte sein gesamtes Berufsleben im Dienste der betrieblichen Altersversorgung. Nach ersten Berufsjahren bei der Firma Herbert E.G. Höfer in Mülheim/Ruhr wechselte er Ende der siebziger Jahre nach München zu dem ebenfalls auf bAV spezialisierten Beratungshaus Dr. Bode Dr. Grabner & Partner. In diesem Unternehmen und dessen deutschen Nachfolgegesellschaften bis hin zur heutigen Aon Hewitt GmbH war er durchgehend bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2013 tätig.

 

Durch seine Vorstandsposition bei einem der größten deutschen bAV-Beratungshäuser, durch seine Betreuung international tätiger deutscher Großunternehmen besonders der chemischen Industrie als auch durch seine mannigfache Rolle in verschiedenen Verbänden und Gremien hat Petersen über die Jahrzehnte seines Berufslebens die deutsche bAV bis in das 21. Jahrhundert entscheidend mitgeprägt.

 

Während seiner beruflichen Tätigkeit unterstützte Petersen als Mitglied aktiv die Deutsche Aktuarvereinigung und das IVS-Institut der versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung sowie die Fachvereinigung der mathematischen Sachverständigen der aba. Darüber hinaus gehörte er viele Jahre der Vereinigung der unabhängigen freiberuflichen Aktuare e.V. – deutsche Sektion der I.A.C.A. (International Association of Consulting Actuaries) an. Er besaß zudem Berufszulassungen als Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Versicherungsmathematik und bAV sowie als gerichtlich zugelassener Rechtsbeistand für betriebliche, berufsständische und private Altersversorgung.

 

Zu seinen besonderen Verdiensten zählt die Aon in ihrer Mitteilung die Konzeption und Entwicklung des Modells der Zeitwertkonten, die er zusammen mit einem Großmandanten bis hin zur erforderlichen gesetzlichen Flankierung maßgeblich vorantrieb. Im Bereich des De-Risking von Pensionsplänen erinnert Aon an Petersens Rolle als einer der Pioniere bei der Schaffung des „internen Pensionsfonds“, das heißt einer von einem CTA gedeckten Direktzusage, bei der die Leistungshöhe – ähnlicher einer Pensionskasse – von der Wertentwicklung der Vermögensanlagen des CTA abhängt.

 

Olaf Petersen war die maßgebliche gestaltende Kraft bei der raschen Entwicklung eines kleinen spezialisierten Beratungshauses zu einem Unternehmen mit mehreren hundert Mitarbeitern und Geschäftsbereichen, die weit über die traditionelle bAV hinaus gehen. Mit seinen herausragenden fachlichen und didaktischen Fähigkeiten war er für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine prägende Persönlichkeit und für seine Klienten ein wahrer, wertschaffender Berater,“ schreibt Aon in ihrem Nachruf, „Geschäftsleitung und Belegschaft von Aon werden Olaf Petersen in dankbarer Erinnerung behalten und trauern mit seiner Witwe und seiner Familie.“

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