Regelmäßig freitags bringt LEITERbAV eine kommentierte Presseschau zur bAV. Heute: Cum und Ex und Ulrich Mix.
Die Zeit (16. Januar): „Cum-Ex: Der Treuhänder.“
NDR (17. Januar): „Cum-Ex-Deals: Karstadt-Renten veruntreut?“
Auch auf dieser Plattform wurde die Cum-Ex und Cum-Cum Problematik stets äußert kritisch gesehen, gilt sie Kassandra doch als (Steuer-)Staatsversagen im größtmöglichen Ausmaß.
So wurde der Begriff vom „größten Raubzug der Geschichte“ unter Verweis auf einen Artikel aus der Zeit auch in dieser Presseschau mit Blick auf Cum-Ex schon benutzt. Anlass war seinerzeit, dass deutsche Politiker sich in der Causa „Paradise Papers“ voller Empörung in die Brust warfen, öffentlichen Beifall vor allem in den Medien bekamen und die Bundesregierung verlautbarte, sich seit Jahren auf nationaler und internationaler Ebene für mehr Steuergerechtigkeit einzusetzen – über die ungleich fatalere Problematik Cum-Ex und Cum-Cum aber wurde gern geschwiegen.
Und nun das! Ulrich Mix im Cum-Ex-Strudel! Der Geschäftsführer der Deutschen Pensions Group, hat auf dem Parkett als Fachmann einen guten Ruf, und hört man sich um, gilt gleiches für die Software seines Hauses, die auch von Großkonzernen gern zur Digitalisierung ihrer bAV eingesetzt wird.
Umso schockierender die Vorwürfe, die nun erhoben werden. In der NDR-Meldung ist die Rede von „vier Millionen Euro verdeckte Provisionen“, von „Untreue, Bestechlichkeit, Geldwäsche und Steuerhinterziehung“. Auch gegen Mix‘ GF-Kollege Detlev Haselmann sollen sich laut Zeit die Vorwürfe richten.
Der NDR spricht auch von Verlusten in Höhe von 45 Millionen Euro, die Mix mit den Geschäften für das Pensionsvermögen eingefahren haben soll. Das überrascht insofern, als bisher nur Staat und Steuerzahlen als Verlierer bei Cum-Ex und Cum-Cum galten, nicht aber jene, die diese Geschäfte betrieben.
In einer Stellungnahme an ihre Geschäftspartner, die LEITERbAV vorliegt, weisen Mix und Haselmann die in den beiden Medien geschilderten Vorwürfe ausführlich und dezidiert zurück.
Vieles in dieser Sache ist noch unklar. Man wird sehen.