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Menschen to mention (CXIII):

Hamburger Rochaden

Erneut Parkett-Bewegung auf PENSIONSINDUSTRIES, heute mit Fokus auf die Freie und Hansestadt: Eine Aktuarin wechselt von einer Unternehmens-Pensionskasse zu einem Aktuarshaus, die Kasse hat die Nachfolge schon geregelt, ein Asset Manager richtet angesichts neuer Investment-Realitäten sein Portfolio-Management neu aus, und ein Placement Agent für die Private Markets erweitert seine Spitze.

Nur kurz nach der neulichen Meldung heute erneut Berichterstattung zu mehrerenBewegungen auf unsere Parkett. Sie wissen es: Da auf PENSIONSINDUSTRIES dies immer gesammelt erfolgt, dürften wegen der zwangsläufigen zeitlichen Verzögerung die Meldungen teils schon bekannt sein:

Hamburg I: von der Philips Pensionskasse zur Cominia

Gabriele Mazarin, Cominia.

Anfang Juli ist Gabriele Mazarin, bis dato Vorstand der Philips Pensionskasse VVaG in Hamburg, in das Team der Cominia Aktuarielle Services GmbH gewechselt. Die Diplom-Mathematikerin und Aktuarin (DAV, IVS) übernimmt bei dem Hamburger Aktuarshaus als neue Principal Consultant die Verantwortung für die Beratung von Pensionskassen.

Mazarin ist noch bis Ende September diesen Jahres im Vorstand der Philips Pensionskasse (VVaG) tätig, verantwortlich u.a. für Strategie, Bestandsmigration, Einführung eines Mitgliederportals, Umstellung der IT vom TU zu einem externen Dienstleister und die Umsetzung der regulatorischen Anforderungen der letzten Jahre (z.B. Risikomanagement, MaGo, ERB, VAIT und DORA).

25 Jahre Erfahrung bringt Mazarin, studiert an den RWTH Aachen und seit 2009 im Vorstand Philips Pensionskasse, zur Cominia mit.

Die Cominia Aktuarielle Services GmbH gehört mehrheitlich zur Ergo, gut 25% liegen bei der Msglife; das Haus operiert aber unabhängig davon.

Hamburg II: Philips Pensionskasse

Elena Gorbunova, Philips Pensionskasse.

Die Nachfolge in Hamburg ist schon geklärt: Zum 1. Oktober wird Elena Gorbunova in den Vorstand der Philips Pensionskasse VVaG eintreten und die Aufgaben Mazarins an der Seite von CEO Peter Herrmannsberger übernehmen.

Gorbunova, ebenfalls Diplom-Mathematikerin und Aktuarin (DAV), bringt umfassende Erfahrung im Aktuariat mit. Nach Stationen bei verschiedenen LebensversicherernSignal Iduna, Sparkassen-Versicherung Sachsen, Ergo – sowie B&W Deloitte war sie zuletzt bei der Baloise AG tätig, wo sie unter anderem die Modernisierung des IT-Bestandssystems mitgestaltete.

Die Philips Pensionskasse VVaG ist genauso so alt wie unser Staat: Gegründet 1949 als „Versorgungswerk der deutschen Philips Unternehmen“, erbringt sie heute mit gut 1 Mrd. Euro Kampfgewicht die bAV für ca. 23.500 Menschen.

Hamburg III: Kapaccess mit weiteren GGF

Die Kapaccess GmbH – Hamburger Placement Agent und Private Markets Plattform für GPs in Deutschland und Österreich – hat ihre Geschäftsführung erweitert: Mit Michael Hennig und Daniel Sayar treten zwei Co-Founder in die Unternehmensleitung ein, die bis dato aus Philipp Hemmersbach und Ben Auld besteht.

Hennig und Sayar sind vom Fach: Beide kommen von der Energy Infrastructure Partners, wo Hennig zuletzt als Head Client Solutions Germany/Austria und Sayar als sein Stellv. das Geschäft mit institutionellen Investoren verantworteten. Zur EIP kamen beide im Sommer 2023 von der Swiss Life AM. Hennigs frühere Station war Fidelity, Sayar war zuvor bei der DekaBank und der Universal Investment.

Michael Hennig (li.) und Daniel Sayar, Kapaccess.

Die Muttergesellschaft der Kapaccess ist die Kapnative GmbH, gegr. 2022, Sitz ebenfalls in Hamburg. Kapnative ist eine B2B2C-Plattform, die Banken, Vermögensverwaltern und Family Offices Zugang zu vom eigenen, siebenköpfigen Investmentkomitee geprüften Private Market-Fonds verschafft.

Hamburg IV: Die Zeiten ändern sich, und Berenberg baut um

Dejan Djukic, Berenberg.

Dejan Djukic, bei Berenberg bisher für Multi Asset zuständig, hat die Gesamtleitung des Portfolio-Managements der Privatbank übernommen. In dieser Rolle berichtet er an Klaus Naeve, Leiter Wealth and Asset Management und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung bei Berenberg. Neben einer engeren Verzahnung der einzelnen Fachbereiche innerhalb des Portfolio-Managements sollen außerdem Themen wie Liquid Alternatives, KI und Digitalisierung stärker in den Fokus rücken, wurde aus Hamburg vermeldet. Djukic folgt auf Matthias Born, der das Unternehmen verlassen hat, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen.

Klaus Naeve, Berenberg.

Wirtschaftswissenschaftler Djukic wird für die Portfoliomanagement-Einheiten Multi Asset, Equities, Fixed Income, Alternatives und Solutions sowie die Produktspezialisten und das ESG Office verantwortlich sein. Frühere Stationen waren die DZ-Privatbank und die Commerzbank.

Ulrich Urbahn, Berenberg.

Zum Hintergrund der Umstrukturierung nennt Berenberg eine gestiegene Nachfrage der Anleger nach Diversifikation und dem Wunsch nach weniger Korrelationen zu traditionellen Aktien- und Anleihestrategien. Entsprechend wird die neue PM-Einheit Alternatives unter Leitung von Ulrich Urbahn gebündelt.

Nico Baum, Berenberg.

Dem gestiegenen Interesse an datenbasierten, modularen Investmentlösungen und KI tragen die Hamburger durch eine neue PM-Einheit Solutions unter Leitung von Nico Baum Rechnung.Das Haus meldet bereits knapp sechs Mrd. Euro AuM mit KI-basierten Strategien.

Berenberg – gegründet 1590, damit Deutschlands älteste Privatbank, phG geführt, Sitz in Hamburg mit Präsenzen u.a. in Frankfurt, London und New York – fokussiert sich auf unabhängige Beratung in Wealth and Asset Management sowie auf lnvestment- und Corporate Banking und verwaltet heute ca. 40 Mrd. Euro AuM.


Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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