Jeden Freitag bringt Leiter-bAV.de eine kommentierte Presseschau zur bAV. Heute: Schwarzarbeit-Arbitrage.
Mercer (17. März): „DAX-Unternehmen: Deutliche Entlastung bei den Pensionsverpflichtungen.“
Zusammengefasst nach Auswertung von 25 DAX-Unternehmen, die fast 90 Prozent der Pensionsverpflichtungen und Pensionsvermögen im DAX repräsentieren (für das Jahr 2015):
- Verpflichtungswerte sinken von 372 auf 362 Milliarden Euro
- nur geringe Erträge bei den Pensionsvermögen; diese steigen von etwa 228 auf 236 Milliarden Euro
- IAS-19-Rechnungszins für gemischte Bestände nach der Mercer Yield Curve steigt von etwa 2,0 auf etwa 2,4 Prozent
- Deckungsgrad steigt wieder auf 65 Prozent
- keine Entwarnung für den Mittelstand.
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (15. März): „Lebensleistungsrente ist ungerecht.“
Die sogenannte Lebensleistungsrente erfährt vielfältige Kritik. Auf einen interessanten Aspekt der Fehlsteuerung durch die Lebensleistungsrente hat Hans-Werner Sinn jüngst auf einer Veranstaltung der INSM aufmerksam gemacht, indem er auf die Aufweichung des Äquivalenzprinzips als Grundpfeiler des deutschen Rentensystems – man könnte von einer „Schwarzarbeit-Arbitrage“ sprechen – verwies. Dem Äquivalenzprinzip zufolge wissen die Beschäftigten, dass sie für ihre Beiträge eine proportionale Gegenleistung in Form der späteren Rente bekommen. Eben dieses Prinzip sei, so Sinn, Zitat:
„…ein wesentlicher Grund dafür, dass die Schwarzarbeit in Deutschland weniger ausgeprägt ist als in vergleichbaren Ländern. Die angebliche Lebensleistungsrente höhlt den Zusammenhang zwischen Beiträgen und Rente aus und schiebt die Rentenbeiträge in die Richtung einer bloßen Steuer, der die Betroffenen auszuweichen versuchen.“
Allerdings ergänzt Kassandra: Die Schwarzarbeit spielt ja ohnehin bald keine Rolle mehr, spätestens wenn das Bargeld abgeschafft und Deutschland als „Hort der Kriminellen“ ausgetrocknet ist…